Sie gehört zu den vielversprechendsten Talenten der letzten Jahre: die Autorin und Regisseurin Eva Trobisch. Nach ihrem preisgekrönten HFF München-Abschlussfilm Alles ist gut und ihrem ebenfalls vielfach ausgezeichneten Kinofilm Ivo widmet sie sich in diesem Jahr dem Kino-Drama Etwas ganz Besonderes. Dieses erzählt von einer 17-Jährigen, die an einer Castingshow teilnimmt und damit nicht nur ein Licht auf sich selbst wirft: Die mediale Aufmerksamkeit wirkt wie ein Katalysator auf die Dynamiken und Konflikte innerhalb ihrer ganzen Familie. Das Foto hier oben wurde während der Dreharbeiten gemacht und zeigt (v.l.): Adrian Campean (Kameramann), Rahel Ohm (Cast), Max Riemelt (Cast), Frida Hornemann (Cast), Eva Trobisch (Buch, Regie), Ida Fischer (Cast), Peter René Lüdicke (Cast) und Thomas Schubert (Cast). Als Produktionsfirma fungiert Trimafilm, beteiligt sind Komplizen Film und if… Productions.
Medien-
szene
Bayern
im Bild
Alles bleibt gut
Und Action!
Gerade gab es die Lola 2024 für den Kinofilm mit den meistverkauften Tickets des Vorjahres für Die drei ??? – Erbe des Drachen. Die beiden Folgefilme wurden nun direkt hintereinander gedreht: Die ??? und der Karpatenhund sowie Die drei ??? – Toteninsel. Sie starten am 23. Januar 2025 bzw. am 22. Januar 2026 im Verleih von Sony Pictures in den deutschen Kinos. Tim Dünschede führt bei beiden Filmen erneut Regie. Für die Drehbücher zeichnet Anil Kizilbuga verantwortlich, in Zusammenarbeit mit Tim Dünschede und André Marx. Die Hauptrollen spielen wieder Julius Weckauf als Justus Jonas und Anführer des berühmten Detektiv-Trios, Nevio Wendt als Peter Shaw und Levi Brandl als Bob Andrews. An ihrer Seite agieren u.a. Ulrich Tukur, Sunnyi Melles, Florian Lukas und Jördis Triebel. Produziert werden die beiden Filme von Wiedemann & Berg in Koproduktion mit Deutsche Columbia Pictures.
Und noch eine Ehrung
College Emmy Award in Gold, Marler Medienpreis Menschenrechte, Grimme-Preis, Bayerischen Fernsehpreis… Der Münchner Produzent Daniel Harrich gewinnt für seine Projekte einen Preis nach dem anderen. Jetzt ist das Bundesverdienstkreuz hinzugekommen. „Als Meister des investigativen Spielfilms produziert Daniel Harrich Kunst, die wirkt: Seine Filme zu hochbrisanten Themen wie Waffenhandel, Wasserknappheit oder Korruption sind extrem fesselnd erzählt und ziehen oft konkrete Konsequenzen nach sich!“, sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume bei der Ordensüberreichung. „Er recherchiert beeindruckend präzise und löst mit seinen Spielfilmen immer wieder weitreichende gesellschaftliche und politische Reaktionen aus – das macht ihn zur idealen Verbindung aus Investigativjournalist und Ausnahmeregisseur!“ Der FFF Bayern hat vor 17 Jahren im Rahmen des Förderbereichs „Andere Nachwuchsfilme“ das erste von Daniel Harrich produzierte Projekt, den Kurzfilm Acholiland, unterstützt. Zuvor hatte Harrich am American Film Institute in Los Angeles studiert. Acholiland handelt von einer Lebensmittellieferung in Nord-Uganda – dafür gab es drei Student-Emmy-Awards der Academy of Television Arts & Sciences Foundation sowie den BAFTA-LA. Bei dem Projekt hatte Harrich am Drehbuch mitgeschrieben, bei seinem FFF-gefördern Debütfilm Ein schmaler Grat (2011) war er für Drehbuch und Regie verantwortlich. Auch beim FFF-geförderten Fernsehfilm Der blinde Fleck (2012) über das Oktoberfestattentat hat Daniel Harrich Regie geführt, nach einem Drehbuch von Ulrich Chaussy und ihm. Danach folgten mehr als 20 meist investigative Projekte, die relevante Themen behandeln und jedesmal Aufsehen erregt haben.
