FÖRDER-
MELDUNG

Gestern hat der FFF Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung zum ersten Mal in diesem Jahr getagt. Lesen Sie hier, welche Projekte empfohlen wurden.

Liebe Leser*innen,

wie schön, dass wir uns hier sehen, in der aktuellen Ausgabe unseres Branchendienstes Film News Bayern. Er erscheint vier Mal jährlich am Tag nach der Vergabesitzung für die FFF Film- und Fernsehförderung und enthält neben vielen weiteren Themen und Informationen bereits die jeweils aktuelle Fördermeldung. Als Abonnent*in erhalten Sie den Link zur neuen Ausgabe und können sich über die neusten Förderentscheidung informieren. Sollten Sie noch nicht Abonnent*in sein und gerne in den Verteiler aufgenommen werden, schreiben Sie bitte an redaktion@fff-bayern.de.

Der FFF Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung hat gestern in der ersten Sitzung dieses Jahres über neue Projektanträge entschieden. Ich freue mich, dass wir mit insgesamt 6,3 Mio. Euro 25 vielversprechende Vorhaben unterstützen. Allein 4,5 Mio. Euro fließen in die Produktion von elf Kinofilmen.

EINIGE DER GESTERN EMPFOHLENEN PROJEKTE SIND:

 

Steckerlfischfiasko

Romeo und Julia in Niederbayern: Ihr nächster Fall führt Dorfsheriff Franz Eberhofer gemeinsam mit Rudi Birkenberger auf den neuen Golfplatz Niederkaltenkirchens. Prompt geraten die beiden Spezln in eine ausgewachsene Familienfehde zweier Volksfestclans. Stefan Betz und Ed Herzog haben den aktuellen Eberhofer-Krimi von Rita Falk für die große Leinwand adaptiert: Steckerlfischfiasko kommt ins Kino, produziert von Constantin Film. Die Dreharbeiten finden alle in Bayern statt.

 

Valie Export – Das bewaffnete Auge

Autorin und Regisseurin Claudia Müller liefert eine umfassende Werkschau der berühmten österreichische Künstlerin Valie Export. Darin stellt die Künstlerin nicht nur ihre eigenen bahnbrechenden und visionären Ansätze vor, sondern auch Arbeiten anderer Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen. Der Kino-Dokumentarfilm wird produziert von Schuldenberg Films mit Sitz in Bad Endorf im Landkreis Rosenheim.

 

Athos 2643

Im Jahr 2643 wird Inquisitor Rüd auf den Neptunmond Athos entsandt, um den mysteriösen Tod eines Mönchs aufzuklären. Als weitere Mönche sterben, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Zusammen mit seiner KI-Assistentin Zack kämpft Rüd ums Überleben und gegen die mörderischen Absichten der Stations-KI. Das ist der Inhalt des neuen Kinofilms von Autor und Regisseur David Wnendt. Wie schon bei Sonne und Beton entsteht auch sein neuer Film wieder mit den Produktionsfirmen Seven Elephants und Constantin Film. Ein Teil der Dreharbeiten findet in Bayern statt.

 

Raging Moms

Sonja Heiss inszeniert nach eigenem Drehbuch einen Kinofilm, den Wiedemann & Berg Film produziert: Eine wilde Komödie über Neuanfänge und das Leben jenseits der 40: Zwischen Schwitzattacken, Sexeskapaden, Existenzängsten und dem erfolglosen Kampf gegen die Zeichen der Zeit suchen vier Frauen das Glück und finden sich selbst. Ein Teil der Dreharbeiten von Raging Moms findet ebenfalls in Bayern statt.

 

Himmel, Herrgott, Sakrament, 2. Staffel

Kardinal Brunnenmayr stellt Pfarrer Hans Reiser vor eine unmögliche Wahl: das Priesteramt oder die Beziehung zu Lisa. Reiser, bekannt für seinen rebellischen Geist und seine pragmatische Auffassung von Religion, weigert sich, das eine oder das andere aufzugeben. Darum geht es in der 2. Staffel der Serie Himmel, Herrgott, Sakrament, die Room 318 für den BR produziert. Regie führt wieder Franz Xaver Bogner, der auch die Drehbücher gemeinsam mit Carolina Zimmermann geschrieben hat. Gedreht wird in München und Umgebung.

 

September Oktober

Julia von Heinz und John Quester (Kings & Queens Filmproduktion) entwickeln den Stoff zum Kinofilm: Als Helen (61) von der Affäre ihres Mannes Jörg (63) mit ihrer jüngeren Mitarbeiterin erfährt, steht sie vor dem Scherbenhaufen ihres bisherigen Lebens. Mit allen Mitteln versucht sie zunächst, an der bisherigen gemeinsamen Beziehung festzuhalten, denn der Wunsch nach Freiheit hätte einen zu hohen Preis. Erst als Helen regelrecht unsichtbar wird, stellt sie fest, dass sie sich von alten Rollenbildern lösen muss.

 

Johanna und die Maske der Makonde

Einen Stoff für die große Leinwand aus der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ produziert MadeFor Film mit Sitz in München. Nancy MacGranaky-Quaye wird Johanna und die Maske der Makonde nach einem Drehbuch von Eva Lezzi, Anna Praßler und Amelia Umuhire inszenieren: Die Maske der Makonde ist weg! Sie wurde aus dem Leipziger Grassi Museum für Völkerkunde gestohlen und Johannas Opa, der aus Tansania zu Besuch ist, wird verdächtigt. Um seine Unschuld zu beweisen und die Maske zurückzubringen, bilden die Freund*innen Johanna, Anton und Sweta ein Ermittlungsteam, um den wahren Dieb zu finden.

 

Ein Mädchen namens Willow 2

Willow und ihre Hexenfreundinnen sind außer sich: Valentina muss mit ihrer Mutter nach Australien ziehen! Um Valentinas Mutter davon abzuhalten, wollen die Hexenfreundinnen einen Zauber-Liebestrank einsetzen. Der Trank gelangt aber aus Versehen in die falschen Hände! Und dann tauchen auch noch drei Jungs auf, die in IHREM Wald ein Baumhaus bauen! Willow muss über sich hinauswachsen, um den Hexenclub zu retten. Regie bei der SamFilm-Produktion führt Mike Marzuk nach einem Drehbuch von Gesa Scheibner und Sabine Bohlmann.

 

Uschi Obermaier. The Best Bad Girl

Auf der Suche nach individueller Freiheit und Selbstbestimmung wurde sie in der Nachkriegszeit zum Symbol kultureller und gesellschaftlicher Umbrüche: Davon erzählt der Kino-Dokumentarfilm von Autor und Regisseur Olaf Kraemer, produziert von Vincent Productions und Middleburg Pictures.

 

Karlheinz Stockhausen – Der Mann, der vom Sirius kam

Um Karlheinz Stockhausen geht es im neuen Kino-Dokumentarfilmprojekt von Thomas von Steinaecker, für den er mit isar film den Stoff entwickelt. Es handelt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Jungen aus der bayerischen Provinz und Deutschlands bekanntestem Avantgarde-Komponisten nach dem Zweiten Weltkrieg.

 

Gentle Monster

Autorin und Regisseurin Marie Kreutzer setzt mit ihrem kommenden Kinoprojekt ihren eigenen Stoff um: Eine Geschichte über Lucy und Elsa, über Vertrauen und Täuschung, über Liebe und Gewalt. Wie schon bei Corsage arbeitet Marie Kreutzer hierfür wieder mit Komplizen Film, der österreichischen Film AG und DoP Judith Kaufmann zusammen. Auch Bayern gehört zu den Drehorten.

 

Ein Schuss in viele Köpfe

Autor Benedikt Röskau entwickelt mit Crazy Film den Stoff für einen Thriller über den Mord an Benno Ohnesorg: 2. Juni 1967. Die politische Lage in West-Berlin ist angespannt. Der Besuch des Schahs von Persien spaltet die Bevölkerung. Persische Agenten prügeln auf Berliner Demonstranten ein. Am Abend wird der Student Benno Ohnesorg erschossen. Im Chaos der Ereignisse, unter den verfeindeten Standpunkten der Beteiligten, kommt es zu völlig unterschiedlichen Aussagen, die vor Gericht aufeinanderprallen.

 

Mädchen in Uniform

Das Debütfilmprojekt von Justina Jürgensen spielt im Jahr 1914: Inmitten eines militärisch geführten Mädcheninternats erblüht eine zarte, verbotene Liebe zwischen einer neuen Schülerin und ihrer jungen Lehrerin. Bald entwickelt sich daraus eine leidenschaftliche Affäre, die diese Festung des Patriarchats bis ins Mark erschüttert. Nordpolaris wird das Remake produzieren.

 

Wolf

Ein weiteres Debütfilmprojekt realisiert Elfenholz Film: Wolf von Autorin und Regisseurin Nancy Camaldo soll ein Horror-Mysteryfilm werden: Als ein Wolf ihr Lieblingstier reißt, schwört Wildpark-Besitzerin Tilda blutige Rache. Doch mit der Tötung des Raubtiers wendet sich das Blatt – aus der Jägerin wird die Gejagte.

Die Liste mit allen gestern empfohlenen Projekten finden Sie hier.

Darin sehen Sie auch, dass mit FFF Verleihförderung Elevated Art – Wer Kunst auf Berge stellt (Cine Global Daniel Ludwig) und Köln 75 (Alamode Filmdistribution) im Kino starten. Letzterer sogar direkt heute.

Wir sehen uns hoffentlich im Kino!

 

Ich wünsche Ihnen eine anregende und informative Lektüre der Film News Bayern,

Ihre Dorothee Erpenstein

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Eine
un­glaub­liche
Reise

DEUTSCHE
KINOFILME
2025

Top 10


1

Der Spitzname*

 

Verleih: Constantin
Start: 19.12.2024
Besucher seit Start: 1.025.918


2

Die drei ??? und der Karpatenhund*

 

Verleih: Sony Pictures
Start: 23.01.2025
Besucher seit Start: 1.012.644


3

Wunderschöner*

 

Verleih: Warner Bros.
Start: 13.02.2025
Besucher seit Start: 939.756


4

Die Heinzels – Neue Mützen, Neue Mission

 

Verleih: Tobis Film
Start: 24.12.2024
Besucher seit Start: 215.022


5

Die Saat des Heiligen Feigenbaums

 

Verleih: Alamode/Filmagentinnen
Start: 26.12.2024
Besucher seit Start: 188.832


6

Ein Mädchen namens Willow*

 

Verleih: Constantin
Start: 27.02.2025
Besucher seit Start: 166.848


7

Kundschafter des Friedens 2

 

Verleih: Majestic/Warner Bros.
Start: 23.01.2025
Besucher seit Start: 143.100

 


8

September 5*

 

Verleih: Constantin
Start: 09.01.2025
Besucher seit Start: 126.605


9

Feste & Freunde – Ein Hoch auf uns

 

Verleih: Leonine
Start: 02.01.2025
Besucher seit Start: 99.303


10

Heldin

 

Verleih: Tobis Film
Start: 27.02.2025
Besucher seit Start: 94.026


 

Filme ab Start 19.12.2024. Quelle: AllScreens e.V., Stand: 11.3.2025

* wurden vom FFF Bayern gefördert.

