FÖRDER-
MELDUNG

München, 10. Mai 2024

Liebe Leser*innen,

so langsam gewöhnen wir uns daran, dass es unseren Branchendienst Film News Bayern nur noch digital gibt. Einige von Ihnen haben uns schon mitgeteilt, dass sie die hochwertige Print-Ausgabe vermissen, unser Online-Format aber auch sehr ansprechend finden. Für uns ist es ein großer Mehrwert, dass wir aktueller sein und Ihnen mit der jeweiligen Ausgabe zusammen die Förderentscheidungen des Vortages mitteilen können. Diesmal sind es aufgrund des gestrigen Feiertages die Förderentscheidungen des Vor-Vortages, und die Film News-Abonnent*innen sind die ersten, die sie erfahren. Wenn Sie zufällig hier auf der Seite gelandet sind, und auch immer sofort informiert werden möchten, sobald eine Ausgabe erscheint, schreiben Sie bitte an redaktion@fff-bayern.de, damit wir Sie in unseren Verteiler aufnehmen können.

Vorgestern also hat unser Ausschuss zum zweiten Mal in diesem Jahr getagt. Die gesamte Fördervolumen war so hoch wie bei der ersten Sitzung vor zwei Monaten: 8,7 Mio. Euro; diese gingen an 37 Projekte. Außerdem sind dieses Mal mehr als 800.000 Euro Erfolgsdarlehen, die drei Produktionsfirmen für ihr jeweiliges Kinofilmprojekt abgerufen haben, in der Summe enthalten. Die Antragslage war wieder sehr hoch, ich freue mich, dass es so viele Förderempfehlungen für die Produktion von Kinofilmen gegeben hat: Hier fließen insgesamt 6,2 Mio. Euro in elf Projekte.

Einige der gestern geförderten Projekte aus den verschiedenen Förderbereichen sind:

Die Jahre mit dir
Komplizen Film realisiert erstmals einen Kinofilm mit Autorin und Regisseurin Caroline Link. Das Drama Die Jahre mit dir erzählt die Liebesgeschichte zwischen der Klimaaktivistin Fanny und dem wohlhabenden Jurastudenten Alexander. Obwohl die beiden aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen, entsteht zwischen ihnen eine große Nähe und leidenschaftliche Anziehung. Aber Fanny will die Welt verändern, während sich Alex immer mehr mit dem ihm vorgegebenen Leben als Anwalt arrangiert. Rund die Hälfte der Dreharbeiten wird in Bayern stattfinden.

Pumuckl und das große Missverständnis
Drei Episoden der RTL-Serie Neue Geschichten vom Pumuckl kamen 2023 als Alternative Content in die Kinos und schafften es in die TOP 10 der deutschen Kinofilme. Nun produziert die Münchner Firma Neuesuper neben der Herstellung der 2. Staffel einen Kinofilm über den Schreiner und seinen Kobold: In Pumuckl und das große Missverständnis wird zwischen Pumuckl und Meister Eder eben wegen dieses Missverständnisses alles ganz anders. Regie führt Marcus H. Rosenmüller nach einem Drehbuch von Matthias Pacht und Korbinian Dufter. Gedreht wird ausschließlich in Bayern.

Die Schule der magischen Tiere 4
Zwei Jahre hintereinander waren die Teile 1 und 2 der Kinderbuchverfilmung Die Schule der magischen Tiere die deutschen Kinohits mit den meisten Ticketverkäufen. Der dritte Teil startet am 26. September 2024 in den Kinos. Kordes & Kordes Film Süd produziert nun Die Schule der magischen Tiere 4. Regie führen wird Bernhard Jasper nach einem Drehbuch von Mirjam Müntefering und Thorsten Näter.

Bells of Kabul
Starhaus Filmproduktion mit Sitz in München koproduziert mit internationalen Partner*innen den Kinofilm Bells of Kabul. Dieser spielt im Sommer 2021, während die Taliban nach und nach das Land einnehmen. Hauptfigur ist die junge Witwe Leila, die, von Eltern und Schwiegereltern verstoßen, in der afghanischen Hauptstadt ankommt und als Küchenhilfe in einer Villa arbeitet. Diese entpuppt sich allerdings als ein Haus der „Bacha Bazi“: In diesem tanzen sehr junge, androgyne Knaben in Frauenkleidern für reiche Männer und werden missbraucht. Regie führen wird bei Bells of Kabul Chabname Zariab, die mit ihrer Schwester Parande Zariab auch das Drehbuch schrieb. 

