Seit Mitte Oktober können wieder Anträge auf Creative Europe MEDIA Förderung gestellt werden. Das Programm der Euro–päischen Kommission stellt für das kommende Jahr insgesamt knapp 186 Millionen Euro für die europäische audiovisuelle Branche zur Verfügung und bietet mit 13 verschiedenen Förder–aufrufen vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zusätzlich ermöglichen drei weitere Aufrufe im sogenannten cross-sektoralen Bereich von Creative Europe Vorhaben Einreichungen in den Bereichen Nachrichtenmedien und Medienkompetenz sowie Projekte, von welchen sowohl die audiovisuelle Branche als auch Sparten der Kultur und Kreativwirtschaft profitieren. Die meisten Richtlinien sind bereits veröffentlicht, weitere kommen Anfang Dezember hinzu.
CREATIVE
EUROPE
DESK
MÜNCHEN
DIE NÄCHSTEM
EINREICHTERMINE
Video Games and Immersive Content Development
Spieleentwickler*innen, XR Studios und audiovisuelle Produktionsfirmen können Förderung beantragen für die Entwicklung von narrativen Videospielen und interaktiven narrativen immersiven Projekten bis zum ersten spielbaren Prototyp oder der ersten Testversion. MEDIA unterstützt die Projekte mit maximal 200.000 Euro (bis zu 60% des Gesamtbudgets). Anträge können von einzelnen Firmen oder von Konsortien von mindenstens zwei Partnern gestellt werden. Neu: Pro Firma können mehrere Anträge für unterschiedliche Projekte gestellt werden. Beantragen kann, wer zuvor bereits ein Videospiel oder eine immersive Experience produziert hat, welche(s) nach dem 1.1.2021 nachweislich kommerziell vertrieben wurde.
Innovative Tools and Business Models
Der Förderaufruf richtet sich an Unternehmen und Organisationen – auch Start-Ups – mit innovativen, auf Einsatz digitaler Technologien basierenden Lösungen und Projekten für die audiovisuelle Branche. Dabei fördert MEDIA sowohl die Entwicklung neuer Projekte als auch die Erweiterung bestehender Produkte. Förderfähig sind unter anderem Tools zur Untertitelung, Auffindbarkeit oder Empfehlungen für europäische Werke, außerdem Lösungen, die die Transparenz und Effizienz für verschiedene Sparten der audiovisuellen Branche erhöhen. Hinzu kommen Geschäftsmodelle, die Synergien zwischen verschiedenen Auswertungsformen optimieren und Tools, die neue Technologien zur Unterstützung von Produktion, Finanzierung, Distribution und Promotion einsetzen sowie Lösungen, die zur ökologischen Nachhaltigkeit der Branche beitragen. Die Förderung deckt bis zu 70% der Gesamtkosten ab.
European Co-Development
Produktionsfirmen, die ein Film- oder Serienprojekt gemeinsam mit Partner*innen in anderen MEDIA Ländern entwickeln, können bis zu 70% der Entwicklungskosten je beteiligte Firma beantragen. Die Höchstsumme pro Partner*in beträgt bis zu 60.000 Euro, für sehr hoch budgetierte Serienprojekte bis zu 100.000 Euro. Die Partnerfirmen müssen vertraglich verbunden sein (Ko-Development Vertrag) und den Antrag gemeinsam einreichen. Jede Firma kann ihre indivi–duellen Projektentwicklungs–kosten geltend machen und erhält eine entsprechende Fördersumme. Um einen Antrag zu stellen, muss eine der beteiligten Firmen seit 2017 ein Projekt produziert haben, das in mindestens drei Ländern außerhalb des Ursprunglandes kommerziell ausgewertet wurde. Der erste Drehtag (bzw. Entsprechendes für Anima–tions- und Dokumentarfilm–projekte) darf frühestens zehn Monate nach dem Einreich–termin liegen.
TV & Online Content
Unabhängige Produktionsfirmen können Förderung für die Produktion von international finanzierten Filmen und Serien aller Genres MEDIA beantragen, wenn daran mindestens zwei Sender oder Streaminganbieter aus verschiedenen MEDIA Ländern per Koproduktion oder Vorverkauf beteiligt sind. Mindestens 40% der Finanzierung müssen bereits bestätigt sein und das Projekt muss insgesamt zu mindestens 50% aus europäischen Quellen finanziert werden. Anträge sind spätestens am ersten Drehtag zu stellen. Creative Europe bezuschusst bis zu 20% der Gesamtkosten; die Höchstsumme für Dokumentarfilmprojekte beträgt 300.000 Euro, für Animationsprojekte 500.000 Euro; für fiktionale Projekte gelten gestaffelte Höchstsummen: 500.000 Euro bei Produktionsbudgets unter 10 Millionen Euro, 1 Million Euro bei Budgets zwischen 10 und 20 Millionen Euro und 2 Millionen Euro bei Budgets über 20 Millionen Euro.
Films on the Move
Dieser Aufruf richtet sich an Weltvertriebe und Verleihfirmen und unterstützt europaweite Herausbringungskampagnen neuer (Copyright ab 2022) europäischer, nicht-nationaler Filme für das Kino und/oder online. Der antragstellende Weltvertrieb koordiniert dabei eine Gruppe von Verleihfirmen aus mindestens sieben Ländern, darunter mindestens zwei kleineren Ländern, und reicht die Fördergelder an die teilnehmenden Verleihunternehmen weiter. Letztere erhalten bis zu 70% der Herausbringungskosten des Films im eigenen Land – deutsche Verleihfirmen höchstens 150.000 Euro. Der Weltvertrieb kann ebenfalls Kosten geltend machen. MEDIA gewährt insgesamt einen Zuschuss von bis zu 90% der Gesamtkosten der Kampagne.
