Beliebter Branchentreff

FFF Bayern
Empfang
auf der
74. Berlinale

Reger Andrang herrschte am 16. Februar 2024 beim Empfang des FFF Bayern in der Vertretung des Freistaats Bayern beim Bund. Knapp 700 Gäste, darunter viele etablierte Filmschaffende und auch Newcomer, trafen sich in entspannter Atmosphäre zum Austausch und zur Vernetzung. Zu den Höhepunkten gehörte die Verleihung des VGF Nachwuchsproduzent*innenpreises

Im Mittelpunkt des Empfangs standen die Teams der geförderten Projekte, die bei der 74. Berlinale 2024 Premiere feierten: Matthias Glasners Sterben (Porte au Prince  Film und Kultur Produktion) im Wettbewerb, Julia von Heinz’ und John Questers Treasure (Seven Elephants/ Kings & Queens Filmproduktion) in der Reihe Special Gala und Narges Kalhors Shahid (Michael Kalb Filmproduktion) im Forum.

„Den Filmstandort im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken, steht nun ganz oben auf der Tagesordnung“, sagte FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein in ihrer Rede. Sie begrüßte, dass nun die von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgestellten Reformpläne vorliegen, in die jetzt alle Branchenteilnehmer*innen einbezogen werden müssen. “Der FFF begleitet die Reform mit gewohnter Stärke und Zugewandheit. Was uns am Herzen liegt, ist ein starker Produktionsstandort und ein kulturelles Angebot in seiner ganzen Vielfalt.”

Thema der Rede war außerdem die Bedeutung des Filmschaffens für Meinungsfreiheit und Demokratie. “Wir können nicht genug betonen, wie wichtig Kunst, Kultur, Filmschaffen für die Demokratie sind”, sagte die FFF Geschäftsführerin. “Filme schaffen Empathie, vermitteln Perspektiven. Sie sind ein starkes Ausdrucksmittel für alle demokratischen Grundwerte. Lassen Sie uns gemeinsam für diese Werte eintreten.”

Die Gewinnerinnen des VGF-Preises Lea Neu (4.v.l.) und Katharina Kolleczek (3.v.r.) mit: xx, Dorothee Erpenstein, Anja Braune, Antonio Exacoustos, Bettina Reitz

Teil des offiziellen Programms während des FFF Empfangs war die Verleihung des 30. VGF Nachwuchsproduzent*innenpreises, der in diesem Jahr an Lea Neu und Katharina Kolleczek (kalekone film) für Dead Girls Dancing ging. Der Preis ist mit 60.000 Euro der höchstdotierte Nachwuchsproduzent*innenpreis in Deutschland. Die beiden jungen Produzent*innen appellierten an die etablierten Player, dem Mut und der Experimentierfreude junger Talente eine Chance zu geben. Ihre Rede endete mit den Worten „Wir sind da!“

Philipp Kreuzer, Molly Hassell

„Der FFF Empfang auf der Berlinale ist eines der Highlights der Berlinale und Pflichttermin. Warum? Exzellent besucht, tolle Location und gute Balance zwischen dem formalen Teil, der vor allem die im Festival präsenten Filmemacher featured und der ungezwungen-bayerischen Atmosphäre im Nachgang. Da ergeben sich immer sehr gute Gespräche. Sehr gut war die Idee, den Empfang nach vorne auf den Freitag zu verlagern, da die internationalen Gäste meinst schon nach dem Wochenende abreisen und wir diese immer gerne mitnehmen.“

Philipp Kreuzer

 

Das Team von “Treasure”: Fabian Gasmia, Lily Brett, Judith Erber (FFF), Julia von Heinz, Fabian Arseguel, Tobias Lehmann

„Der FFF Empfang ist immer ein wunderbarer Auftakt in die Berlinale. Alle wichtigen Kolleginnen und Kollegen kommen vorbei und bei Bayrischen Spezialitäten kann man sich gemeinsam auf den Festivaltrubel einstimmen. Dieses Jahr hat meiner Begleitung Lily Brett die Weißwurst besonders gut geschmeckt.“

Fabian Gasmia

 