Förderbescheide für Gamesprojekte
“Das Jahr der Games” hat Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring ausgerufen. Die Förderbescheide an die Studios, deren Projekte der FFF Vergabeausschuss für die Gamesförderung in der Sitzung Mitte März empfohlen hat, überreichte er persönlich. Insgesamt hatte der Ausschuss 13 Projekte mit 1,7 Mio. Euro für 13 Gamesprojekte gefördert. Davon entfielen allein mehr als 1 Mio. Euro auf die Produktion von vier neuen Games. Mehr als 570.000 Euro Fördermittel flossen in die Entwicklung von fünf Prototypen, 90.000 Euro in die Entwicklung von vier Konzepten. Drei der Games, die mit FFF Förderung in die Produktion gehen, förderte der FFF Bayern bereits in den Phasen der Konzept- und/oder Prototypentwicklung. Die bei der Sitzung empfohlenen Projekte werden von Studios in München, Erlangen, Garching, Reichenberg, Bayreuth, Mering, Würzburg, Wörth und Augsburg entwickelt.
Ziemlich beste Lehre
Es war kurz nach der Jahrtausendwende, als an der HFF München ein neues Zeitalter anbrach. Unter Studierenden war folgender Satz zu hören: „Allein schon für diese Dozentin lohnt es sich, hier zu sein.“ Gemeint war Prof. Dr. Michaela Krützen, die kurz zuvor damit begonnen hatte, an der HFF München Medienwissenschaften zu lehren. Ihre Vorlesungen öffneten die Augen aller, auch der seherfahrendsten Zuhörer*innen, und höchst unterhaltsam waren sie auch noch dabei. Ihre Bücher lesen sich wie Krimis, sind aber allerfeinste Wissenschaft auf höchstem Niveau. Selbst die Vorträge, die sie manchmal für Kinder anbietet, sind einen Besuch für alle Erwachsenen wert. Superlative sind zwar nicht Michaela Krützens Art, aber es kann gar nicht anders sein, als sie selber damit zu beschreiben. Oder es zumindest zu versuchen, denn es geht nichts über das direkte Erlebnis, entweder per Vortrag oder per Lektüre. Allerhöchste Zeit, die Professorin mit dem „Preis für gute Lehre“ auszuzeichnen. Dieser Preis, der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in diesem Jahr zum 24. Mal verliehen wurde, würdigt die herausragende Arbeit von Lehrenden an staatlichen bayerischen Hochschulen. Erstmals waren Kunsthochschulen vorschlagsberechtigt, und so kommt es, dass Michaela Krützen erst jetzt diesen Preis erhalten hat. Aber dass sie dann direkt dabei ist, dürfte niemanden wundern, der bei ihr studiert und/oder ihre Bücher gelesen hat. Also: größte Lektüre-Empfehlung!
Fünf Jahre später
Oktoberfest 1905 ist im Dreh! Das FFF-geförderte historische Familiendrama knüpft an die preisgekrönte und ebenfalls geförderte ARD-Serie Oktoberfest 1900 an und erzählt in vier weiteren Folgen vom unerbittlichen Kampf innerhalb des Brauerei-Clans Hoflinger-Prank. Oktoberfest 1905 wurde inszeniert von Stephan Lacant, die Kamera führte Michael Kotschi. Headautor der Serie ist Ronny Schalk. An den Drehbüchern haben außerdem Dani Merkel, Benjamin Seiler und Dirk Eisfeld mitgeschrieben. In weiteren Rollen sind u. a. Slavko Popadic, Marwin Haas, Max Schmidt, Michael Kranz und Eisi Gulp zu sehen. Gedreht wird seit Mitte März, die Dreharbeiten dauern noch bis Mitte Mai 2024. Die Drehorte sind in Belgien, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Oktoberfest 1905 ist eine Produktion der Zeitsprung Pictures (Michael Souvignier, Till Derenbach) und Violet Pictures (Alexis von Wittgenstein) in Koproduktion mit BR, ARD Degeto Film und MDR, in Zusammenarbeit mit Velvet Films und wurde gefördert von FFF Bayern, Film – und Medienstiftung NRW und Wallimage. Die Redaktion liegt bei Bettina Ricklefs (BR), Daniela Boehm (BR), Christoph Pellander (ARD Degeto Film) und Meike Götz (MDR). Die Ausstrahlung ist für 2025 geplant.