Zum nächsten Artikel

AKTUELLE
KINO-
STARTS

Eine
un­glaub­liche
Reise

Zum zweiten Mal in Folge war ein Film einer Münchner Produktionsfirma für den Oscar nominiert, dieses Mal für das Drehbuch. Und das nach einem bereits aufsehenerregenden Preis- und Nominierungsreigen vom Golden Globe über die PGA-Awards bis zu den Critics Choice Awards auf der großen internationalen Bühne. Ein Gespräch mit dem Produzenten Philipp Trauer von BerghausWöbke sowie den Oscar-nominierten Autoren Tim Fehlbaum und Moritz Binder zu ihrer Reise nach Hollywood.
Interview von Olga Havenetidis
9 Minuten Lesezeit
(c) German Films/Kurt Krieger

Erstmal herzlichen Glückwunsch! Wie war es in Hollywood? 

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Danke für die Glückwünsche. Es hat sich tatsächlich alles etwas unwirklich angefühlt. Die Nominierung, die Anteilnahme der Öffentlichkeit und die Verleihung an sich. Es waren unvergleichliche Momente und wir sind sehr froh, dass wir sie mit so vielen tollen Menschen aus dem Team gemeinsam erleben durften.

 

Die Situation war ja überschattet von den Waldbränden – was haben Sie davon wahrgenommen?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Die Ko-Produzenten des Films leben in LA. Und auch viele Mitarbeiter von Paramount, die uns bereits im Vorfeld der Nominierung großartig unterstützt haben. Mit all diesen Menschen haben wir natürlich sehr mitgefühlt, wie generell mit dieser besonderen Stadt. Wir haben in diesen tragischen Tagen aber auch erlebt wie eng eine Gemeinschaft zusammenhalten kann und was ein wirkliches Miteinander bewirken kann.

 

Die Nominierungen wurden am 23. Januar 2025 bekanntgegeben. Wie haben Sie sie verfolgt?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Wir saßen gemeinsam mit den Produzenten Philipp Trauer und Thomas Wöbke im Büro der BerghausWöbke und haben den Livestream verfolgt. Enge Freunde und unsere Familien waren dabei. Das Team war größtenteils über Video zugeschaltet.

 

Und wie war Ihre erste Reaktion?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Es war tatsächlich eine Achterbahn der Gefühle und ein Moment, den man so schnell nicht mehr vergessen wird.

 

Philipp Trauer, ab welchem Moment der Entwicklung und Produktion haben Sie gedacht: Ok, das könnte ein Oscar-Kandidat werden?

Philipp Trauer: Ich hatte relativ früh in der Entwicklung mal den Gedanken, dass diese Geschichte ein Kandidat für den Best Foreign Language Oscar werden könnte. Dann fand ich heraus, dass wir uns mit dem hohen englischen Sprachanteil niemals dafür qualifizieren könnten. Insofern habe ich damals das Thema Oscars abgehakt. Umso mehr freut es mich natürlich, dass wir nun trotzdem diese unglaubliche Reise erleben durften.

 

(c) BerghausWöbke Filmproduktion

Tim Fehlbaum während der Dreharbeiten von September 5 

Mitnominiert wurde auch Alex David – welche war seine konkrete Rolle im Stoffentwicklungsprozess?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Alex David kam zunächst als Native Speaker mit an Board, um vor allem bei der Übersetzung des Scripts zu helfen. Sein genauer Blick und seine treffsicheren Fragen haben dann aber noch mal ganz entscheidend geholfen die Dramaturgie der Erzählung zu schärfen.

 

Sie haben den Nominierungsreigen in einer der Hauptkategorien – Best Original Screenplay – mitgemacht. Wie können wir uns das vorstellen?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Ehrlich gesagt können wir das selbst noch nicht so ganz glauben. Deshalb ist es auch schwer das zu erklären. Wir empfinden es einfach als große Ehre mit so tollen Kolleg*innen in einem Atemzug genannt zu werden. Und die Nominierung sehen wir auch als Auszeichnung für das ganze Team. Denn die Geschichte, die unser Film erzählt ist das Produkt ALLER. Ob vor oder hinter der Kamera.

 

Was war damit von der Academy her verbunden? Gab es spezielle Events, an denen Sie teilgenommen haben?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Es gab das Dinner der Nominierten am Dienstag vor der Verleihung. Das war schön, weil man sich hier mit den anderen Nominierten und Kreativen austauschen konnte.

 

Philipp Trauer, die Nominierung hat Moritz Binder, Tim Fehlbaum und Alex David mit ihrer Drehbucharbeit in den Fokus gerückt. Wie war für Sie als Produzent?

Philipp Trauer: Zunächst einmal muss ich sagen, dass es sich sehr schön anfühlt, wie Tim, Moritz und Alex uns an all der Aufmerksamkeit der letzten Wochen haben teilhaben lassen. Ehrlich gesagt habe ich die Best Screenplay Nominierung auch als Nominierung für den Film empfunden. Denn gerade das Drehbuch ist natürlich die Basis für die Arbeit aller Departments. Und hätten diese wiederum nicht alles so grandios umgesetzt, wäre niemandem das tolle Drehbuch aufgefallen. Ich glaube also es ist in gewisser Weise ein Wechselspiel. Zudem entstand die Idee zu September 5 mit Tim und Thomas zusammen, dann kam Moritz früh hinzu und wir haben in diesem Team sehr eng zusammengearbeitet. Insofern fühle ich mich, wenn es ums Drehbuch geht, auch immer ein wenig angesprochen, natürlich nicht als Autor, aber eben dennoch als jemand der den Prozess kreativ betreut hat.

 

Mit Tim Fehlbaum hat BerghausWöbke bisher seine beiden ersten Filme, Hell und Tides, schon gemacht. Wie kam es dazu, dass bei September 5 Moritz Binder mit an Bord war?

Philipp Trauer: Ich kenne Moritz noch aus HFF Zeiten, wo wir schnell Freunde wurden und viele kleine Studenten-Projekte gemeinsam realisiert haben. Im Zuge eines Serienprojekts, das im München der 70er Jahre spielt, haben Thomas und ich dann erstmals mit ihm als Drehbuchautor zusammengearbeitet. Wir wussten also, dass er nicht nur hervorragend und schnell schreibt, sondern sich auch für eben diese Epoche Münchner Geschichte sehr begeistern kann und aufgrund seines Dokumentarfilm-Backgrounds Recherche liebt. Wir waren überzeugt, dass er der richtige Partner für Tim ist und Thomas hat die beiden dann zusammengebracht.

(c) Lars Nitsch

Philipp Trauer bei der Premiere von September 5 in Venedig

Sie waren im Dolby Theatre bei der Verleihung. War sie so, wie Sie sich das immer vorgestellt haben?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Es war beeindruckend zu sehen, was für eine Maschinerie und Aufwand hinter der Übertragung der Verleihung stecken. Wie perfekt alles organisiert und für die große Show ausgerichtet ist. Seit der Beschäftigung mit der Thematik unseres Films fasziniert uns das Thema Live-Fernsehen, und da war es spannend mal einen Blick hinter die Kulissen der Oscar-Übertragung zu bekommen.

 

Gewonnen hat schließlich Sean Baker mit Anora. Wie finden Sie das?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Als Sean Baker bei der Verleihung eine kämpferische Liebeserklärung an das Kino als Ort der gesellschaftlichen Begegnung gehalten hat, hatte jeder im Saal Gänsehaut. Was Sean Baker seit über zwei Jahrzehnten für das Independentkino leistet, ist nahezu beispiellos. Ein würdiger Gesamtsieger dieses Abends und eine Inspiration, weiter an die eigenen Stoffe zu glauben.

 

Welche Tipps haben Sie für junge Talente, die auch mal mit ihren Stoffen für den Oscar nominiert werden wollen?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Es gibt keine Tipps für eine Oscarnominierung, weil es darum auch einfach nie gehen sollte beim Filmemachen. Unser größtes Aha-Erlebnis war, es in der Stoffentwicklung eine Erzählperspektive zu finden, mit der wir wirklich aus tiefstem Herzen etwas anfangen konnten. Es geht am Ende immer darum, den Stoff, die Erzählung und die Perspektive zu finden, die einem entspricht und die den Film zum eigenen Film macht.

 

Sie haben das Projekt mit BerghausWöbke gemacht. Was zeichnet diese Firma für Kreative wie Sie aus?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Es gibt keine besseren Startvoraussetzungen für ein Projekt, als die richtige Filmfamilie gefunden zu haben. Philipp Trauer und Thomas Wöbke sind das Herz dieser Filmfamilie. Sie sind Produzenten aus bedingungsloser Leidenschaft, sie haben eine klare Haltung und ein unglaubliches, kreatives Gespür. Deshalb ist die Frage in diesem Fall falsch gestellt. Denn wir sind nicht „die Kreativen“ und Philipp und Thomas die Produzenten. Wir alle gemeinsam sind der kreative Kern dieses Projekts. Und wenn man Menschen wie Thomas und Philipp an seiner Seite hat, die bis zum letzten Tropfen Herzblut für diesen Film kämpfen, gibt man auch selbst sein absolut Bestes.

Die Oscar-Nominierung war ein weiterer Höhepunkt auf einer großen internationalen Preis- und Nominierungsreise: Editor Hansjörg Weißbrich gewann bei bei den Independent Spirit Awards den Preis der Sparte „Bester Schnitt“. Zudem war September 5 nominiert für den Golden Globe als Bestes Drama und von der Producers Guild of America für die herausragende Produktion. Schnitt und Drehbuch waren außerdem nominiert für den Critics Choice Award.

Philipp Trauer, welche Rahmenbedingungen haben Sie den Autoren geboten, damit sie das Drehbuch so gut entwickeln konnten?

Philipp Trauer: Ich glaube, das Wichtigste ist Vertrauen! Wir hatten das große Glück uns alle schon zu kennen und haben in verschiedenen Konstellationen bereits zusammengearbeitet. Wir wussten also: Aufeinander ist Verlass. So konnten wir eine Atmosphäre schaffen, in der alles ausgesprochen werden kann. Das ist sehr viel wert! Speziell bei diesem Projekt bestand ein Großteil des Drehbuchprozess aus Recherche. Ich bin ein Nerd, wenn es darum geht, nach Informationen zu graben. Und so lag es auch an Thomas, mir und unseren Mitarbeiterinnen Anna, Lena und Ruth, immer weiter nach Material zu suchen, dieses aufzubereiten und dann Moritz und Tim mit auf den Weg zu geben. Die Originalausschnitte von abc waren dabei die größte Hürde und ich bin sehr froh und dankbar, dass es uns nach langem Kampf gelungen ist, diese verwenden zu dürfen. Das war sicherlich einer der entscheidenden Momente in der Drehbuchentwicklung, zugleich aber – aufgrund des Timings sehr kurz vor Drehbeginn – auch eine der größten Herausforderungen, die die Autoren unglaublich toll gemeistert haben.

 

Mit Tim hat BerghausWöbke bisher seine beiden ersten Filme, Hell und Tides, schon gemacht. Wie kam es dazu, dass bei September 5 Moritz Binder mit an Bord war?

