FÖRDER-
MELDUNG

Gestern hat der FFF Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung zum vierten Mal in diesem Jahr getagt. Lesen Sie hier, welche Projekte empfohlen wurden.

Liebe Leser*innen,

gestern hat der FFF Vergabeausschuss für die Film- und Fernsehförderung getagt und über die eingereichten Projekte beraten. Ich freue mich, dass wir zum Jahresende 27 Projekte mit insgesamt 2,9 Mio. Euro mit auf den Weg bringen können. Auch das Praktikant*innen Incentive wird gut angenommen: sechs der gestern geförderten Projekte erhalten den Zuschuss in einer Gesamthöhe von 58.000 Euro. Außerdem hat der FFF Bayern aktuell für weitere elf Projekte Erfolgsdarlehen in einer Gesamthöhe von 2,1 Mio. Euro bewilligt.

Wir sehen uns hoffentlich die Tage im Kino – mit rund 700.000 Euro fördern wir nun die Herausbringung von neun Filmen: Alter weißer Mann (Leonine Distribution), Der Spitzname und Ein Mädchen namens Willow (Constantin Film Vertrieb), Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund (Sony Pictures Entertainment), Wunderschöner (Warner Bros. Entertainment), Rabia (Alpenrepublik), Ice Aged (Majestic Filmverleih), Simon aus den Bergen (Cine Global Daniel Ludwig) und Tracing Light (Piffl Medien). Von Komödie, Family Entertainment, Gesellschaftsanalysen, preisgekröntem und preiswürdigem Arthouse bis zu relevanten Dokumentarfilmen ist alles dabei. Mit 1,55 Mio. Euro hat der Ausschuss gestern weitere acht neue Kinoprojekte in der Produktion zur Förderung empfohlen.

HIER EINIGE DER GEFÖRDERTEN PROJEKTE:

 

Checker Tobi und heimliche Herrscherin der Erde

Wer hinterlässt die mächtigsten Spuren im Erdreich? Um diese Frage geht es im nächsten Kino-Abenteuer von Checker Tobi. Auf der Suche nach Antworten begibt sich Tobi in die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars, in den Permafrostboden Spitzbergens und auf die Spuren der Maya nach Mexiko. Auch Bayern wird eine Rolle spielen sowie das 8-jährige Ich von Tobi. Regie führen wird Antonia Simm, die als Head Autorin auch den Writers’ Room geleitet hat. Produzieren wirdChecker Tobi und die heimliche Herrscherin der Erde  die Unterföhringer Firma megaherz.

 

Extrawurst

Es war eines der meistgespielten Theaterstücke während der Pandemie: Extrawurst. Nun arbeitet die Münchner Produktionsfirma Lieblingsfilm an einer gleichnamigen Adaption für die große Leinwand. Regie führen wird Marcus H. Rosenmüller nach einem Drehbuch von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob: In einer Vereinssitzung eines Tennisclubs in der deutschen Provinz wird das anstehende Sommerfest diskutiert: ein Extragrill für das einzige muslimische Mitglied soll angeschafft werden – und das weckt Empfindlichkeiten. Die losgetretene Diskussion, die sich mit allerlei gesellschaftlichen und privaten Verwicklungen befasst, eskaliert.

 

Frau Winkler verlässt das Haus

Autorin und Regisseurin Doris Dörrie erzählt in ihrem nächsten Kinofilm Frau Winkler verlässt das Haus von einer 79-jährigen Schauspielerin, die eine Freundschaft zu einem Pflegeroboter entwickelt, nachdem ihre Tochter und Enkelin sie nicht mehr pflegen können. Als Produktionsfirma fungiert die Kölner Firma Zeitsprung Pictures. Gedreht wird unter anderem in Bayern.

 

Tania

Tobias Stille, Thomas Brussig und Elmar Fischer haben das Drehbuch zu Tania geschrieben: Die Münchner Koproduktion der Münchner Produktionsfirma enigma film mit Österreich und Spanien erzählt die Geschichte einer deutschen Undercover-Agentin an zwei Fronten, die an der Seite von Che Guevera kämpft.

 

Schlechte Menschen

Die Comedy-Webserie Schlechte Menschen erzählt davon, wie drei Gutachter*innen im Jenseits darüber entscheiden, ob frisch Verstorbene im Himmel oder in der Hölle landen. Die Münchner Firma Hager Moss Film produziert den Vierteiler für das ZDF, Regie führt Nathalie Lamb nach einem Drehbuch von Julia Mirjam Cantuária.

