Sie sind Autor, aber auch der Head of Programme des Creative Europe MEDIA-geförderten European Showrunner Programme. Haben Sie in den vier Jahren, die das Programm bereits besteht, festgestellt, ob die europäischen Autor*innen aus allen Ecken des Kontintents ähnliche Themen mitbringen?
Ja, und das ist ganz interessant. Unsere Teilnehmer kommen aus knapp 20 europäischen Ländern, sowohl high- als auch low capacity countries, nie mehr als zwei aus demselben Land, es ist immer eine sehr diverse Gruppe. Manchmal könnte man denken, dass Leute aus zum Beispiel Kroatien in einer anderen Lebensrealität leben als in Dänemark, Deutschland oder Frankreich. Auf eine Art zwar schon, aber es ist dennoch verblüffend zu sehen, wie viele Ähnlichkeiten es in ihrer Arbeit gibt – sogar mehr als Unterschiede, würde ich sagen. Eine Gemeinsamkeit ist auch, dass viele in einer Branche arbeiten, die nicht ausgerüstet ist um mit Showrunnern zu arbeiten, auch die deutschen Autoren, mit denen ich spreche. Es gibt zwar einige tolle Showrunner in Deutschland, und es sieht danach aus, als würden es hoffentlich noch mehr, aber: Es gibt auch eine Menge Widerstand in der Branche gegenüber der Autoren-geführten TV-Serie.Selbst, wenn wir nicht das Wort „Showrunning“ verwenden, das manche Leute verstimmt. Wir können es auch „Writer Created TV Series“ nennen, aber die Probleme sind ähnlich, in Kroatien, in Deutschland und vielen anderen Orten. Zum Glück nicht so sehr in Dänemark. Weil wir eine starke Tradition haben, die seit langer Zeit funktioniert, und wir so viele Erfolge in Dänemark hatten, sodass die Leute nicht infrage stellen, dass dies das Modell ist, in dem wir arbeiten.