Ungefähr 2002 in Berlin: ich war an der SFOF – damals eine Kameraschule in Berlin – eingeladen, um meinen ersten Langfilm Mein Bruder der Vampir zu zeigen. Als Motivation vielleicht, oder ich weiß eigentlich gar nicht, warum.
Es waren interessierte Studenten und wir hatten eine nette Gesprächsrunde. Ich war ja nur wenige Jahre älter als die Studenten. Eine Studentin ist vorgeprescht und hat mich angesprochen, weil sie im Rahmen der Kameraschule als Regisseurin einen Kurzfilm mit dem Titel Lucie & Vera verwirklichen wollte. Ich sollte sie und ihren Kameramann, der mit ihr zusammen studierte, beraten.
Ich hab später gemerkt, wie typisch das für Julia ist – wenn sie eine Idee hat, verfolgt sie die mit allen Mitteln – auch wenn die Umstände manchmal gar nicht so optimal sind.
Weil ich in Berlin auch ziemlich lost war – ich war gerade aus Ludwigsburg hergezogen – habe ich mich sehr über diese Aufgabe gefreut.
Glücklicherweise ist Julias Kameramann ausgefallen – er wurde mit einem Praktikumsplatz nach Südafrika gelockt. Also fragte Julia mich, ob ich nicht als Kamerafrau einspringen würde. Es gab ein kleines Budget, und ich war natürlich hocherfreut, weil ich den Stoff auch sehr spannend fand.
Die Dreharbeiten waren ganz schön wild: Wir haben in einem Hochhaus ohne Strom, also auch ohne Lift, gedreht, Julias Mann John war als absolut toller Szenenbildner mit dabei und hat uns auch den Dolly über den Balkon mit einer Seilwinde hochgezogen.