Das Kanu des Manitu
Um an das sagenumwobene „Kanu des Manitu“ zu gelangen, entwickelt eine Bande aus blutigen Anfängern einen ziemlich umständlichen Plan. Das neue Projekt von Michael Bully HerbigDas Kanu des Manitu – für das er gemeinsam mit Rick Kavanian und Christian Tramitz das Drehbuch geschrieben hat, wird, wie schon Der Schuh des Manitu, vom Münchner Unternehmen herbX Film- und Fernsehproduktion realisiert.

Backstage
Can Merdan Doğan inszeniert nach eigenem Drehbuch das queere Psycho-Drama Backstage, in dem eine Background-Sängerin sich auf das Konzert ihres Lebens vorbereitet und bei dem sie überraschend als Solosängerin des Konzerts zum 25-jährigen Jubiläum eines Fernsehsenders auftreten wird. Während sie sich in den Korridoren des Backstage ihren Wunden und Ängsten stellt, verschmelzen allmählich Ihre Fantasie und die toxische Realität. Produzieren wird das Projekt die Münchner Firma Gustav Film.

Das war Spitze!
Regisseur Oliver Haffner widmet sich in seinem neuen Film einem traurigen Stück deutscher Fernsehgeschichte: In Das war Spitze! erzählt er von der existenziellen Zerreißprobe Hans Rosenthals, als er 1978 die 75. Live-Sendung Dalli, Dalli moderieren soll – am 9. November. Realisieren wird das TV-Projekt für das ZDF die Münchner Firma if… Productions. Das Drehbuch schrieb Gernot Krää. Ein großer Teil der Dreharbeiten findet in Bayern statt. 

All In
Odeon Fiction realisiert für das ZDF die Drama-Serie All In über eine junge gläubige Muslima und hochbegabte Astrophysikstudentin, die gegen die Regeln ihrer Religion verstößt und Poker spielt, um sich das heiß begehrte Praktikum bei der NASA zu finanzieren. Regie führen wird Marijana Verhoef nach Drehbüchern von Orkun Ertener, Christoph Busche, Jan Cronauer und Marianna Ölmez. Alle Dreharbeiten finden in Bayern statt.

Comedian Harmonists
Autorin Elena Hell entwickelt den Stoff für die sechsteilige Drama-Serie Comedian Harmonists. Aus der Perspektive zweier ehrgeiziger Freunde, die sich auf den unterschiedlichen Seiten der deutschen Geschichte wiederfinden, wird die Serie vom Aufstieg und Fall der weltweit bekanntesten Boygroup der 1930er Jahre erzählen. Als Produktionsfirma fungiert Nordpolaris mit Sitz in München.

Der verlorene Mann
Welf Reinhart, für seinen Übungsfilm Eigenheim an der HFF München mit dem Student Academy Award in Silber ausgezeichnet, inszeniert seinen Debütfilm nach einem Drehbuch, das er mit Tünde Sautier verfasst hat: Die Ehe der Künstlerin Hanne und des Pfarrers Bernd steht vor neuen Herausforderungen, als Hannes Ex-Mann Kurt vor der Tür steht. Durch eine Demenzerkrankung kann Kurt sich nicht erinnern, dass sie seit Jahren geschieden sind, während Hanne sich plötzlich zu beiden Männern hingezogen fühlt. Produziert wird den Film Der verlorene Mann Maverick Film mit Sitz in Inning am Ammersee.

Alle gestern geförderten Projekte finden Sie auch auf unserer Website. Dazu bitte hier entlang.

Nun wünsche ich Ihnen eine gute Lektüre. Wenn Sie damit fertig sind, empfehle ich Ihnen die Filme, die vorgestern Verleihförderung erhalten haben: Kein Wort (Grandfilm), Shahid (Schmidbauer Film), Memory (MFA+ Filmdistribution), Münter & Kandinsky (Camino Filmverleih), Treasure – Familie ist ein fremdes Land (Alamode Filmdistribution) sowie Jenseits von Schuld (Real Fiction Filmverleih) und Das Geheimnis von La Mancha (Constantin Film).

Wir sehen uns hoffentlich beim wunderbaren DOK.fest München, das noch bis Sonntag in den Münchner Spielstätten stattfindet, oder beim Festival de Cannes, wo der FFF-geförderte Film Megalopolis von Francis Ford Coppola im Wettbewerb läuft und die FFF-geförderte Experience Emperor in der Immersive Selection zu erleben ist. Danach dauert es nicht mehr lange, bis das Filmfest München beginnt – zum ersten Mal unter Christoph Gröner und Julia Weigl. Ich bin gespannt auf ihre erste Edition, ein Interview zu den Plänen des neuen Leitungsduos finden Sie in dieser Ausgabe.

Ihre Dorothee Erpenstein
FFF Geschäftsführerin

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

MEDIEN-
SZENE
BAYERN
IM BILD