Ist Cannes also nach wie vor die beste Bühne für so einen Film?
Jedes der großen drei A-Festivals in Europa hat Stärken und Schwächen. Cannes schafft es, nicht zuletzt mit seinem Roten Teppich, eine exklusive Plattform zu bieten und jedem Filmemacher die absolute Wertschätzung zu vermitteln. Die Titel laufen bis zum Ende durch, und das Publikum hat ausreichend Zeit zu applaudieren. Alles konzentriert sich nur auf den Film und die Filmemacher*innen.
Wie kam es überhaupt zum Projekt Rumours? Wie genau ist maze daran beteiligt? Wer sind die anderen Partner?
Ich lernte die Regisseure Guy Maddin, Evan Johnson und Galen Johnson im Rahmen eines anderen Projekts kennen und schätzen. Während sich dieses andere Projekt in der Finanzierung schwieriger gestaltet hat, kam sie mit der G7-Komödie auf mich zu, und ich war sofort dabei. An Cate Blanchett hatten wir zu dem Zeitpunkt als deutsche Kanzlerin noch gar nicht gedacht. Wir sind in die Entwicklung eingestiegen, haben den Film gemeinsam finanziert. Die großartige Avy Kaufmann machte das Casting, im Team haben wir mit Kameramann Stefan Cziupek und Kostümbildnerin Bia Daigeler großartige Talente aus Deutschland. Kristian Eidnes Andersen – bekannt aus den Filmen von Lars von Trier – machte die Musik. Telefilm Canada war der erste wichtige Partner, Protagonist stieg in den Vertrieb ein, Ari Aster und Lars Knudsen von Square Peg wurden Produktionspartner, Elevation aus Kanada und Plaion aus Deuschland die lokalen Verleiher. Erfreulich ist auch, das ZDF/ARTE sich als Koproduzent beteiligte. Einfach war die Finanzierung dennoch nicht, wir hatten mit diesem komplexen Besetzungsensemble ein sehr enges Zeitfenster, und es gab es Rückschläge, vor allem bei der Förderung. Die hohe Zahl der Executive Producer sagt alles. Mit der Beteiligung von Bleeker Street in den USA, dem Gap-Finanzier Orogen und Equity von Minnow konnten wir die Finanzierung erst während des Drehs schließen. Das Risiko war enorm. Als Maze Pictures haben wir in Europa die gesamten Dreharbeiten verantwortet, die Post-Produktion erfolgte in Canada mit unserem Koproduktionspartner Buffalo Gal, die bereits viele von Guy Maddin’s Filmen produziert haben.