Philipp Trauer: Ich kenne Moritz noch aus HFF Zeiten, wo wir schnell Freunde wurden und viele kleine Studenten-Projekte gemeinsam realisiert haben. Im Zuge eines Serienprojekts, das im München der 70er Jahre spielt, haben Thomas und ich dann erstmals mit ihm als Drehbuchautor zusammengearbeitet. Wir wussten also, dass er nicht nur hervorragend und schnell schreibt, sondern sich auch für eben diese Epoche Münchner Geschichte sehr begeistern kann und aufgrund seines Dokumentarfilm-Backgrounds Recherche liebt. Wir waren überzeugt, dass er der richtige Partner für Tim ist und Thomas hat die beiden dann zusammengebracht.

 

Tim Fehlbaum und Moritz Binder, Sie sind jetzt Academy Award-Nominees – was hat sich für Sie seitdem dadurch verändert?

Moritz Binder, Tim Fehlbaum: Das E-Mail Postfach ist sehr viel voller. Aber auch, weil man so lange zu nichts mehr gekommen ist. Und man kann dem nächsten gemeinsamen Projekt mit Freude entgegenblicken, weil sich dieses Team gefunden und bewährt hat.

 

An welchen Projekten arbeitet BerghausWöbke momentan?

Philipp Trauer: Wir haben gerade den Schnitt für die Adaption des Bestsellerromans 22 Bahnen von Caroline Wahl abgeschlossen. Constantin Film wird den Kinofilm der Regisseurin Mia Maariel Meyer Anfang September ins Kino bringen. Parallel dazu beginnen wir mit der Entwicklung des Folgeprojekts Windstärke 17. Ebenfalls in den letzten Zügen der Postproduktion ist I am the Greatest, ein Hybridprojekt (Film und Serie) mit der HFF München und dem ZDF Kleines Fernsehspiel unter der Regie von Nicolai und Marlene Zeitler. Diese drei Projekte wurden initiiert und maßgeblich betreut von unserer Produzentin Anna Eigl. Mit Autorin und Regisseurin Mareille Klein (Da kommt noch was) arbeiten wir aktuell an zwei neuen Stoffen. Und dann planen wir natürlich ein neues Projekt mit Tim. Unser großer Wunsch ist es, die Zusammenarbeit mit dem bewährten Team von September 5 fortzusetzen.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Olga Havenetidis
Fotos: German Films / Kurt Krieger, BerghausWöbke Filmproduktion, Lars Nitsch, FFF Bayern / Kurt Krieger
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Medien-
szene

„Ans Licht!“ Das baye­rische Festival-Jahr 2025

Event-Landschaft mit vielen Highlights: „Die bayerische Filmfestivalszene schillert in den unterschiedlichsten Nuancen.“ So beschreibt der Verband Bayerischer Filmfestivals die Veranstaltungs-Vielfalt vom oberfränkischen Selb bis zum Tegernsee. Ein Überblick.
Text von Christina Raftery
8 Minuten Lesezeit

Steigende Publikumszahlen beweisen auch in Streaming-Zeiten die Popularität der bayerischen Filmfestivals – für den Film, seine Fans, für Branche und Kreative.

Getragen werden die Initiativen zum großen Teil von engagierten Ehrenamtlichen. Ihre Basis: Leidenschaft für das Kino in all seinen Ausprägungen. Dabei präsentiert jedes Festival jenseits aller innovativen digitalen Ausspielungen seinen eigenen regionalen Charakter. Neben der legendären Bratwurst (inzwischen auch vegan) in Hof, dem speziellen „München leuchtet“-Glanz des Filmfest München, dem klaren gesellschaftlichen Schwerpunkt der Dokumentarfilm-Festivals und dem lässigen Berg-Flair in Oberaudorf, Tegernsee und Fünfseenland laden auch kleinere Orte wie Schwandorf und Thalmässing zu Filmgenuss und angeregtem Austausch ein.    

Bereits über die Leinwand gegangen ist in diesem Jahr das INTER­NATIONALE FILM­WOCHENENDE WÜRZBURG, das 2024 sein 50jähriges Jubiläum feiern konnte. „Filme ermöglichen es, empathisch auf fremde Leben zu blicken und für kurze Zeit in sie einzutauchen“, so das Festivalteam: „Was könnte wichtiger sein in Zeiten, in denen sich Meinungsfronten immer mehr verhärten, die eigene Meinung schnell als Wahrheit gesetzt wird und Intoleranz und Hass zunehmen?“ Das Publikum honorierte das Festival mit seinem Themen-Schwerpunkt „Flucht und Migration“ mit 8.000 verkauften Tickets.

Ein originelles Rahmenprogramm boten die BAMBERGER KURZFILMTAGE. Beim 1991 gegründeten ältesten Kurzfilmfestival Bayerns verwandelte das Projekt „A Wall is a Screen“ Fassaden und andere urbane Strukturen in Leinwände. Das Resultat: Einen origineller, zum Nachdenken anregender und zugleich immer unterhaltsamer neuer Blick auf die eigene Stadt.

1

Filmfestival Türkei-Deutschland Nürnberg
(7. – 16.3.2025)

Das vielfach preisgekrönte FILMFESTIVAL TÜRKEI DEUTSCHLAND ist das deutschlandweit bedeutendste Filmfestival, das den inhaltlichen Schwerpunkt auf dem Austausch zwischen deutschem und türkischem Kino legt. Jedes Jahr werden herausragende Kurzfilme, Dokumentarfilme und Spielfilme aus beiden Welten präsentiert und die besten von ihnen geehrt. Die Ehrenpreise erhalten in diesem Jahr die Schauspielerin Nur Sürer sowie der Regisseur und Journalist Osman Okkan.

www.fftd.net

 

2

Internationale Kurzfilmwoche Regensburg
(20. – 30.3.2025)

1994 gegründet, hat sich die REGENSBURGER KURZFILMWOCHE längst als Treffpunkt der europäischen Kurzfilmszene etabliert. Träger und Veranstalter der Internationalen Kurzfilmwoche Regensburg ist der Arbeitskreis Film Regensburg e.V. (AKF). Neben der Kurzfilmwoche veranstaltet der AKF im Sommer die Regensburger Stummfilmwoche und das spanische Film- und Kulturfestival CinEScultura.

www.kurzfilmwoche.de

 

3

Landshuter Kurzfilmfestival
(18. – 24.3.2025)

25 Jahre LANDSHUTER KURZFILMFESTIVAL – nicht nur für das Team um Michael Orth und Birgit Horn ein Grund zum Feiern. Auch das Publikum kann sich wieder auf rund 250 Filme und ein interessantes Rahmenprogramm freuen – darunter eine besondere Rückschau der ersten Festivalausgabe von 2000 mit über 30 Jahre alten Filmen in ihren ursprünglichen Formaten.

www.landshuter-kurzfilmfestival.de

 

4

Int. Kurzfilmfestival Bunter Hund
(27. – 30.3.2025)

Ins 24. Jahr geht mittlerweile das KURZFILMFESTIVAL BUNTER HUND im Münchner Werkstattkino. Die Filme aus aller Welt laufen in vier Wettbewerbs- sowie zwei Sonderprogrammen. Wer Lust auf ein tolles, enthusiastisches Team hat: Der „Bunte Hund“ sucht derzeit weitere Ehrenamtliche.

www.kurzfilmfest-muenchen.de 

 

5

Nonfiktionale Bad Aibling
(20. – 23.3.2025)

In vielerlei Hinsicht „Ans Licht“ führt die 17. NONFIKTIONALE auch 2025 und rückt dabei die inhaltliche Gratwanderung zwischen Privatsphäre und begründetem gesellschaftlichen Interesse in den Mittelpunkt. „Mit unserem Motto „Ans Licht“ zeigen wir Dokumentarfilme, die sich im Spannungsfeld von Transparenz und Verschleierung, Geheimnis und Enthüllung positionieren und aus der Reibung, im Persönlichen wie auch im Politischen, Funken schlagen“, beschreiben die Festivalleiterinnen Tamara Daničić und Melanie Liebheit den diesjährigen Schwerpunkt.

www.nonfiktionale.de

 

6

20minmax Ingolstadt
(4. – 12.4.2025)

Filme bis zu einer Länge von 20 Minuten bestücken das Programm des Kurzfilmfests in Ingolstadt. 20MINMAX wird vom „Verein zur Förderung der Filmkultur – Von der Rolle e.V.“ und dem Stadttheater Ingolstadt in Kooperation mit dem Kulturreferat der Stadt Ingolstadt veranstaltet und versteht sich als Plattform für Filmbegeisterte und Filmemacher. Träger sind der „Verein zur Förderung der Filmkultur – Von der Rolle e.V.“, das Stadttheater Ingolstadt in Kooperation mit dem Kulturreferat.

www.20minmax.com

 

7

Hard:Line International Film Festival Regensburg
(10. – 13.4.2025)

Dem „freiesten aller Genres“ und der filmischen Subkultur hat sich dieses Festival verschrieben. An fünf Tagen werden Beiträge aus den Genres Horror, Thriller und Science-Fiction gezeigt, meist mindestens als Deutschlandpremiere. Als Mitglied der Méliès International Festivals Federation (MIFF), vergibt das Festival den begehrten Méliès D‘Argent Award für den besten europäischen Kurzfilmbeitrag. Oder wie es das Festival selbst formuliert: „HARD:LINE bietet den Schattenseiten der Kinounterhaltung eine Plattform und präsentiert Grenzgänger des guten Geschmacks, Irrlichter populärer Genres oder einfach Highlights jenseits des Mainstreams.“ Ab 18 Jahren!

www.hardline-filmfestival.com

 

8

Grenzland-Filmtage Selb
(24. – 27.4.2025)

Die GRENZLAND-FILMTAGE haben schon von Anfang an einen Fokus auf Filme aus dem osteuropäischen Raum gelegt, was sich bis heute nicht geändert hat. Mit einem zweitägigen Programm in der tschechischen Nachbarstadt Asch überwinden die Grenzland-Filmtage selbst eine geografische Grenze. Das Publikum entscheidet, welche Filme in den Genres Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilm am besten gefallen. Diese Produktionen werden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, einer wertvollen Designervase, gesponsert durch das Traditionsunternehmen Rosenthal. Die Sparkasse Hochfranken stiftet einen Nachwuchs-Förderpreis. Außerdem wird der Filmpreis der Stadt Selb für den besten osteuropäischen Film vergeben, die Kinder des Vereins „Zukunft Kinder“ küren den besten Kinderfilm und die Independent Filmakademie Fichtelgebirge vergibt den Indie-Award.

www.grenzlandfilmtage-selb.de

9

Dok.Fest München
(7. – 18.5.2025)

Die 40. Ausgabe des renommierten DOK.FEST ist die letzte unter Daniel Sponsels Leitung – er übernimmt zum 1. Oktober die Präsidentschaft der HFF München. Als Publikumsmagnet sowie größtes und wichtigstes Festival für Dokumentarfilme in Deutschland mit dualer Präsentation – analog und digital – wird es seiner Haltung auch in neuer Gestaltung beibehalten: „Den Kinodokumentarfilm lieben wir als eine Kunstform, die mit den Mitteln der filmischen Ästhetik alle relevanten Werte verhandelt. Wir sehen in ihm die Kunst der Stunde.“

www.dokfest-muenchen.de

 