 

Zuflucht Steinbruch

Über ein neues Miteinander zwischen Mensch und Natur, das in Steinbrüchen entstanden ist, wird Zuflucht Steinbruch erzählen. Für Drehbuch und Regie ist Florian Guthknecht verantwortlich, die Münchner Produktionsfirma Flowmotionrealisiert das aufwändige Natur-Dokumentarfilmprojekt für das ZDF. In den scheinbar unwirtlichen Wüsten der Steinbrüche finden Arten eine neue Heimat, die sonst aussterben würden. Sie passen sich Lärm und Zerstörung an, denn sie haben woanders keine Chance mehr. Über die Jahre hat die Hartnäckigkeit und die Unerschrockenheit der Neuankömmlinge in den Steinbrüchen viel verändert.

 

Freezing

Catharina Lott inszeniert ihren Abschluss- und Debütfilm Freezing nach einem Drehbuch von Madeleine Hartung: Nach einem sexuellen Übergriff fühlt sich die 17-jährige Toni falsch und verletzlich – als hätte sie in ihrem eigenen Körper kein Zuhause mehr. Als sie Anna kennenlernt, flammt in ihr die Hoffnung auf, sich von ihrer Vergangenheit zu befreien. Aber das Erlebte kann sie jederzeit und überall wieder einholen. Produzieren wird das Debüt, mit dem die Regisseurin gleichzeitig ihr Diplom an der HFF München macht, die Firma Apollonia Film mit Sitz in München zusammen mit Narrative Way aus Berlin.

 

Zoma

Die neue Münchner Produktionsfirma Story Garden Film entwickelt das Projekt Zoma: In diesem Justizthriller muss eine junge Anwältin beweisen, dass die Therapie-KI ZOMA den Sohn ihrer Mandantin in den Tod getrieben hat. Zwischen einer verbitterten Mutter und den fragwürdigen Praktiken der KI-Entwickler sucht sie nach Wahrheit. Im Prozess gerät die Schuldfrage zunehmend ins Wanken, bis schließlich die KI selbst vor Gericht aussagt. Für die Regie vorgesehen ist Alireza Golafshan, der mit Moritz Binder zusammen das Drehbuch geschrieben hat.

 

Youth

Die Firma Nordpolaris entwickelt gemeinsam mit Studiocanal Series das Serienprojekt Youth, das vom Aufwachsen der Geschwister Scholl als begeisterte Hitlerjugend-Mitglieder erzählt und beleuchtet, wann den jungen Leuten klar wurde, dass sie sich für die falschen Ideale einsetzen. Für das Drehbuch ist Justina Jürgensen verantwortlich.

 

Die Sennerin

Dominikus Steinbichler entwickelt mit Perathon Film den Stoff Die Sennerin. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt vor der Kulisse der Chiemgauer Alpen von einer Frau, die im Kleinen das große Ganze verwirklicht, die Geschichte einer Selbstbehauptung, von poetischer Schönheit und großer spiritueller Kraft.

 

Our Endless Numbered Days

Eine junge Frau, die mit ihrem Vater allein in der Wildnis lebt, muss sich den Erinnerungen an ihr altes Leben stellen, um sich der väterlichen Kontrolle zu entziehen und herauszufinden, ob sie wirklich die einzigen Menschen sind, die einen tödlichen Virus überlebt haben. Davon handelt der Stoff Our Endless Numbered Days basierend auf der Buchvorlage von Claire Fuller, den Polly Courtney und Anne Zohra Berrached mit Neopol Film München entwickeln.

Außerdem hat der BBF im Herbst zwei FFF-geförderte Projekte mitfinanziert. Die Übersicht aller aktuell geförderten Projekte finden Sie hier.

Insgesamt fließen also zum Jahresende mehr als 5 Mio. Euro aus Bayern. Damit werden Film- und Fernsehschaffende an unserem Standort gestärkt – nicht nur, aber vor allem in diesen Zeiten erweisen sich FFF und BBF als zuverlässige und stabile Partner. Noch wissen wir nicht, wie genau und wann die Förderreform des Bundes umgesetzt wird. Die Einreichfristen für die FFF Film- und Fernsehförderung des Jahres 2025 finden Sie jedenfalls hier. Und ab Mitte Dezember veröffentlichen wir die Richtlinien, die wir mit unseren Gesellschaftern fortgeschrieben haben. Dabei sind wir noch stärker auf die Belange der Branche eingegangen.

 

Eine gute Lektüre der Film News Bayern und einen schönen Advent wünscht Ihnen

Ihre Dorothee Erpenstein

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier

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