Hochschulen allgemein sind heute noch stärker als in der Vergangenheit Orte der politischen Auseinandersetzung geworden. Wie greifen Sie das im Rahmenprogramm und in der Kommunikation auf?
CHRISTOPH GRÖNER
Wir nennen unser FOFS ein Festival der Inspiration – und das meint ganz schlicht: Brücken bauen. Wir werden in unserer Arbeit immer das Gemeinsame betonen, die conditio humana, die Fähigkeit, auch bei unterschiedlichen Haltungen, einander zu hören und in den Austausch zu gehen. Das ist natürlich in den aufgeladenen, komplexen Zeiten, in denen wir heute leben, nicht immer leicht.
JULIA WEIGL
Hochschulen bleiben ein Ort für kreativen Austausch, auch heute. Da geht es natürlich vorrangig vor allem um kreative Freiheit und Meinungsfreiheit. In Zeiten von Politisierung und Zuspitzungen, Social Media und verschwimmenden Grenzen von Öffentlichkeit und Privatem spitzen sich die Diskussionen auch an diesen Orten zu. Wir wollen aber nicht vergessen, dass Bildungseinrichtungen, ob Universitäten oder Kunsthochschulen per se eine Einladung zum kritischen Denken und Hinterfragen sind, also ein offener Raum, sich intellektuellen und kreativen Auseinandersetzungen zu widmen. Das gilt es auch im Hier und Jetzt zu schützen, aber immer im Blick auf ein zugewandtes Miteinander. Dazu wollen wir unser Publikum einladen, diese Haltung verkörpern wir.