10

Kurzfilmtage Thalmässing
(9./10.5.2025)

Klein, fein und fränkisch: Zwischen Nürnberg und München, „fernab einer kulturgesättigten Medienlandschaft“ (Festival) setzen die KURZFILMTAGE THALMÄSSING auf persönlichen Kontakt zwischen Filmschaffenden und Publikum. Dazu laufen Beiträge aller Genres (bis 15 Minuten) im Wettbewerb um die Geldpreise und die originelle Trophäe „Olga“.

www.kurzfilm-thalmaessing.de 

 

11

Filmfest München
(27.6. – 6.7.2025)

Das neue Plakat-Design ist Programm: Filmaufnahmen, die von unten auf eine bewegte Wasseroberfläche blicken, zeigen die Reflektionen der Sonne. Die zweite Ausgabe des FILMFEST MUENCHEN unter der Leitung von Christoph Gröner und Julia Weigl verspricht traditionell Stars, Sommer-Feeling, ein aufregendes Programm mit Welturaufführungen und wichtige Filmpreise, darunter der vom FFF Bayern gestiftete CineCoPro-Award im Wert von 100.000 Euro sowie „CineMasters“ (50.000 Euro).

www.filmfest-muenchen.de

 

12

Musikfilmtage Oberaudorf
(8.7. – 13.7.2025)

Über 2.300 Film- und Musikbegeisterte strömten 2024 bei sommerlichem Wetter in die Inntal-Gemeinde zu den MUSIKFILMTAGE OBERAUDORF, zu Gast waren unter anderem Juliane Köhler, Tobias Moretti und August Zirner. Seit 2008 ist das von Markus Aicher ins Leben gerufene Festival ein kulturelles Highlight in der Region – inklusive Frühschoppen im Gasthaus Waller.

www.musikfilmtage-oberaudorf.de

 

 

13

Fünf Seen Film Filmfestival
(8. – 14.9.2025)

Seine Bilderbuch-Kulisse an Starnberger See, Wörthsee, Pilsensee, Weßlinger See und Ammersee, ausgesuchte Arthouse-Filme und hochkarätige Gäste verleihen dem FÜNF SEEN FILMFESTIVAL seit 2007 seine besondere Strahlkraft. Die Spielorte variierten in den vergangenen Jahren immer wieder, jedoch wurden die Orte Starnberg, Seefeld, Gauting und Weßling sowie Steinebach am Wörthsee in den letzten Jahren zum Mittelpunkt.

www.fsff.de

 

14

Internationales Bergfilmfestival Tegernsee
(15. – 19.10.2025)

Am malerischen Tegernsee dreht sich im Oktober alles um Alpines auf der Leinwand. Im Mittelpunkt des BERGFILMFESTIVAL TEGERNSEE steht die Begegnung Mensch-Berg – von kühnen Glanzleistungen über eindrucksvolle Dokumentationen bis zu berührenden Porträts. Sein Thema macht das Festival zu einem besonderen Treffpunkt für die Berg-Community. In diesem Jahr präsentiert der Journalist und neue Festivalleiter Tom Dauer mit seinem Team 80 Beiträge, die um den „Großen Preis der Stadt Tegernsee“ konkurrieren.

www.bergfilm-tegernsee.de

 

15

Internationales Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte
(15. – 22.10.2025)

Seit 1999 präsentiert das Festival alle zwei Jahre engagierte internationale Filmkunst. Mit rund 10.000 Besuchern pro Ausgabe ist das FILMFESTIVAL DER MENSCHENRECHTE das publikumsträchtigste Filmfest Nürnbergs. Neben gesellschaftlich relevanten Inhalten ist den Veranstaltern umfassende Teilhabe wichtig: Für einkommensschwache Nürnberger Bürger*innen und Geflüchtete sind die Vorstellungen des Festivals kostenlos. 2015 hat das Festival mit der regionalen Gehörlosen-Community ein Konzept entwickelt und umgesetzt, um einen möglichst guten Festivalzugang für Taube und hörgeschädigte Menschen zu schaffen. Dazu haben die Aktivitäten seines Schulprojekts „Open Eyes“ mit Schulvorstellungen, Jugendjury, Jugendreporter, und Lehrerfortbildungen haben es zum erfolgreichsten Schulfilmprogramm aller bayerischen Filmfestivals gemacht.

www.nihrff.de

 

16

Hofer Filmtage
(21. – 26.10.2025)

Von jeher gelten die HOFER FILMTAGE nicht nur als lässiges „Familientreffen“ von Publikum und Branche, sondern auch als Festival der Neuentdeckungen, vom international prämierten Kurzfilm bis hin zum Underground Projekt. Festivalleiter Thorsten Schaumann ist die Besonderheit dieses Jahres bewusst: „Ein aufregendes Jahr hat begonnen. Und dieses gilt es, filmisch aufzuarbeiten. Wir freuen uns auf neugierige, wilde und engagierte Leinwandgeschichten, die das Publikum emotional mitnehmen.“

www.hofer-filmtage.de

 

17

Zwickl – Schwandorfer Dokumentarfilmtage
(November 2025)

„Ein fein kuratiertes Filmfestival im Herzen der Oberpfalz“ – so beschreibt sich das DOKUMENTARFILMFESTIVAL ZWICKL in Schwandorf selbst. Seit 2019 vergibt es mit dem Bayerischen Dokumentarfilmpreis „Zett“ seine eigene Auszeichnung. Wichtig ist hier auch der soziale Gedanke „Kultur für alle“. So kostet jeder Film einen „Zwickl“ (zwei Euro). Unter dem Titel „Zwickl.light“ organisiert das Festivals das ganze Jahr über Dokumentarfilmvorstellungen in der Region, z.B. in einer Diskothek, einem ehemaligen Kuhstall oder einem Autokino.

www.2wickl.de

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Christina Raftery
Redaktion: Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Creative
Europe
Desk

„Plotten für
Film oder
für Romane
sind zwei
Paar Schuhe“

Im Herbst 2024 gewann Clemens Meyer für seinen dritten Roman den Bayerischen Buchpreis, im Januar 2025 wurde er mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen geehrt, und im April 2025 erhält er den Preis der LiteraTour Nord. In dem monumentalen Werk Die Projektoren hat der Leipziger Autor seine am Film orientierte literarische Cut-up-Technik perfektioniert: Über rund 1.050 Seiten läuft eine mal gegeneinander geschnittene, mal trickreich in sich verschlungene Erzählung. Die siebzehn Kapitel stehen je für sich, zusammen ergeben sie ein Epos. Ein Gespräch über Karl May in der Literatur und im Kino, über das Phänomen des Isar-Westerns und den Einfluss des Films auf Meyers Schreiben.
Interview von Tina Rausch

Ihr Roman Die Projektoren spielt zu großen Teilen im ehemaligen Jugoslawien, genauer: im Velebit, wo in den 1960er-Jahren die Winnetou-Filme gedreht wurden. Er ist eine Hommage ans Kino und an Karl May – bei Ihnen Dr. May genannt –, einige Kapiteltitel referieren auf seine Bücher. Was war für Sie zuerst da: die Filme oder die Bücher?

Ich glaube, es war das Buch Der Ölprinz, eine Erzählung von Karl May, die mir mein Onkel Mitte der 1980er-Jahre zum Geburtstag schenkte oder zu Weihnachten. Da liefen die Filme auch gerade an in den Kinos der DDR – sie hatten dort ja erst 20 Jahre nach ihrem Entstehen Kino-Premiere. Parallel dazu begann der Verlag Neues Leben, die Bücher auch in der DDR zu verlegen. Da merkte ich aber ganz schnell: Die Filme, auch die ersten – also Der Schatz im Silbersee, Winnetou 1 bis 3 –, die noch ganz gut waren, hatten mit den Büchern eher wenig zu tun …

 

Hatten Sie bei Ihrem Schreiben dennoch ganz konkrete Szenen aus den Winnetou-Filmen mit Pierre Brice und Lex Barker vor Augen? Ihre Hauptfigur der Cowboy trägt zum Beispiel ein kariertes Dreieckstuch, unter dem sich eine Wunde verbirgt, die der von Old Shatterhand entspricht.

Nein, das mit der Narbe ist Zufall. Ursprünglich war geplant, dass der Cowboy als Junge bei den Partisanen von den Deutschen gehängt wird, aber überlebt. Jetzt gibt’s das im Roman nur noch als Episode eines Groschenromans, den der Cowboy in den 1970ern in der BRD schreibt.

Clemens Meyer, Die Projektoren, Verlag S. Fischer, 2024, 848 Seiten,
ISBN: 978-3-10-002246-2

Ein weiterer literarischer Schauplatz bei Ihnen ist eine „deutsche Stahlstadt“. Karl May reiste im Jahre 1897 durch Bayern und nannte es „seine geistige Heimat“. Einige Jahre später kam hier der sogenannte Isar-Western auf.Haben Sie sich bei Ihrer Recherche auch damit beschäftigt?

Ich kenne den Film Tschetan, der Indianerjunge  …

 

… der erste Spielfilm von Hark Bohm von 1973. Ursprünglich wollte er ihn auch im ehemaligen Jugoslawien drehen, schwenkte dann aber aufs bayerische Voralpenland um.

Ja, aber für mich spielte Bayern für die Projektoren keine Rolle. Obwohl: In München, im Mathäser Filmpalast, hatten einige der Karl-May-Filme in den 1960ern Premiere.

 

Sie wurden von Münchner Firmen wie Rialto Film und Constantin Film produziert, teils in Kooperation mit der jugoslawischen staatlichen Filmfirma Jadran Film. Ihren Büchern merkt man die Begeisterung fürs bewegte Bild an. Ob Collage, Cut-up, Kameraauge oder Überblendung von Szenen: Sie verwenden für Ihr Schreiben viele Techniken aus dem Film.

Ich bin seit frühester Kindheit begeisterter Kinogänger. Anfangs mit meinem Vater oder der Mutter, dann auch oft allein. Dass das Kino, der Film, mein Schreiben beeinflusste, begann erst in der Jugend, nach der Wende, Mitte der 1990er.

Bayerischer-Buchpreis-Träger Steffen Mau (4. v. li.) und Clemens Meyer (4. v. re.) sowie Donna Leon, ausgezeichnet mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten, im Kreise der Jury und der Veranstaltenden

Gab es einen bestimmten Erweckungsmoment?

Als ich das Kino des New Hollywood entdeckte oder Es war einmal in Amerika das erste Mal sah. Überblendungen, Cuts, das Fließen der Zeit … Wie das in Literatur zu verwandeln ist, hat mich immer interessiert. Aber schon die Vertreter der klassischen Moderne, James Joyce, John Dos Passos oder auch Alfred Döblin, sind ohne die Einflüsse des Kinos gar nicht denkbar.