Echos aus der Hochschule
Erstmals wieder konnte die HFF München zu den beliebten Screenings in ihr Haus einladen. Zusätzlich gab es aber auch noch die Möglichkeit, die Filme, Pitches und Talks an beiden Tagen live zu streamen. Bis August sind die Filme außerdem noch online zu sehen. Schirmfrau war in diesem Jahr Arte Filmchefin Claudia Tronnier, hier auf dem Foto mit HFF München-Präsidentin Bettina Reitz. Zu sehen gab es unter anderem einen Ausschnitt aus dem bereits vielbeachteten Dokumentarfilm Echoes from Borderland und Szenen aus vielversprechenden Spielfilmen wie Sonnenplätze von Aaron Arens. Zu den Moderator*innen gehörte erstmals Nicolas Wackerbarth, der seit Januar gemeinsam mit Julia von Heinz und Marcus H. Rosenmüller die Spielfilmregie-Abteilung der Hochschule leitet.
Münchner Premiere I
Der erste Film startete in der schweren Pandemie-Phase, im August 2020, und erreichte dennoch 185.000 Zuschauer*innen. Nun ist der zweite Film im Verleih von Weltkino gestartet: Er heißt Max und die Wilde 7 – Die Geister-Oma, wurde vom FFF Bayern gefördert, und steht aktuell nach einem Wochenende bei mehr als 30.000 Besucher*innen. Die Premiere feierte die Produktion von Neopol und Rat Pack Ende April im Münchner Mathäser Kino. Da Max gerne Fußball spielt und Horst mal Profi-Trainer war, spielt der Fußball auch in diesem Teil eine große Rolle. Mit der Mannschaft Alte Knacker versucht Max, gegen die Schulmannschaft zu bestehen. Bei diesen Alten Knackern spielt übrigens ein Profi mit: Jimmy Hartwig. Ansonsten sind die Schauspielprofis aus dem ersten Film wieder dabei: Uschi Glas, Günther Maria Halmer, Thomas Thieme und Nina Petri.
Münchner Premiere II
Ebenfalls Premiere in München feierte das FFF-geförderte Drama Sterben. Autor und Regisseur Matthias Glasner sowie Lars Eidinger und Saskia Rosendahl aus dem großartigen Cast präsentierten dem Premierenpublikum gemeinsam mit den Produzenten Jan Krüger und Ulf Israel den Kinofilm und sprachen mit FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein. Bei der Berlinale uraufgeführt, zeichnete die Jury Sterben mit dem Silbernen Bären für das Drehbuch aus. Die Kritiker*innen waren begeistert. Zuletzt gab es noch vier Lolas für das epische Projekt, darunter die Goldene Lola für den besten Film. Im Kino funktioniert der dreistündige Film auch noch: Er konnte sich am zweiten Wochenende steigern und steht aktuell bei rund 65.000 Zuschauer*innen.
Drei Preise für „Die Zweiflers“ in Cannes
Die FFF-geförderte Serie Die Zweiflers hat im Wettbewerb von Canneseries ein Drittel der Preise gewonnen: Sie gewann als beste Serie und beste Musik sowie den High School Award for Best Series. Im Mittelpunkt der Dramedy, die seit 3. Mai 2024 in der ARD Mediathek verfügbar ist, steht die jüdisch-deutsche Familie Zweifler, die vor einer lebensverändernden Entscheidung steht: Familienoberhaupt Symcha Zweifler will das Delikatessenimperium der Familie verkaufen. Aber der Verkauf bringt die Vergangenheit zurück, als unerwartet die wilden Anfänge von Symcha Zweifler im Frankfurter Rotlichtviertel direkt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufleben. Ein einzelnes Geschäft wird zur Zerreißprobe für die ganze Familie, als lang verdrängte Konflikte wieder aufbrechen. Die Liebesgeschichte zwischen Symchas Enkel Samuel und der Köchin Saba verschärft die Situation, als Uneinigkeit darüber entsteht, ob der neugeborene Sohn beschnitten werden soll oder nicht. Samuel ist hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Frau und Kind, den Erwartungen seiner allgegenwärtigen Familie und den jüdischen Traditionen. Gesprochen wird in Die Zweiflers Deutsch, Englisch, Jiddisch, Hebräisch und Russisch. Das internationale Ensemble ist besetzt mit Aaron Altaras, Leo Altaras, Saffron Marni Coomber, Sunnyi Melles, Mark Ivanir, Mike Burstyn, Martin Wuttke, eleanor reissa, Deleila Piasko, Lena Klenke, Ute Lemper, Leonille Wittgenstein u.a. Ein Teil der Dreharbeiten hat in Bayern stattgefunden. Produziert haben die Serie David Hadda und Martin Danisch mit der Berliner Firma Turbokultur in Koproduktion mit der ARD/ Degeto Film (Carolin Haasis, Christoph Pellander) und dem Hessischen Rundfunk (Jörg Himstedt).