Veronica Ferres, Michaela Kezele

„Mein erster FFF Empfang war mit meinem gerade geförderten Debutfilm „My Beautiful Country“. Ich habe damals kaum jemanden gekannt und freute mich einige, genauso Studierende der HFF zu entdecken. Und trotzdem sind an dem Tag erste, wertvolle Bekanntschaften entstanden. Beim nächsten Empfang hatte ich bereits meinen fertigen Langspielfilm in petto und wusste, dass es Weißwurste und Brezen geben wird.  Heute freue ich mich sehr zum FFF Empfang zu kommen.  Es ist wie ein kleines Stück Heimat: Ich treffen Menschen die ich viel zu selten sehe, erfahren wer was gerade gedreht hat oder vorbereitet, welche Film man unbedingt sehen muss und welche erst recht! Als ich in Berlin am Eingang stand, habe ich Husam Chadat getroffen. Ich kannte ihn aus der Zeit als ich als Schauspielschülerin zum Casting von seinem Studentenfilm kam. Heute haben wir die Rollen getauscht- Ich mache Regie und er ist Schauspieler. Auch Gabriela Sperl war da, die Produzentin meines Erstlingsfilmes. Später haben zwei meiner ehemaligen Studentinnen- Lea Neu und Katharina Kolleczek- sehr verdient den VFG Nachwuchspreis überreicht bekommen. Die neuen sind angekommen- stark und mutig- so sollen auch unsere Filme sein! Die Welt dreht sich- und doch kommen wir immer wieder zusammen. Ein kleines Stück Heimat…“

Michaela Kezele

 

Denize Galiao, Kokutekeleza Musebeni

„Es ist schon eine Weile her, seit ich zum ersten Mal an einem FFF Empfang teilgenommen habe. Damals, Anfang der 2000er Jahre, war ich noch eine HFF-Studentin und stand vor einer Vielzahl von Unsicherheiten. Als wahrscheinlich die einzige schwarze Filmschaffende mit Migrationsgeschichte fühlte ich mich oft isoliert und fragte mich, ob ich überhaupt einen Platz in der Filmbranche finden könnte. Die Jahre vergingen, und langsam bahnte ich mir meinen Weg. Durch meine Arbeit als Filmemacherin und die Anerkennung, sei es durch FFF-Preise oder Filmförderungen, erkannte ich, dass ich doch meinen Platz in der Branche haben konnte. Diese Anerkennungen haben mich von Jahr zu Jahr gestärkt und Mut gemacht. Aber ich habe mir gewünscht, noch mehr Menschen wie mich vor und hinter der Kamera zu sehen. Ich hatte das starke Bedürfnis, mich repräsentiert zu fühlen. Nach so vielen Jahren wieder auf einem FFF Empfang – ich konnte nicht vermeiden, damals und heute zu vergleichen. Und: Meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich fühlte mich nicht mehr so alleine und hatte die Möglichkeit, viele Bipoc-Filmschaffende wie mich kennenzulernen. Das erfüllte mich mit einer unbeschreiblichen Freude. Die Anwesenheit verschiedener Vertreter*innen von Initiativen und Verbänden wie Schwarze Filmschaffende e.V. und Bipocallianz zum Beispiel, die sich für Demokratie und Vielfalt im Medienbereich einsetzen, verlieh mir das glückliche Gefühl, dass sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Der Höhepunkt des Empfangs war für mich zweifellos die Preisverleihung an Lea Neu und Katharina Kolleczek, die Preisträgerinnen des 30. VGF Nachwuchsproduzent*innenpreises. Ihre Rede appellierte an die etablierten Player, dem Mut und der Experimentierfreude junger Talente eine Chance zu geben. Ich blickte zurück und erkannte die Veränderung. Die Branche wird zweifellos bunter und vielfältiger. Der FFF Empfang auf der Berlinale  war für mich ein erhebendes Erlebnis, das mich mit Hoffnung für die Zukunft erfüllt hat. Das entspricht genau dem, was ich Anfang meiner Karriere gehofft habe. Ich kann, was Lea und Katharina in ihrer Rede gesagt haben, nur hervorheben und ergänzen: Habt Mut, was Neues auszuprobieren, denn wir sind da und werden immer mehr!“

Denize Galiao

 