 

Michaela Krützen, Professorin für Medienwissenschaft an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, meinte kürzlich, dass sie auf einen Spielfilm in der Tradition der Isar-Western am Flaucher wartet. Wär das nicht ein Stoff für Sie?

Ich glaube nicht.

 

Ich frage, weil Sie auch Drehbücher verfassen – unter anderem für den Tatort und den Polizeiruf 110. Wie unterscheidet sich das Plotten dafür vom Plotten für Romane?

Das sind zwar zwei Paar Schuhe. Wer gute Short Storys schreiben kann, die eher klassisch geplottet sind, eignet sich aber auch fürs Drehbuchschreiben. Und Psychologie, plausible Charaktere, logischer Fortgang einer Handlung gehören zum Rüstzeug des Schriftstellers – all das ist auch wichtig beim Schreiben für den Film.

 

Für das Drehbuch für In den Gängen haben Sie 2015 gemeinsam mit Thomas Stuber den Deutschen Drehbuchpreis erhalten. Der Kinofilm basierte auf der gleichnamigen Kurzgeschichte in Ihrem Erzählband Die Nacht, die Lichter. Wie steht es mit der Verfilmung von den Projektoren? Gibt es Pläne?

Nein, bisher nicht. Aber ich bin sicher, dass der Roman als Mini-Serie verfilmt werden wird.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Tina Rausch
Fotos: Yves Krier, Bayerische Staatskanzlei
Redaktion und digitales Storytelling: Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Deutsche
Kinofilme
2025

Medien-
szene
Bayern
im Bild

Auszeichnungen, Fachveranstaltungen, Premieren von Dezember bis März – der Rückblick in Bildern
13 Minuten Lesezeit
(c) Mathis Beutel

Mediengespräch in der Au

Anfang Dezember 2024 lud der Creative Europe Desk München, eine hundertprozentige Tochter des FFF Bayern, erstmals nach fünf Jahren wieder zum traditionellen Mediengespräch ein. Der bayerische Medienminister Dr. Florian Herrmann und die Leiterin der Vertretung der EU Kommission in Deutschland, Barbara Gessler, waren Ehrengäste des Abends, an dem es um die Aussichten der Filmförderung ging, ebenso wie um Austausch und Zusammenarbeit auf nationaler und europäischer Ebene. Ein weiterer Fokus lag dabei auf den zahlreichen von Creative Europe geförderten Start-ups und Tech-Firmen aus Bayern, deren innovative Softwarelösungen zu Vernetzung, Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der audiovisuellen Branche Europas beitragen.

(c) Constantin Film

Premiere von Der Spitzname in München

Mitte Dezember startete Der Spitzname im Kino. Die Premiere fand im Mathäser Kino in München statt. Die Produzent*innen und Regisseur Sönke Wortmann stellten mit ihrem Cast Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Caroline Peters, Janina Uhse, Florian David Fitz und Justus von Dohnányi dem Premierenpublikum den Film persönlich vor. Mitte Februar erreichte die Komödie mehr als 1 Mio. Zuschauer*innen und ist damit erfolgreicher als Der Vorname und Der Nachname. Für Der Nachname zahlte der Constantin Filmverleih dem FFF Bayern nach erfolgreicher Auswertung die Fördermittel in Höhe von 150.000 Euro an den FFF Bayern zurück. Die symbolische Scheck-Übergabe fand beim FFF Empfang anlässlich der Berlinale in der Bayerischen Vertretung in Berlin statt.

(c) Film Commission Bayern

Bayern in London

Anja Metzger von der Film Commission des FFF Bayern hat den deutschen Messestand auf der Focus London mitbetreut. Die jährliche internationale Fachmesse richtet sich an die Industrie der Film-, Fernseh- und Werbeproduktionen und bringt Branchenprofis zusammen. Ziel der Veranstaltung ist es, neue Drehorte, Produktionsdienstleistungen und Netzwerkmöglichkeiten zu präsentieren. Die Messe bietet eine Plattform für Networking, den Austausch über neue Trends und Technologien sowie die Präsentation von Drehorten und Produktionsdienstleistungen. Dabei werden auch Themen wie Nachhaltigkeit, Finanzierung und neue Produktionsmethoden diskutiert.

(c) German Films

Rendez-vous beim Deutsch-Französischen Filmtreffen

FFF Förderreferentin Judith Erber hat am Deutsch-Französischen Filmtreffen 2024 in Berlin teilgenommen. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 dient das Filmtreffen als wichtige Plattform für den Austausch zwischen der deutschen und französischen Filmbranche. Ziel der Veranstaltung ist es, die Zusammenarbeit beider Länder in den Bereichen Koproduktion, Vertrieb und Filmförderung zu stärken. Produzenten, Förderinstitutionen und Branchenexperten kommen hier zusammen, um gemeinsame Projekte zu initiieren und aktuelle Herausforderungen der Filmindustrie zu diskutieren. Diese Ausgabe bot einen Rahmen für den Austausch über die deutsch-französische Zusammenarbeit und zukünftige kulturelle Synergien. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Rolle der Produzent*innen im Spannungsfeld technologischer Fortschritte und sich wandelnder Publikumsbedürfnisse sowie die wachsende Bedeutung von KI. Zudem wurden die neuesten Entwicklungen im Streaming-Sektor beleuchtet und die Herausforderungen der zunehmenden Marktkonzentration im audiovisuellen Bereich hinterfragt. Die nächste Ausgabe findet in diesem Jahr in Paris statt.

(c) Piffl Medien

Premiere von Tracing Light – Die Magie des Lichts in München

Unvergesslich sind die Klänge von Schlagzeugerin Evelyn Glennie in Touch the Sound aus dem Jahr 2004. Nach weiteren Dokumentarfilmen widmet sich Autor und Regisseur in seinem neuen Kinofilm dem Phänomen des Lichts. Tracing Light – Die Magie des Lichts startete im Januar im Verleih von Piffl Medien. Die Premiere fand in den City Kinos München statt. Auf dem Foto (v.l.): Hans-Christian Boese (Piffl Medien), Christine Haupt (FFF Bayern), Thomas Riedelsheimer (Regie) und zwei der Protagonist*innen Johannes Brunner und Raimund Ritz.

(c) Alpenrepublik

Premiere von Rabia – Der verlorene Traum in München

Ebenfalls im Januar präsentierte Autorin und Regisseurin Mareike Engelhardt ihren Film Rabia – Der verlorene Traum bei der Premiere im Münchener City Kino. Erstmals in Deutschland zu sehen gewesen war der Film bei den Hofer Filmtagen. Am 23. Januar startete er im Verleih von Alpenrepublik in den deutschen Kinos. In Rabia geht es um das Schicksal zweier Schwestern, die sich in Hoffnung auf ein privates Glück auf den Islamischen Staat einließen und bitter enttäuscht wurden. In Frankreich wurde der Film als Bester französischer Debütfilm in Deauville ausgezeichnet. Kurz nach der Premiere gab es den Bayerischen Filmpreis. Auf dem Foto (v.l.); Thorsten Schaumann (Internationale Hofer Filmtage), Amélie Linder (Alpenrepublik), Nina Spilger (Starhaus Filmproduktion), Regisseurin Mareike Engelhardt, Wasiliki Bleser (Starhaus Filmproduktion), Christine Haupt (FFF Bayern), Xavier Chotard (Alpenrepublik).

(c) Sony Pictures

Premiere von Die drei ??? und der Karpatenhund in München

Und die dritte Premiere im Januar war die Verfilmung des neuesten Falls der jungen Detektive Justus, Jonas und Bob. 2023 war Die drei ??? – Erbe des Drachen mit mehr als 1,6 Mio. Zuschauer*innen der meistgesehene deutsche Film in den Kinos und gewann beim Deutschen Filmpreis 2024 die Lola für den besucherstärksten Film. Die Fortsetzung haben bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe vier Wochen nach Kinostart mehr als 800.000 Zuschauer*innen gesehen. Produziert hat den beliebten Kinofilm wieder Wiedemann& Berg Film,  als Verleihunternehmen fungiert Sony Pictures Entertainment Deutschland. Auf dem Foto: Sunnyi Melles, Levi Brandl, Nevio Wendt, Julius Weckauf

(c) Münchner Filmwoche

Münchner Filmwoche feierte Jubiläum

An der 20. Ausgabe der Filmwoche München im Mathäser Filmpalast nahmen rund 1.650 Gäste teil, darunter etwa 1.400 akkreditierte Branchenprofis. 18 Verleihfirmen präsentierten ihre Lineups. Neben den Branchenupdates und Partnerpräsentationen wurden mit Compagnion – Die perfekte Begleitung und Der Pinguin meines Lebens zwei Filme in voller Länge vor Kinostart gezeigt. Ein besonderes Highlight galt die Filmwochen-Party, die unter dem Motto Celebrating 20 Years stattfand und laut Organisatori*innen auch im kommenden Jahr ein Bestandteil des Rahmenprogramms bleiben wird.

(c) Bayerische Staatskanzlei

Bayerischer Filmpreis für September 5

Direkt im Anschluss an die Münchner Filmwoche wurde im Münchner Prinzregententheater der Bayerische Filmpreis verliehen – mit mehreren Ehrungen für FFF-geförderte Filme. Besonders im Fokus: das Kinodrama September 5, das als Bester Film ausgezeichnet wurde. Ebenfalls nominiert gewesen sind The Outrun und der FFF-geförderte FilmTreasure – Familie ist ein fremdes Land. Zu den weiteren prämierten FFF-Produktionen zählen Sterben (Drehbuchpreis für Matthias Glasner), Chantal im Märchenland (Beste Darstellerin: Jella Haase) und Der Spitzname (Bester Darsteller: Christoph Maria Herbst). Auch Woodwalkers, Rabia – Der verlorene Traum, Sonnenplätze und Die Akademiewurden mit Preisen für Nachwuchsleistungen und Family Entertainment gewürdigt. Den Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten erhielt Uschi Glas für ihr Lebenswerk. Die Schauspielerin, bekannt aus Klassikern wie Zur Sache, Schätzchen und der Fack Ju Göhte-Reihe, wurde für ihre Verdienste um den deutschen Film sowie ihr soziales Engagement geehrt.

(c) CSU Filmkommission

Filmgespräch zur Zukunft des deutschen Kinos

Beim CSU-Filmgespräch zwischen Filmpreis und Filmball war das große Thema die Förderreform. Auf dem Podium diskutierten neben Bayerns Medienminister Dr. Florian Herrmann auch Leonine-CEO Fred Kogel, Constantin-Vorstand Oliver Berben, Produzent Philipp Kreuzer von maze pictures, Christian Pfeil von der AG Kino-Gilde, HDF-Kino-Vorstand Christine Berg. Die Moderation übernahm Stephen Sikder, Vorsitzender der CSU-Filmkommission.

(c) SPIO

Glanzvoller Abschluss der Filmwoche

Ende Januar fand zum 49. Mal der Deutsche Filmball in München statt und brachte erneut das Who’s Who der deutschen Filmbranche im Ballsaal des Hotel Bayerischer Hof zusammen. Der Abend bildete traditionell den Abschluss der Münchner Filmwoche. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder übernahm erneut die Schirmherrschaft der Veranstaltung. Veranstaltet wird der Deutsche Filmball von der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO). Auch die jungen Talente hatten einen großen Auftritt: Die Kooperation mit dem BUNTE new faces award wurde fortgeführt,  drei ausgewählte Finalisten des Nachwuchspreises wurden auf dem roten Teppich gefeiert: Maja Bons, Julius Gause und Merle Grimme.