Oh, what a night I
In fast allen Kategorien waren für den Deutschen Filmpreis 2024 FFF-geförderte Filme nominiert, am Ende gab es zehn Lolas für fünf geförderte Filme, darunter die Lolas in Gold und Silber für den besten Film und die Lola für den besucher*innenstärksten Film – dieser war Die drei ??? – Erbe des Drachen, für den mehr als 1,6 Mio. Tickets verkauft wurden. Außerdem ausgezeichnet wurden: Sterben (bester Film – Lola in Gold: Jan Krüger, Ulf Israel, Matthias Glasner; beste Filmmusik: Lorenz Dangel (und beste Dankesrede); beste weibliche Hauptrolle: Corinna Harfouch und beste männliche Nebenrolle: Hans-Uwe Bauer), Der Fuchs (bester Spielfilm – Lola in Silber: Hana Geißendörfer, Malte Can, Gerrit Klein und bester männlicher Hauptdarsteller: Simon Morzé), Girl, you know it’s true (bestes Kostümbild: Ingken Benesch und bestes Maskenbild: Alisza Pfeifer, Christina Baier) sowie 15 Jahre (beste weibliche Nebenrolle: Adele Neuhauser). Der Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie ging an Hanna Schygulla. Sie wirkte u.a. im FFF-geförderten Kinofilm Winterreise von Hans Steinbichler mit, produziert von der Münchner Firma die film gmbh mit Beteiligung des Bayerischen Rundfunks. Höhepunkte des Abends waren auf verschiedene Weise dié intensiv wirkenden und lange nachhallenden Worte von Margot Friedländer sowie die unkonventionelle und sehr freie Rede von Hanna Schygulla.
Oh, what a night II
Im Mai fand in der ASTOR Film Lounge im ARRI München die Verleihung der Camgaroo Awards und das „camgaroo film summit“ statt: Prominente Experten wie Produzent Max Wiedemann (LEONINE) oder Filmmusik-Legende Harold Faltermeyer geben in Keynotes, Workshops und Paneldiskussionen ihr Wissen an junge Filmemacher und alle Interessierten weiter. Im Zentrum stand ein halbtägiges Symposium zur Künstlichen Intelligenz in der Filmproduktion. Keynotes hielten AI-Storyteller Markus Walsch, Senior Compositing & Motiongraphic Artist Kessy Eberlein und Rechtsanwalt Michael Augustin, im Anschluss gibt es eine Paneldiskussion mit ihnen und Max Wiedemann. Ein weiteres Highlight war die „Masterclass „3,2,1 … Action“ mit Action Designer Vi-Dan Tran: Er gewann im Jahr 2014 in München einen Camgaroo Award, hat sich seither bis nach Hollywood hochgearbeitet und war zuletzt Fight Coordinator bei dem Blockbuster „Dune 2“. Vi-Dan Tran gehört dem legendären Jacky Chan Stunt-Team an und war als Stuntman in Filmen wie „James Bond 007: Skyfall“ zu sehen. In seinem Workshop erklärt er, wie Action-Szenen entstehen, von der Planung bis zur Postproduktion. Hollywood goes Camgaroo! Außerdem gab es eine Masterclass Dramaturgie, einen Kurs zum aktuellen Filmrecht, eine Digitalschnitt-Messe von Magic Multi Media mit interessanten Neuheiten der NAB sowie ein Networking Panel, bei dem die Teilnehmer mit Filmprofis wie Harold Faltermeyer ins Gespräch kommen können. Und nicht zuletzt erwies sich der camgaroo film summit als Branchentreff für Independent-Filmemacher*innen. Bei der 22. Camgaroo Award Night wurden außerdem die besten Independent-Filmemacher in neun Kategorien ausgezeichnet. Angereist waren knapp 70 nominierte Filmteams und somit circa 350 Filmschaffende aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz. Moderieren hatTina Kaiser,teilgenommen haben prominente Jurymitglieder wie Anja Kruse, Nick Wilder und Vi-Dan Tran sowie viele weitere renommierte Filmschaffende wie Christine Neubauer, die den nominierten Film „Hundswut“ mitproduziert hat.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Bilder: Trimafilm, Sony Pictures, Bayerisches Staatsministerium für Digitales, StMWK/Thomas Riese, ARD BR ARD Degeto Film MDR Zeitsprung Pictures GmbH Stephan Pick, HFF München/Robert Pupeter
Texte: Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier