Veronica Ferres hat ihre Firma Construction Film erweitert: Der neue CPO Tobias Rosen und Produzentin Julia Rappold arbeiteten zuletzt bei Sky Studios, bevor das Unternehmen fiktionale Eigenproduktionen einstellte. Im Interview ist auch der Produzent und kaufmännische Leiter Ralf Berchtold dabei, der seit über zehn Jahren für Construction Film arbeitet. Doch bevor die vier über die Ziele des Unternehmens sprechen, ist eine Gratulation geboten.
Frau Ferres, herzlichen Glückwunsch zum Preis des Ministerpräsidenten beim Bayerischen Filmpreis. Die Auszeichnung hat Sie spürbar bewegt. Wieso?
VERONICA FERRES Ich stand bei der Verleihung im Prinzregententheater vor vielen Wegbegleitern, und vorher hatte ich eine „Privataudienz“ beim Ministerpräsidenten, der mir sagte, dass mich die Jury einstimmig vorgeschlagen hat. Das berührt einen einfach. Dieser Preis unterscheidet sich von den vielen wunderbaren Preisen, die ich für die Arbeit an einzelnen Filmen bekommen habe, denn er hatte mit meinem ganzen Werdegang zu tun. Frauen bekommen nur schwer eine Chance, wenn sie nicht in ein bestimmtes Raster passen. Ich habe nie in eine bestimmte Schublade gepasst und oft darunter gelitten. Aber vielleicht ist das genau der Grund, warum ich diese wunderbare Energie habe, besondere Geschichten zu erzählen.
War der Preis für Sie Anlass, Zwischenbilanz zu ziehen?
VERONICA FERRES Ja, und zugleich ein Ansporn. Deshalb habe ich auf der Bühne zum Ministerpräsidenten gesagt: Es war die richtige Entscheidung, mir den Preis zu geben – ich mache etwas draus. Das ist gerade ein Höhepunkt in meinem Leben, ich fühle mich an meinem Platz sehr gut. Persönliches Glück hängt ja immer von der Antwort auf die Frage ab: Bist Du – auch beruflich – gern mit den Menschen zusammen, die Dich umgeben? Und das bin ich.
Gerade sind zwei neue Leute dazu gekommen. Wieso haben Sie Construction Film vergrößert?
VERONICA FERRES Ich habe zehn Jahre gebraucht, um die Firma aufzubauen, mit wirklich ungewöhnlichen Projekten.