(c) FFF Bayern/ Kurt Krieger

FFF Bayern schafft das Tripple

Ebenfalls Ende Januar präsentierte der FFF Bayern im Beisein von Bayerns Medienminister Dr. Florian Herrmann die Förderbilanz des Vorjahres. Das Fördervolumen betrug auch 2024 mehr als 40 Mio. Euro. Besonders erfreulich: Wie schon 2023 war auch 2024 der FFF Bayern Hauptländerförderer sowohl des meistgesehenen als auch des umsatzstärksten Kinofilms, außerdem des für sein Drehbuch nominierten Kinodramas September 5. Stellvertretend für diese herausragenden Projekte nahmen Bernhard zu Castell (Leonine, Verleih von Die Schule der magischen Tiere 3), Lena Schömann (Constantin Film, Produzentin von Chantal im Märchenland) und Moritz Binder (Co-Autor der BerghausWöbke-Produktion September 5) am Presse Lunch teil.

(c) FFF Bayern/ Kurt Krieger

Bayerischer BankenFonds (BBF) um weitere fünf Jahre verlängert

Die Vertreter von vier großen bayerischen Kreditinstituten haben unmittelbar vor Beginn der Internationalen Filmfestspiele Berlin im Beisein von Bayerns Medienminister Dr. Florian Herrmann und FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein in München die Verträge zur Verlängerung des Bayerischen BankenFonds (BBF) um fünf weitere Jahre unterzeichnet. Als ergänzendes Finanzierungsinstrument wurde im Jahr 2000 der Bayerische BankenFonds (BBF) gegründet. In diesem kooperieren die vier Geldinstitute Bayerische Landesbank, LfA Förderbank Bayern, UniCredit Bank GmbH (HypoVereinsbank) und Bankhaus Donner & Reuschel. Im Bereich Produktion und Verleih von Kinofilmen können durch Kumulierung mit FFF Fördergeldern größere Finanzierungsvolumen am Standort Bayern bereitgestellt werden. Seit seinem Bestehen hat der BBF mit insgesamt 28,7 Mio. Euro 137 Projekte mitfinanziert. Darunter Wickie und die starken Männer, Weißbier im Blut, Die Schule der magischen Tiere, September 5 und Woodwalkers 2. Auf dem Bild: vordere Reihe v.l.: Hans Peter Göttler (LfA Förderbank Bayern), Karl Bergbauer (Hypo Vereinsbank), Johannes Anschott (Bayerische Landesbank), Michael Nigg (Donner & Reuschel) bei der Unterzeichnung Verträge zur Verlängerung des Bayerischen BankenFonds (BBF); hintere Reihe v.l.: Stefan Wöhrl und Nadine Leitl (LfA Förderbank Bayern), Dorothee Erpenstein (FFF Bayern) und Staatsminister Dr. Florian Herrmann

Juliane Eirich_EFM 2025

FFF Bayern war Dachpartner des DocSalon im European Film Market

Der FFF Bayern war in diesem Jahr Dachpartner des DocSalon beim European Film Market. FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein eröffnete gemeinsam mit Berlinale Pro-Chefin Tanja Meissner und DocSalon-Leiterin Esther Bannenberg den DocSalon, der an fünf Tagen eine beliebte Plattform für die internationale Dokumentarfilmbranche bot. Das Förderteam des FFF Bayern war im DocSalon präsent und unterstützte die Vernetzungsaktivtäten der Teilnehmer*innen und stand für Förderberatung zur Verfügung.

Juliane Eirich_EFM 2025

XR-Frühstück beim DocSalon

Zum Programm des DocSalon gehört die Reihe „Breakfast“. Jedes Frühstück war einem speziellen Thema gewidmet. Eines gestaltete der FFF Bayern zum Thema Extended Realities (XR). Förderreferent Max Permantier stellte das XR-Förderprogramm des FFF Bayern vor, während Dr. Kathrin Brunner (mYndstorm productions) und Katharina Weser (Reynard Films) mit den FFF-geförderten und preisgekrönten Experiences Duchampiana und Emperor Case Studies präsentierten. Ziel war es, der Dokumentarfilmbranche neue Wege für kreatives Schaffen aufzuzeigen.

(c) FFA

Koproduktions­frühstück in Berlin

Anlässlich der Berlinale hatte Schweden deutsche und schwedische Produzent*innen in die Nordischen Botschaften eingeladen. Das Netzwerktreffen sollte den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Filmnationen fördern und fand als gemeinsames Frühstück statt. Produzent*innen mit Sitz in Deutschland und konkretem Interesse an Koproduktionen mit Schweden hatten teilgenommen. Das deutsch-schwedische Koproduktionsfrühstück war eine gemeinsame Veranstaltung von Svenska Filminstitutet Svenska institutet und den regionalen Fonds Film Gotland Film i Väst Film i Skåne und Film Stockholm AB mit der Filmförderungsanstalt FFA, FilmFernsehFonds Bayern, Medienboard Berlin-Brandenburg und MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein. Auf dem Foto: Helge Albers (MOIN), Anneli Stromqvist (Schwedische Botschaft), Miriam Henze (MBB), Katrin Mersmann (MOIN), Birthe Klinge (FFA), Judith Erber (FFF Bayern), Emma Kalmevall (Swedish Institute), Petter Mattsson (Swedish Film Institute) und Veronika Grob (MBB).

(c) German Films/ Kurt Krieger

Bayern in Hollywood

Das Unternehmen German Films Service + Marketing GmbH mit Sitz in München hatte wieder einmal Grund zur Freude: Zum dritten Mal hintereinander war 2025 ein Film aus Deutschland nominiert als Best International Feature Film. Zusätzlich gab es in diesem Jahr auch eine Nominierung in einer der Hauptkategorien: Die Autoren Moritz Binder, Tim Fehlbaum und Alex David waren mit dem FFF-geförderten Kinofilm September 5 für das Best Original Screenplay im Rennen. Martin Hartung, stellvertretender FFF Geschäftsführer und Co-Leiter der Förderabteilung, traf in Los Angeles bei der German Films ReceptionAshley Rice (President und Co-Managing Partner, Cinespace Studios), Jay Roewe (SVP Global Incentives and Production Planning, Warner Bros. Discovery), Andrea Sasse (Generalkonsulin Deutschlands in Los Angeles), Michael Kolz (VP Government Relations/Public Policy DACH, Warner Bros. Discovery) und Philipp Kreuzer (Aufsichtsratsvorsitzender German Films).

(c) Luis Zeno Kuhn

Manitu im Kasten

FFF Förderreferentin Judith Erber hat die Dreharbeiten von Michael Bully Herbigs neuem Film Das Kanu des Manitu in München besucht und am Set Rick Kavanian, Christian Tramitz und Michael Bully Herbig getroffen. Die mittlerweile abgeschlossenen Dreharbeiten haben in München, Spanien und in den USA stattgefunden. In der Fortsetzung von Der Schuh des Manitukämpfen Abahachi, der Häuptling der Apachen, und sein weißer Blutsbruder Ranger unermüdlich für Frieden und Gerechtigkeit – aber eine neue, aufstrebende Bande macht ihnen das Leben besonders schwer! Sie locken Abahachi und Ranger in eine Falle, um an das sagenumwobene „Kanu des Manitu“ zu gelangen. Zum Cast gehören neben Rick Kavanian Jasmin Schwiers, Jessica Schwarz, Friedrich Mücke, Sky du Mont, Daniel Zillmann, Tutty Tran, Tobias van Dieken, Pit Bukowski, Akeem van Flodrop und Merlin Sandmeyer. Das Kanu des Manitu ist eine Produktion der herbX film in Co-Produktion mit Constantin Film und mit Unterstützung von RTL, FFF, FFA und DFFF. Kinostart ist am 14. August 2025.

(c) Constantin Film

Mädchen im Wald

Im Februar feierte der FFF-geförderte Film Ein Mädchen namens Willow Premiere im Mathäser Filmpalast. Der Film erzählt von den vier Hexenfreundinnen Willow, Valentina, Gretchen und Lotti, gespielt von Ava Petsch, Cora Trube, Anna von Seld und Mary Tölle, die auf ein magisches Abenteuer gehen. Regie führte Mike Marzuk, das Drehbuch hat Gesa Scheibner basierend auf dem gleichnamigen Roman von Sabine Bohlmann geschrieben. Vor der Kamera von Matthias Pötsch stehen außerdem u.a. Golo Euler, Max Giermann, Diana Amft und Sibylle Canonica sowie in weiteren Rollen Melika Foroutan und Michael Ostrowski. Produziert wurde das Kinoabenteuer von SamFilm in Koproduktion mit Constantin Film und Alias Film. Mittlerweile haben den Film mehr als 170.000 Zuschauer*innen im Kino gesehen.

(c) Ella Knorz / Maverick FIlm GmbH / BR & arte

Verlorene Männer

Gerade laufen die Dreharbeiten zu Welf Reinharts FFF-geförderten Kinofilm Der verlorene Mann. Christine Haupt, Referentin für die FFF Talentförderung, hat das Set in München besucht. Der neue Film des Studenten-Oscar-Preisträgers, der das Drehbuch gemeinsam mit Tünde Sautier schrieb, erzählt von der Ehe der Künstlerin Hanne und des Pfarrers Bernd, die vor neuen Herausforderungen steht, als Hannes Ex-Mann Kurt vor der Tür steht. Durch eine Demenzerkrankung kann Kurt sich nicht erinnern, dass sie seit Jahren geschieden sind, während Hanne sich plötzlich zu beiden Männern hingezogen fühlt. Die Hauptrollen spielen August Zirner, Dagmar Manzel und Harald Krassnitzer. Produziert wurde das Projekt von der Firma Maverick Film, die soeben mit dem VGF-Nachwuchsproduzent*innenpreis ausgezeichnet wurde, mit BR und Arte. Filmwelt Verleih wird den Film in die Kinos bringen.

(c) Alamode Film

Köln in München

Der Kinofilm Köln 75 ist die erste Koproduktion von Alamode Film, einer renommierten Verleihfirma, die nun ihr Portfolio erweitert hat. Federführend produziert hat den Film One Two Films. Die Geschichte über das legendäre Konzert von Keith Jarrett wird aus der Sicht von Vera Brandes erzählt, gespielt von Mala Emde. Gemeinsam mit Autor und Regisseur Ido Fluk stellte die Hauptdarstellerin den Film bei der Premiere im Münchner City Kino im März dem Publikum persönlich vor. Die Uraufführung hatte bei der 75. Berlinale als Special Gala stattgefunden.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Texte: Olga Havenetidis 
Gestaltung:
 Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Wie Menschen KI intelligent nutzen

#1/25

FILM NEWS
BAYERN

DAS MEDIENMAGAZIN DES FFF BAYERN
FILM, SERIE, GAMES UND XR
Erschienen am 13. März 2025

STANDORT

EINE UNGLAUBLICHE REISE

Zum zweiten Mal in Folge war ein Film einer Münchner Produktionsfirma für den Oscar nominiert, dieses Mal für das Drehbuch. Und das nach einem bereits aufsehenerregenden Preis- und Nominierungsreigen vom Golden Globe über die PGA-Awards bis zu den Critics Choice Awards auf der großen internationalen Bühne. Ein Gespräch mit dem Produzenten Philipp Trauer von BerghausWöbke sowie den Oscar-nominierten Autoren Tim Fehlbaum und Moritz Binder zu ihrer Reise nach Hollywood.

