Liebe Julia Weigl, Sie waren in der Jury für die First Feature Competition beim London Film Festival und sind gerade zurückgekehrt. Wie war das Wetter?
Turbulent. Ein typischer britischer Herbst also. Einen Morgen wacht man bei strahlendem Sonnenschein an der Thames auf und am nächsten Tag schimmern die Hochhauslichter durch den dichten Nebel…also eigentlich perfektes Kinowetter!
War das Ihre erste Jury-Erfahrung bei einem Filmfestival?
Ich durfte schon öfter Kurzfilme oder auch mal Dokumentarfilme beurteilen. Allerdings war ich noch nie in einer First Feature Jury – und das war großartig. Denn Debütfilme zeigen immer das komplette Spektrum des internationalen Filmgeschehens: neue Perspektiven, neue Talente, neue Themen.
Wie ist die Woche für die Jury abgelaufen?
Für mich ist das schönste an Jurytätigkeiten, dass ich hoch offiziell mehrere Tage nur im Kino abtauchen kann und das Gesehen sofort mit meinen tollen Jurykolleg:innen diskutieren darf. Die britische Regisseurin und Autorin Dionne Edwards kannte ich bereits, da wir 2022 die Deutschlandpremiere ihres Debütfilms PRETTY RED DRESS beim Filmfest München präsentiert haben. Bernardo Rondeau kannte noch nicht. Er ist ein sehr spannender Kurator aus Los Angeles, der dort unter anderem sehr lange die Filmprogramme des Academy Museums verantwortete. Die Woche mit diesen beiden Menschen im Kino des British Film Institute zu verbringen, war grandios und sehr bereichernd.