Götter, die mit den Menschen sprechen oder ihnen Prüfungen auferlegen – das kennt man aus antiken Dramen, Sagen oder aus dem Alten Testament. Die Rätsel-Göttin Tobla taucht in den entsprechenden Texten aber nicht auf. Oder vielleicht nur in irgendwelchen apokryphen Schriften, die so gut wie niemand kennt. Wo Tobla auf jeden Fall eine zentrale Rolle spielt, das ist im FFF-geförderten Videospiel A Divine Guide To Puzzle Solving. Darin kidnappt Tobla einen Sterblichen. Weil sie jemanden braucht, um ihre neue Kollektion an Rätseln zu testen. Das geschieht zunächst auf fliegenden Himmelsinseln, danach geht es hinab in feurige, höllische Gruben. Und neben den Lösungen für die immer schwieriger werdenden Rätsel gilt es dort dann auch, den Ausgang aus der unwirtlichen Unterwelt zu finden.
Der Mensch als Spielball einer Göttin, die ihn entführt, ihn zuerst in den Himmel und dann in die Hölle steckt? Das könnte in der Tat der Plot von einem Drama sein. Oder sogar eine Horrorgeschichte. Das Ende März auf der Spiele-Plattform Steam erschienene First-Person Puzzle Abenteuer A Divine Guide To Puzzle Solving, dessen Prototyp-Entwicklung der FFF Bayern gefördert hat, erzählt das Ganze im Gegenteil aber recht leichtfüßig und eher mit den Mitteln der Komödie. Und ansonsten ist es bei dem von dem jungen Münchner Entwickler-Studio Nementic Games kreierten Spiel eh so, dass mehr als die übernatürliche Kidnapping-Geschichte das spannende Rätsellösen im Zentrum steht. Wer Tobla ist, warum sie das Ganze macht, das wird eher beiläufig, Stück für Stück in den Leveln beantwortet.