NEUER GLANZ MIT ALTEM CHARME

Das Regina-Kino in Regensburg ist eine Institution als Lichtspielhaus, ein Treffpunkt für Stammgäste, Cineast*innen und Filmliebhaber*innen ebenso wie ein Ort, an dem der Film gelebt und geliebt wird. Nach 38 Jahren haben sich die Pächter*innen Doris und Oliver Goldermann nun verabschiedet und das mehrfach prämierte Arthouse-Kino zum Anfang des Jahres an eine neue Leitung übergeben.

„PLOTTEN FÜR FILM ODER FÜR ROMANE SIND ZWEI PAAR SCHUHE“

Im Herbst 2024 gewann Clemens Meyer für seinen dritten Roman den Bayerischen Buchpreis, im Januar 2025 wurde er mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen geehrt, und im April 2025 erhält er den Preis der LiteraTour Nord. In dem monumentalen Werk Die Projektoren hat der Leipziger Autor seine am Film orientierte literarische Cut-up-Technik perfektioniert: Über rund 1.050 Seiten läuft eine mal gegeneinander geschnittene, mal trickreich in sich verschlungene Erzählung. Die siebzehn Kapitel stehen je für sich, zusammen ergeben sie ein Epos. Ein Gespräch über Karl May in der Literatur und im Kino, über das Phänomen des Isar-Westerns und den Einfluss des Films auf Meyers Schreiben.

PRODUKTIONS­SPIEGEL

Den regelmäßig aktualisierten Produktionsspiegel finden Sie hier online. Wenn Sie Ihre Produktionen ebenfalls listen möchten, nutzen Sie schnell und einfach das Anmelde-Fenster am Ende der Seite.

PRODUKTION

IM HIER UND JAZZ

Der Kinofilm Köln 75 über eines der berühmtesten Konzerte der jüngeren Musikgeschichte ist die erste Koproduktion des Münchner Unternehmens Alamode Film, bisher bekannt für hochwertiges und international erfolgreiches Arthouse Kino. Federführend sind Sol Bony und Fred Burle mit One Two Films. Dem Team steht nun die Uraufführung bevor: in der Reihe Special Gala bei der 75. Berlinale.

DIE WELT HINTER DEM VORHANG

Mit ihrer immersiven Ausstellung Frame Shift wollen die junge Münchner Produzentin Nele Urbach und ihr Team das Zusammenwirken von Virtual Production und Volumetric Video Capturing erforschen.

ANZEIGE

VERAN­STALTUNGEN

FFF BAYERN BEGRÜSSTE FILMSCHAFFENDE IN DER HAUPTSTADT

Rund 700 Filmschaffende begrüßte der FFF Bayern Mitte Februar anlässlich der Berlinale in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund in der Behrenstraße in Berlin-Mitte. Zwei Verleihfirmen überreichten dem FFF Bayern nach erfolgreicher Auswertung ihrer Kinofilme Schecks für die Rückzahlung von Fördermitteln. Der VGF zeichnete im Rahmen des FFF Empfangs die Maverick Film GmbH mit dem renommierten Nachwuchs­produzent*innenpreis aus. Am selben Tag eröffnete FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein gemeinsam mit Berlinale Pro-Chefin Tanja Meissner den DocSalon beim European Film Market.

SERVICE

FILM NEWS BAYERN – das Medienmagazin des FFF Bayern
Film, Serie, Games und XR | #1/25 |
www.fff-bayern.de

Redaktion: Dr. Olga Havenetidis (v.i.S.d.P.)
Autor*innen dieser Ausgabe: Jürgen Moises, Dr. Dominik Petzold, Christina Raftery, Tina Rausch, Anna Steinbauer, Chris Schinke, Angela Sonntag, Ewa Szurogajlo, Pascal Wagner

Anzeigen: Veronika Barthelmess

Termine


7. – 15. März 2025

South by Southwest


7. – 16. März 2025

Filmfestival Türkei Deutschland


18. – 24. März 2025

Landshuter Kurzfilmfestival


20. – 23. März 2025

Nonfiktionale – Festival des dokumentarischen Films


20. – 30. März 2025

Kurzfilmwoche Regensburg


21. – 28. März 2025

Festival Series Mania


31. März – 11. April 2025

SchulKinoWoche Bayern


1. April 2025

Medientage München Special: Future Video


4. April 2025

Grimme-Preis


24. – 27. April 2025

Internationale Grenzland-Filmtage


24. – 29. April 2025

Canneseries


7. Mai 2025

Camgaroo Film Award / Camgaroo Film Summit


7. – 25. Mai 2025

DOK.fest München


9. – 10. Mai 2025

Kurzfilmtage Thalmässing


9. Mai 2025

Deutscher Filmpreis


13. – 24. Mai 2025

Festival de Cannes


14. Mai 2025

Deutscher Computerspielpreis


27. Juni – 6. Juli 2025

Filmfest München


3. – 4. Juli 2025

Festival der Zukunft


8. – 15. September 2025

Fünf Seen Filmfestival


27. August – 6. September 2025

Internationale Filmfestspiele Venedig


15. – 19. Oktober 2025

Internationales Bergfilm-Festival Tegernsee


21. – 26. Oktober 2025

Hofer Filmtage


22. Oktober 2025

Blauer Panther


22. – 24. Oktober 2025
(online: bis 2. November)

Medientage München


14. – 22. November 2025

Filmschoolfest Munich

 

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Digitales Storytelling und Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Förder-
meldung

FFF Bayern begrüßte Film­schaffende in der Hauptstadt

Rund 700 Filmschaffende begrüßte der FFF Bayern Mitte Februar anlässlich der Berlinale in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund in der Behrenstraße in Berlin-Mitte. Zwei Verleihfirmen überreichten dem FFF Bayern nach erfolgreicher Auswertung ihrer Kinofilme Schecks für die Rückzahlung von Fördermitteln. Der VGF zeichnete im Rahmen des FFF Empfangs die Maverick Film GmbH mit dem renommierten Nachwuchsproduzent*innenpreis aus. Am selben Tag eröffnete FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein gemeinsam mit Berlinale Pro-Chefin Tanja Meissner den DocSalon beim European Film Market.
Text von Olga Havenetidis
U

Unter den Gästen des FFF Empfangs waren die Teams der FFF-geförderten Kinofilme Köln 75 und Leibniz, die in der Reihe Berlinale Special Gala ihre Uraufführung feierten. Anwesend waren von Köln 75 SolBondy, Fabien Arseguel, Tobias Lehmann, Fred Burleund Elena DiesbachmitIdo Fluk, Mala Emde, Alexander Scheer, Enno Trebs, Julius Feldmeier,Tonio Schneider und Vera Brandes. VonLeibniz nahmen am FFF Empfang teil Ingo Fliess, Edgar Selge, Aenne Schwarz, Michael KranzundAntonia Bill. 

Auch die Teams von drei geförderten Projekten, die im Co-Production-Market präsentiert werden, waren dabei: Michael Kalb undNarges Kalhor mit The Inverted Well und Suli Kurban mit Keep Her Quiet. Im Showcase Up Next: Germany bei Berlinale Series wird die FFF-geförderte Serie All In präsentiert.

In ihrer Rede würdigte FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein alle Filmschaffenden, die im Programm der Berlinale ihre Werke vorstellen und mit ihrer kreativen Arbeit einen unverzichtbaren Beitrag zum kulturellen und gemeinschaft­lichen Leben leisten. Zudem ging sie auf die erfolgreichen geförderten Filme des Vorjahres ein und betonte einmal mehr die Stärke Bayerns in Fragen der Ausstattung. So war der FFF Bayern nicht nur an den sechs erfolgreichsten Filmen des deutschen Box Office als Förderer beteiligt, sondern bei fünf dieser Filme auch Hauptländerförderer. So auch beim meistgesehenen Film Die Schule der magischen Tiere wie auch beim umsatzstärksten Film Chantal im Märchenland. Firmen wie Leonine Studios, Constantin Filmproduktion, blue eyes Fiction, Kordes und Kordes Film Süd, von denen etliche Produzent*innen Mitte Februar den FFF Empfang besucht haben, markierten die Kraft, die am Standort Bayern herrscht und in der Lage ist, große Projekte zu stemmen, die im Kino ein großes Publikum erreichen. Die Erhöhung der maximalen Fördersumme auf 3 Mio. Euro sei ein Signal, diesen Weg fortzusetzen. Ebenfalls Hauptförderer ist der FFF Bayern in der Münchner BerghausWöbke-Produktion September 5, für deren Drehbuch Tim Fehlbaum, Moritz Binder und Alex Davidfür den Oscar nominiert warten. Mit September 5 war zum zweiten Mal in Folge nach if…Production im vergangenen Jahr eine bayerische Produktionsfirma im Oscar-Rennen.

Martin Bachmann, Dorothee Erpenstein, Kerstin Schmidbauer, Daniel Christensen, Janina Uhse

Jonas Katzenstein, Cosima von Spreti, Maximilian Leo

Benjamin Herrmann, Dorothee Erpenstein, Rainer Kaufmann

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Friederike Kempter, Julia Koschitz

Hans Block, Anne Ratte-Polle

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Can Merdan Dogan, Christina Tournatzes, Jamila Wenske, Erkan Taskiran

Uisenma Borchu, Ingo Fliess

Daniel Zillmann

Hannah Schiller, Merlin Sandmeyer

Christoph Müller, Dennis Gansel

Dominique Devenport

Michael Zechbauer, Alice Brauner, Björn Böhning

Thorsten Koch, Janina Uhse, Martin Bachmann

Alexander Scheer, Bernd Neumann

Franz Dinda

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Benjamin Herrmann, Florian Gallenberger

Jan Ole Gerster, Friederike Kempter

Matthias Schweighöfer, Ruby O. Fee

Veronica Ferres, Lilly Krug

Edgar Selge, Sebastian Blomberg

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Bibiana Beglau, Alexander Scheer

Alicia von Rittberg, Jannik Schümann

Lorenz Hochhuth, Katharina Stark

Luise Befort, Eike Wolf

Verena Altenberger, Ines Striesow, Alicia Rittberg

Christoph Müller, Sönke Wortmann

Bibiana Beglau, Marika Minoguchi, Trini Götze, Judith Kaufmann, Eva Trobisch

Frank Kusche, Matthias Schweighöfer, Dan Maag

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Katja von Garnier, Markus Goller, Katharina Stark, Sarah Thonig, Felix von Poser