Erkan Taskiran, Jamila Wenske, Can Merdan Dogan

Anne Ratte-Polle, Marie Noëlle

Moritz von Treuenfels, Liliane Amuat, Florian Paul

Adnan Maral, Franziska Maral

Regina Ziegler, Dorothee Erpenstein, Jürgen Schopper

Corinna Mehner, Carolin Haasis, Ewa Karlström

Regina Ziegler, Maria Furtwängler, Bettina Reitz

Martin Bachmann, Maria Furtwängler, Iris Berben, Oliver Berben

Romina Küper, Nico Stank

Jerry Hoffmann, Aylin Tezel, Nora von Waldstätten

Sara Fazilat, Bayan Layla

Lilly Krug, Mitsou Jung, Lena Meckel

Mitsou Jung, Harriet Hahlweg, Lena Meckel

Martin Moszkowicz, Doris Dörrie

Til Schindler, Victoire Laly, Bless Amanda

Philipp Hochmair

Benjamin Herrmann, Judith Erber, Florian Gallenberger

Fabian Gasmia, Lily Brett, Judith Erber, Julia von Heinz, Fabien Arseguel

Jule Weigl, Xavier Chotard, Christoph Gröner

Christopher Doll, Markus Goller, Tom Beck

Cosima Henman, Frank Kusche

Jakob Erwa, Anja Metzger

Jeanne Goursaud, David Schütter, Cosima Henman

Iris Berben im Interview

Katja Eichinger, Martin Bachmann

Kathrin Brunner, Katharina Weser, Lisa Eder, Oliver Czeslik, Sönke Kirchhof, Max Permantier

Luise Befort, Felix von Poser, Jennifer Ulrich

Hassan Akkouch, Christopher Doll, Tom Schilling

Timm Oberwelland, Aaron Lehmann

Benjamina Mirnik-Voges, Julia Weber, Christian Franckenstein, Alice von Einem

Meike Kordes, Julia von Heinz, Alexandra Kordes

Philip Gröning

Manuel Rubey, Pheline Roggan

Sunnyi Melles, Leonille Wittgenstein

Lea Neu und Katharina Kolleczek

Das Publikum verfolgte die Verleihung des VGF-Nachwuchsproduzent*innenpreises 2024

Das Team von “Sterben”: Jan Krüger, Matthias Glasner, Lilith Stangenberg, Ulf Israel, Christoph Liedke

Das Team von “Shahid”

Alice Brauner, Michael Zechbauer

FFA-Präsident Bernd Neumann

Rosalie Thomass, Ramin Yazdani

Fabian Wohlfart, David Helmut, Simon Amberger, Lena Meckel

Nora von Waldstätten, Jerry Hoffmann, Aylin Tezel

Tom Beck, Jakob Erwa

Veronica Ferres, Michaela Kezele

Jella Haase, Max von der Groeben

Frank Kusche, David Schütter

Lilly Krug, Mitsou Jung, Patrick Mölleken

Yvonne Catterfeld, Franziska Weisz

Manuel Rubey, Stefanie Reinsperger

Jan Gallasch, Katja von Garnier, Tobias Herrmann

Aaron Hilmer

Sheri Hagen, Dorothee Erpenstein, Bless Amada

Jan Gallasch, Tobias Herrmann, Markus Goller

Tom Schilling

Lena Urzendowsky, Sebastian Urzendowsky, Jana McKinnon

Timm Oberwelland, Aaron Hilmer, Aaron Lehmann

Tom Schilling, Luise Befort

Merle Grimme, Judith Erber, Benita Bailey, Jane Chirwa

„Jahrelang war der FFF Empfang am Donnerstag der emotionale Abschluss der Berlinale mit erschöpften, aber unterhaltsamen Kolleg*innen. Jetzt bildet er den noch ausgeruhten familiären Auftakt für die immer voller werdende Tage in Berlin. Irgendwann breche ich Hals über Kopf auf und habe kaum bemerkt, wieviele Stunden wir voller Wiedersehensfreude zwischen Anekdoten, Analyse der Eröffnung und Gesprächen über bevorstehenden Projekte miteinander verbracht haben.“

Tobias Walker

 

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Fotos: FFF Bayern/ Krieger/ Oliver Walterscheid
Redaktion:
 Dr. Olga Havenetidis

Digitales Storytelling und Gestaltung: Schmid/Widmaier

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