Es war der 10. Oktober 1981 in Bonn. 300.000 Menschen reisten aus dem ganzen Land in die Hauptstadt, nahmen den Weg sternenförmig auf sich, bis sie sich im Hofgarten versammelten. Auftaktkundgebung, Demonstration, Abschlusskundgebung. 13 Jahre zuvor, 1968, war der Hofgarten Schauplatz der Demonstration gegen die Notstandsgesetze. Zwei Jahre zuvor, 1979, hatte die NATO entschieden, als Reaktion auf die Bewaffnung der Sowjetunion, nukleare Mittelstreckenraketen zu stationieren, was vielen Menschen Angst machte. Irgendwann steht sie auf der Bühne und spricht zu den Leuten, Petra Kelly, jung und weiblich, schnell und laut. Unten steht Doris Metz, Volontärin bei der Süddeutschen Zeitung, angereist aus dem Allgäu. Und staunt.
Fast vierzig Jahre später, im Februar 2020, trifft Doris Metz, mittlerweile Autorin und Regisseurin von preisgekrönten Dokumentarfilmen wie dem FFF-geförderten Trans – I Got Life! die Filmemacherin Birgit Schulz während der Berlinale in einem Café am Alexanderplatz. Die beiden stellen fest, dass sie, wie so viele ihrer Generation, mal zur selben Zeit am selben Ort waren, damals, bei der in die Geschichte eingegangene Friedensdemo im Bonner Hofgarten. Sie sprechen über Petra Kelly, wie sie da so auf der Bühne stand und welche Bedeutung das für sie bis heute hat. Birgit Schulz, Geschäftsführerin der Kölner Bildersturm Filmproduktion und Autorin und Regisseurin von aufsehenerregenden Dokumentarfilmen wie Die Anwälte, schlägt Doris Metz vor, die Regie bei einem Kino-Dokumentarfilm über die Politikerin und Aktivistin zu übernehmen.