Luisa-Céline Gaffron, Malick Bauer

Katja Eichinger, Frauke Finsterwalder

Kathrin Anna Stahl, Simon Pearce, Ingo Fliess

Stefany Pohlmann, Daniel Zillmann

Hannah Schiller, Merlin Sandmeyer

Das Team von „Köln 75“

Julius Feldmeier, Mala Emde, Ido Fluk, Enno Trebs, Tonio Schneider

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Rosalie Thomass

Anil Kizilbuga, Dorothee Erpenstein, Tim Dünschede

Dorothee Erpenstein, Katja Wildermuth

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Stephanie Schettler-Köhler, Frank Kusche, Ruby O. Fee

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Oliver Berben, Iris Berben

Viola Jäger, Jan Ehlert

Jonas Katzenstein, Ralf Berchthold, Veronica Ferres, Maximilian Leo

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Christine Haupt, Ulrike Decker, Steffi Niederzoll

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Das Team von „Leibniz“

Simon Pearce, Michael Kranz

Victoire Laly, Anja Metzger, Dennenesch Zoudé

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Philipp Kreuzer, Judith Erber, Simone Baumann

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Josephine Ehlert, Julia Koschitz, Christian Pfeil

Mathilde Bundschuh, Lena Schmidtke

Anne Ratte-Polle, İlknur Boyraz

Trini Götze, Mariko Minoguchi, Benjamin Pfohl, Eva Trobisch

Janine Jackowski, Simon Verhoeven, Magdalena Prosteder, Lars Wiebe

FFF Bayern Empfang in der Bayerischen Vertretung in Berlin anlässlich der 75. Berlinale

Katharina Stark, Mala Emde, Markus Goller, Luisa-Céline Gaffron

Im Rahmen des Empfangs wurden außerdem zwei symbolische Schecks übergeben, bei denen Filmteams Verleihförderung an den FFF Bayern zurückzahlten. Benjamin Herrmann von Majestic überreichte mit Regisseur Rainer Kaufmann FFF-Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein einen Scheck in Höhe von 100.000 Euro für den erfolgreichen Film Weißt du noch? Auch das Filmteam von Constantin Filmzahlte 150.000 Euro für Der Nachname zurück. Hier überrichten Sönke Wortmann, Iris Berben, Janina Uhse mit Oliver Berben und Martin Bachmann den Scheck. Die Rückzahlungen unterstreichen den Erfolg der Verleihförderung und zeigen, wie sich die Förderung langfristig wirtschaftlich auszahlt: Die ausgezahlten Gelder tragen zur Entstehung besucherstarker Filme bei und leisten einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Branche.

Im Rahmen des FFF-Empfangs wurde auch der renommierte VGF Nachwuchsproduzent*innenpreis von Anja Braune, Geschäftsführerin der VGF, verliehen: Er geht dieses Jahr anPhilipp Maron und Tristan Bähre von Maverick Film. Die Absolventen der HFF München wurden für ihre herausragende produzentische Leistung an ihrem Hochschulabschluss- und Debütfilm Sonnenplätze ausgezeichnet. Erst im Januar erhielt Autor und Regisseur Aaron Arens für Sonnenplätze den Bayerischen Filmpreis als Nachwuchsregisseur Der VGF Nachwuchsproduzent*innenpreis, dotiert mit 60.000 Euro, ist seit 1994 das Herzstück der kulturellen Förderung der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken (VGF). Mit dem Preis ehrt sie jährlich die „Beste produzentische Leistung“ und setzt damit ein starkes Zeichen für die Nachwuchsförderung in der Filmbranche.

Unmittelbar vor dem FFF-Empfang eröffneten Dorothee Erpenstein und Berlinale Pro-Chefin Tanja Meissner gemeinsam den DocSalon im European Film Market. Als Dachpartner dieser renommierten Plattform für internationale Dokumentarfilmschaffende begleitete der FFF Bayern die Teilnehmenden mit Beratung zu Fördermöglichkeiten und unterstützte ihre Vernetzung vor Ort – insbesondere bei den Breakfasts. Eines dieser Breakfasts widmete sich innovativen Ansätzen des Dokumentarfilms in Extended Realities (XR). Dazu präsentierte der FFF Bayern mit geförderten Projekten von Dr. Kathrin Brunner (mYndstorm Productions) und Katharina Weser(Reynard Films) zwei wegweisende Case Studies.

Neben dem DocSalon unterstützte der FFF Bayern anlässlich der 75. Berlinale auch ENCOURAGE, eine Initiative für den Austausch und die Vernetzung von Nachwuchsfilme-macher*innen im DACH–Raum.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Fotos: FFF Bayern / Kurt Krieger / Oliver Walterscheidt
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

„Ans Licht!“ Das bayerische Festival-Jahr 2025

Zwischen
Genera­tionen­wechsel
und langer
Tradition

Im Dezember war es wieder soweit: Mit 800.000 Euro prämierte der FFF Bayern 79 Kinos für ihr Filmprogramm des Vorjahres. Die Spitzenprämie ging an das Regina Filmtheater in Regensburg. Die Verleihung der Prämien fand im Cinecittà Multiplexkino in Nürnberg statt.
Text von Olga Havenetidis

„Es freut mich sehr, dass heute auch viele junge Kinomacherinnen und Kinomacher im Saal sind, die ein Kino übernommen haben“, sagte der stellvertretende FFF Geschäftsführer Martin Hartung in seiner Rede. „Denn wie überall steht auch die Kinobranche vor einem Generationswechsel. Gleichwohl ist es wunderbar, dass viele der ausgezeichneten Kinos eine so große und lange Tradition haben und seit Jahrzehnten von Ihnen und Ihren Familien und Teams geführt werden.“

Medienminister Dr. Florian Herrmann hob die Bedeutung einer vitalen und vielfältigen Kinolandschaft hervor: „Nirgendwo erlebt man Filme besser als im Kino. Das sind sehr emotionsgeladene und einprägsame Erlebnisse, an die man lange zurückdenkt. Kinos sind nicht nur kulturelle und zwischenmenschliche Begegnungsstätten mit einzigartigem Flair, sondern auch eine Bereicherung unserer kulturellen Vielfalt. Besonders Programmkinos leisten einen wertvollen Beitrag zur Kulturszene, den andere nicht ersetzen können.“ Mit Blick auf die staatliche Filmförderung verwies Dr. Herrmann auf die Notwendigkeit der Umsetzung von FFG, Anreizmodell und einer Investitionsverpflichtung mit Augenmaß. „Es braucht eine Erhöhung der Fördermittel des Bundes zugunsten des Verleihs und der Kinobetriebe, um die Verwertungskette Kino zu stärken. Wir wollen, dass Top-Filme weiter bei uns gedreht werden und die Kinos und Arbeitsplätze erhalten bleiben.“

Die HDF-Vorstandsvorsitzende Christine Berg betonte die Notwendigkeit, Kinos intensiver zu unterstützen. Die mit der Förderreform verbundenen Hoffnungen hätten sich bislang leider nicht realisiert. Auf Länderebene agiere Bayern in dieser Hinsicht aber durchaus vorbildlich. Auch wenn 2024 ein herausforderndes Jahr war, zeigte sich Christine Berg zuversichtlich, dass sich bei den Besuchszahlen der zuletzt schon geschrumpfte Rückstand zu 2023 in den kommenden Wochen noch weiter verringern würde – eine Erwartung, die bis zum Ende des Jahres erfüllt wurde.

Fritz und Evi Preßmar mit Martin Hartung, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, HDF-Vorstandvorsitzende Christine Berg, Birgit Bähr

Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Doris Lerchl-Goldermann, Oliver Goldermann, Martin Hartung

Wolfram und Claudia Weber (Cinicitta Multiplexkino Nürnberg)

Christian Pfeil, Dr. Christian Bräuer, Christopher Bausch

Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Bastian Hauser

Georg H. Kloster und Holger Trapp

Christiane Vogel, Gerrit Zachrich, Rudolf Huber

Birgit Bähr und Matthias Damm

Christian Mitzam, Christopher Bausch, Felix Bruder

Sonja Härtlein, Gert Dobner, Diana Linz

Peter Zwingmann, Birgit Bähr

Gerog H. Kloster, Lina Winkler, Dr. Doris Appel-Kölmel

Matthias Hellwig, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Veronika Osterauer

Birgit Bähr, Dr. Christian Bräuer

Warm up und Programmprämienverleihung im Dezember in Nürnberg

Warm up und Programmprämienverleihung im Dezember in Nürnberg

Warm up und Programmprämienverleihung im Dezember in Nürnberg

Kai Erfurt, Ralph Feigl, Roland Harsch

Von allen anwesenden Kinos hatten neun ihren Sitz in der gastgebenden Region Mittelfranken: Casino Lichtspiele Eckental, Lamm-Lichtspiele Erlangen, Lichtspiele – Kino zum Wohlfühlen Großhabersdorf, Babylon Kino am Stadtpark Fürth, KinoNEA Neustadt an der Aisch, Casablanca Filmkunsttheater Nürnberg, Metropolis Nürnberg, Regina Filmtheater Pegnitz und Kino Center Weißenburg. Ein bewegender Moment war die Würdigung der Familie Preßmar, die seit 80 Jahren das legendäre Sendlinger Tor Kino betreibt und dies im Januar 2025 schließen musste.

Die Spitzenprämie ging in an das Regina Filmtheater Regensburg. Betreiber*innen Doris Lerchl-Goldermann und Oliver Goldermann nahmen die Prämienurkunde von Staatsminister Dr. Florian Herrmann entgegen. „Das Regina ist seit fast 40 Jahren eine feste Größe in der Regensburger Kinoszene und ein beliebtes Traditionskino“, hieß es in der Laudatio. „An der Filmauswahl spürt man die Liebe zum Kino und guten Filmen. Konsequent läuft hier täglich ein Kinderkinoprogramm. Über das ganze Jahr werden Themen- und Filmreihen kuratiert und regelmäßig Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt. Eine große Leidenschaft gilt dem deutschen Kino, Nachwuchsfilmen und heimischen Produktionen.“ Im Februar 2024 feierte das Regina Filmtheater Regensburg 75. Geburtstag. Es befindet sich nördlich der Regensburger Altstadt und hat zwei Säle: Einen Theatersaal mit 236 Plätzen sowie einen kleineren Saal mit 60 Plätzen. Ursprünglich war das heutige Kinogebäude ein Getreidespeicher, 1912 gebaut und 1922 erweitert. Dass es so lange erfolgreich läuft, ist dem leidenschaftlichen Einsatz Doris Lerchl-Goldermannn zu verdanken, die das Kino 1986 als eine der damals jüngsten Kinomacherinnen Deutschlands übernahm. Im letzten Jahr wurde das Nürnberger Casablanca Filmkunsttheater mit der Spitzenprämie geehrt. Dort fand vorgestern Abend das Warm up zur Prämienverleihung statt. Der FFF Bayern präsentierte den Stummfilm Sherlock Jr. (1924) von und mit Buster Keaton, musikalisch begleitet von Hilde Pohl am Klavier und Yogo Pausch mit Percussion.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Fotos: FFF Bayern / Uwe Niklas
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

FFF Bayern begrüßte Film­schaffende in der Hauptstadt