Fußball-Metaphern, natürlich. Die wären in Diskussion mit Daniel Sponsel sehr wichtig, wie die künftige neue Leiterin des DOK.fest München Adele Kohout bei der Eröffnung der 40. Edition auf der Bühne im Gespräch mit Moderatorin Christina Wolf dem Publikum kundtat. Darunter vor allem dem neuen Team von Sponsel an der HFF München. Einen ganzen „Leitfaden“ für den Umgang mit ihm packte sie aus. Fußball-Methapern, deshalb „natürlich“, weil eine solche schonmal in der Film News Bayern stand: „München ist noch Dortmund“ lautete damals die Überschrift des Artikels über die Festivalausgabe im Jahr 2017. Damit brachte Sponsel den Bedarf des DOK.fest München an mehr Mitteln zum Ausdruck – um nicht mehr Borussia zu sein, sondern FC. Ein Blick in die Tabelle der Bundesliga 2016/2017 offenbart: Der FC Bayern wurde Meister, Dortmund landete hinter Leipzig auf Platz 3. Eröffnet wurde das DOK.fest München in dem Jahr bereits zum dritten Mal im Deutschen Theater in der Schwanthalerstraße. Dies war erstmals zum 30. Jubiläum 2015 der Fall gewesen.
Nun gab es gestern wieder ein Jubiläum zu feiern, das 40. Es gratulierte Ulrike Scharf, Staatsministerin im Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Dabei ging sie besonders auf die Themen der Dokumentarfilme ein, die ihr Fachgebiet intensiv berühren. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter gratulierte. „Das DOK.fest München geht uns alle an“, sagte er. In Zeiten wie dieser könne die Fiktion mit der Realität nicht mehr mithalten. Er hoffe, dass Filme, die sich mit den USA befassen, eines Tages als Retrospektive laufen.
Am Ende des offiziellen Parts sprach Daniel Sponsel über seinen Abschied vom DOK.fest und ging tief in die Vergangenheit. Er sprach über seine Kindheit und Jugend am Rand von Hamburg und wie er irgendwann sehen lernte, was es mit den Tümpeln, in denen er einst gespielt hatte, auf sich hatte – schmerzhafte Spuren des Zweiten Weltkriegs. Er spannte den Bogen bis zu seiner Begegnung mit Adorno und Erich Fried – vom letzteren erzählte der Eröffnungsfilm Friendly Fire. Regisseur Klaus Fried und Produzentin Julia Albrecht stellten den Film persönlich vor – eine Annäherung des Sohnes an den politischen Lyriker, der als Kind einer jüdischen Familie 1938 nach London emigrierte, mit seinen Kindern nie Deutsch sprach und mehrere der bekanntesten Liebesgedichte verfasst hat.