Infosessions
24. November 2023, 11 – 12 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „Innovative Tools &
Business Models“
Online (auf Englisch)
29. November 2023, 15 – 16:30 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „Films on the Move“
Online (auf Englisch)
4. Dezember 2023, 11 – 12 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „Media Literacy“
Online (auf Englisch)
5. Dezember 2023, 10:30 – 12 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „Networks of
European Festivals“
Online (auf Englisch)
6. Dezember 2023, 11 – 12 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „Journalism
Partnerships“
Online (auf Englisch)
14. Dezember, 11 – 12 Uhr Infosession zum Creative Europe
Förderaufruf „European Co-Development“
Online (auf Deutsch)
Anmeldung bis 13.12. unter info@ced-muenchen.eu
16. Januar 2024, 14 – 16:30 Uhr
Infosession zum Creative Europe Förderaufruf „European Co-
Development“
Online (auf Englisch)
Im Kino ab dem 30.11.: Regisseurin Sepideh Farsi beleuchtet mit ihrem von Creative Europe MEDIA geförderten Animationsfilm Die Sirene die Epoche nach der iranischen Revolution, in der das Land eine Zeitenwende erfuhr deren Ausläufer es bis heute prägen. (Verleih: Grandfilm)
Markets & Networking
Der Aufruf richtet sich an Anbieter*innen von physischen, online- oder hybriden Filmmärkten die den B2B-Austausch rund um Entwicklung, Produktion und Distribution von Filmen und anderen innovativen Werken (wie XR, Games) unterstützen sowie an Anbieter*innen von Vernetzungsaktivitäten, die zur Promotion europäischer Werke und Talente sowie zur Stärkung der audiovisuellen Branche entlang der Wertschöpfungskette beitragen. Seit diesem Jahr können auch Netzwerke von Filmmärkten, die ähnliche Genres/Themen präsentieren oder in derselben Region angesiedelt sind, unterstützt werden. Initiativen, die die europäische Ko-Entwicklung von Serien stärken, können neuerdings ebenfalls Förderung unter „Markets & Networking“ beantragen (bisher im Rahmen von „Writing European“). MEDIA finanziert bis zu 70% des förderfähigen Budgets.
Journalism Partnerships
Für grenzüberschreitende, gemeinschaftliche Projekte von Nachrichtenmedien in mehreren Ländern Europas sowie Organisationen, die Journalismus fördern, stellt Creative Europe 11 Millionen Euro zur Verfügung.
6 Millionen Euro sind für Projekte reserviert, die eine Zusammenarbeit zwischen Medienschaffenden in Europa anstreben, um die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit des europäischen Nachrichtenmediensektors zu verbessern, zum Beispiel durch gemeinsame Entwicklungen von Produktionsstandards und Geschäftsmodellen. Projekte können zum Beispiel die Effizienz und Qualität von Berichterstattung steigern durch innovative journalistische Kooperationen oder durrch das Testen innovativer Produktionsmethoden und Formate. („Journalism Partnerships – Collaborations“). Für diese Aktivitäten übernimmt Creative Europe bis zur 80% der Kosten. Anträge können von Konsortien aus mindestens drei Organisationen aus drei verschiedenen Mitgliedsländern des Creative Europe Programms gestellt werden.
Insgesamt 5 Millionen Euro können in die Förderung von Organisationen fließen, die ihrerseits Zuschüsse vergeben, um vor allem lokale und regionale Medien, bürgerorientierte politische Berichterstattung und investigativen Journalismus zu unterstützen und auf diese Weise den Medienpluralismus in Europa zu stärken („Journalism Partnerships – Pluralism“). Projekte in diesem Bereich kofinanziert Creative Europe mit bis zu 90%. Anträge können von einzelnen Antragstellern oder Konsortien aus mindestens zwei Partnern gestellt werden.
Media Literacy
Gefördert werden Initiativen, die den Austausch von Wissen über Medienkompetenzstrategien und -praktiken zur Bekämpfung von Desinformation und zur Entwicklung von kritischem Verständnis und kritischer Mediennutzung unter EU-Bürger*innen voranbringen. Die förderfähigen Maßnahmen können unter anderem die grenzüberschreitende Erarbeitung von Best Practices, Weiterbildungen oder innovative Toolkits beinhalten. Dies wird mit bis zu 70% der Gesamtkosten unterstützt. Anträge stellen können Konsortien von mindestens drei Organisationen aus drei verschiedenen am Creative Europe Programm teilnehmenden Ländern.
MEDIA EINREICHTERMINE
Markets & Networking
18. Januar 2024
Video Games and Immersive Content Development
24. Januar 2024
Innovative Tools & Business Models
25. Januar 2024
European Co-Development
6. März 2024
Films on the Move
14. März 2024, 18. Juli 2024
European VOD Networks & Operators
9. April 2024
European Festival Networks
11. April 2024
European Film Distribution
25. April 2024
TV & Online Content
7. Dezember 2023, 14. Mai 2024
European Film Sales
20. Juni 2024
EINREICHTERMINE IM BEREICH CROSS-SECTOR
Journalism Partnerships
14. Februar 2024
Media Literacy
7. März 2024
(Creative) Innovation Lab
25. April 2024
Information und Beratung
Creative Europe Desk München
Sonnenstraße 21, 80331 München
Tel.: 089-54460330
E-Mail: info@ced-muenchen.eu
Web: www.creative-europe-desk.de
Alle Neuigkeiten und Informationen zum Creative Europe MEDIA Programm sind hier zu finden: https://creative-europe-desk.de/media
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Ewa Szurogajlo
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis
Digitales Storytelling und Gestaltung: Schmid/Widmaier