Mit dem im November 2024 eingeführten Respect Code Film will die Filmbranche einen Kulturwandel schaffen. Der Code definiert Standards für den respektvollen Umgang in allen Phasen einer Filmproduktion. Doch Leitlinien allein schaffen noch kein Vertrauen. Aus diesem Grund hat Fair Play Film und Kultur 2025 die Rolle der Vertrauensperson entwickelt. Sie ist extern, neutral und unabhängig.
„Im Prinzip ist diese Weiterbildung zur Vertrauensperson, die wir in Kooperation mit der Produktionsallianz Campus aufgesetzt haben, ein Instrument, um Menschen aufzuklären, ihnen Mut zu geben, Vorfälle, die nicht in Ordnung sind zu melden und das Schweigen nach und nach zu brechen“, sagt Christine von Fragstein. Die Kulturmanagerin und systemisch-integrativer Coach arbeitet selbst als Vertrauensperson. Zusammen mit Thomas Biniasz, Psychologe und Lehrcoach, leitet sie Fair Play Film und Kultur. Beide kennen die Branche und auch die Filmproduktionen. Die Vertrauensperson sorgt für eine gute Arbeitsatmosphäre und bietet ein Gespräch mit Vertraulichkeitsvereinbarung in einem komplett geschützten Raum an. Nach vielen Gesprächen mit Filmproduktionen, der Themis und Anwält*innen aus dem Bereich Arbeitsrecht haben sie eine Definition für die Rolle von Vertrauenspersonen erarbeitet, auf der die Weiterbildung fundiert. Sie klärt im Sinne des/der Betroffenen über Handlungsoptionen auf. Sie ist Ansprechperson rund um Arbeitsbedingungen und Übergriffen in der Filmproduktion und Kulturbranche. Sie ist keine Anwält*in, keine Rechtsberater*in, keine psychologische Stelle, sondern ein neutraler Raum mit Lotsenfunktion, wo sich Betroffene hinwenden können, bevor sie zum Arbeitgeber geht.