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Premieren, Preise, Dreharbeiten, Events – eine Auswahl der letzten Wochen
11 Minuten Lesezeit
Copyright: Cine Global

Breakdance im Rio

Maike Conways Dokumentarfilm 2unbreakable, der beim DOK.fest München 2024 uraufgeführt wurde und über den wir in der Mai-Ausgabe berichtet haben, feierte Premiere im Münchner Rio Filmpalast. Cine Global hat den Film in die deutschen Kinos gebracht. FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein besuchte die Premiere und traf dort das Filmteam und die Protagonist*innen.

Copyright: Leonine Studios Jürgen Olczyk

Am Set I

Alter weißer Mann heißt das aktuelle Projekt von Autor und Regisseur Simon Verhoeven und seiner Produzent*innen Quirin Berg, Max Wiedemann und Kirstin Winkler.  Der FFF Bayern war während der Dreharbeiten im Juni zu Gast am Set: (v.l.): Lisa Giehl (Leonine Studios), Jo Heim (Kamera), Dorothee Erpenstein (FFF Bayern), Max Wiedemann (Produzent), die Darsteller:innen Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Jan Josef Liefers, Momo Beier, Simon Verhoeven (Regie), Kirstin Winkler (Produzentin) sowie Darsteller Juri Sam Winkler. Leonine Studios bringt Alter weißer Mann am 31. Oktober 2024 bundesweit in die Kinos.

 

Copyright: Eckard Kuchenbecker

Am Set II

Setbesuch bei den Dreharbeiten der bayerischen Komödie Karli und Marie (AT) Mitte Juli in einem Kieswerk in Haar: ImFilm geht es um die beiden verlorenen Seelen Karli und Marie, die von den bayerischen Kabarettisten Sigi Zimmerschied und Luise Kinseher verkörpert werden. Regie führt Christian Lerch nach einem Drehbuch von Ulrich Limmer, für die Produktion zuständig ist Perathon Film in Koproduktion mit Dor Film, Schubert International, Magic Media Production, SquareOne Entertainment und Glory Film, in Zusammenarbeit mit BR und Servus TV. Gedreht wird bis Ende Juli in München sowie im näheren Umland, 2025 wird die Komödie dann auf der großen Leinwand zu sehen sein. Auf dem Foto (v.l.): Luise Kinseher, Christian Lerch, Sigi Zimmerschied, D.O.P. Armin Golisano, Ralf Zimmermann und Ulrich Limmer, Christine Haupt und Al Munteanu.

Copyright: PANTALEON Films GmbH, SevenPictures GmbH
ProU Producers United Film GmbH, Lars Nitsch

Am Set III

Mitte Juli besucht der FFF Bayern die Drehabrieten von Das Leben der Wünsche in München. Regie führte bei dem Projekt Erik Schmitt, der auch gemeinsam mit Friedemann Karig das auf der gleichnamigen Romanvorlage von Thomas Glavinic basierende Drehbuch geschrieben hat. In der Hauptrolle stand Matthias Schweighöfer vor der Kamera, an seiner Seite spielten u.a. Luise Heyer, Verena Altenberger, Benno Fürmann, Henry Hübchen und Ruby O. Fee. Das Leben der Wünsche ist eine Produktion von PANTALEON Films und ProU Producers United Film in Koproduktion mit SevenPictures Film. Die Produzenten sind Dan Maag, Marco Beckmann, Matthias Schweighöfer, Alexander Dreissig und Willi Geike, als Koproduzenten sind Stefan Gärtner, Yekta Scriba und Ben Höller beteiligt. Auf dem Foto (v.l.): Ben Höller, Stephanie Schettler-Köhler, Friedemann Karig, Johannes Louis, Luise Heyer, Erik Schmitt, Willi Geike, Alexander Dreissig, Jan Krauter, Dorothee Erpenstein, Elena Erbenich, Matthias Schweighöfer, Dan Maag. Das Leben der Wünsche startet 2025 im Verleih von ProU Producers United Film und im Vertrieb von Filmwelt Verleihagentur in den deutschen Kinos.

Copyright: Hellinger Doll Filmproduktion Warner

Am Set IV

Die Dreharbeiten von Wunderschöner unter der Regie von Karoline Herfurth sind seit Juli abgeschlossen. Die Hellinger / Doll Filmproduktion hat einen Teil des Films in Regensburg gedreht, wo der FFF Bayern das Set besucht hat. Wunderschöner ist die Fortsetzung der episodisch erzählten, dramatischen Komödie Wunderschön und begleitet viele der Figuren aus dem ersten Teil auf ihrem weiteren Weg zu sich selbst. Das Drehbuch schrieben Monika Fäßler und Karoline Herfurth. Der Film ist eine Produktion der Hellinger/Doll Filmproduktion und Warner Bros. Film Productions Germany. Kinostart ist am 13. Februar 2025. Auf dem Foto (v.l.): Lothar Hellinger, Darstellerin Dilara Aylin Ziem, Judith Erber, Regisseurin und Darstellerin Karoline Herfurth, Christopher Doll und DOP Daniel Gottschalk.

Copyright: Bernhard Wicki Gedächtnisfonds / Luca Phil Franze

Für den Frieden

Ende Juni wurde in München der 23. Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke verliehen. Zu den gewürdigten Filmen gehörte der FFF-geförderte Kinofilm Treasure – Familie ist ein fremdes Land. Autorin und Regisseurin Julia von Heinz (Co-Autor: John Quester) nahm den Preis entgegen, die Laudatio sprach Hauptdarsteller Stephen Fry. Julia von Heinz wies in ihrer Rede auf die Bedeutung von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Förderung für die Demokratie und Erinnerungskultur hin.  Sowohl Sender als auch Förderungen sind am Film Treasure, in dem die Protagonistin (gespielt von Lena Dunham) mit ihrem Vater ins dessen Heimatland Polen und auch in die Gedenkstätte von Auschwitz fährt, beteiligt. Ebenfalls mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurden Jonathan Glazer und Christian Friedel für The Zone of Interest und Mstyslav Chernov für 20 Tage in Mariupol. Vor allem letzterer betonte in seiner Dankesrede, wie wichtig es sei, sich den schmerzvollen Kinobildern auszusetzen, um den Ernst der Lage zu erkennen. Auf dem Foto (v.l.): Christian Friedel (Schauspielerpreis für The Zone of Interest), Julia von Heinz (Regiepreis National für Treasure – Familie ist ein fremdes Land), Produzentin Ewa Puszczynska stellvertretend für Jonathan Glazer  (Regiepreis International für The Zone of Interest) sowie Mstyslav Chernov  (Spezialpreis für 20 Tage in Mariupol)

Auf der Isar

Die Film Commission des FFF Bayern hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, um die CineCoPro Conference, die Filmfest München und FFF Bayern in diesem Jahr mit dem Gastland Kanada organisiert haben, um einen Programmpunkt zu erweitern: Sie hat die Teilnehmer*innen der Konferenz sowie weitere wichtige Player, die beim Filmfest München zu Gast waren, zur Floßfahrt auf der Isar eingeladen. In zwei Gruppen ging es die Isar hinauf und hinunter. Auf unvergessliche und außergewöhnliche und ja aber für München typische Weise konnten die Passagier*innen ihre Gespräche führen und Kontakte vertiefen.

Mit viel Musik

Mehr als 2.300 Besucher*innen besuchten die diesjährigen Musikfilmtage Oberaudorf. Eine beträchtliche Zahl, zumal in der Inntal-Gemeinde 5.000 Menschen leben. Viele Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Verleiher*innen stellten die Filme persönlich vor. Zu Gast waren u. a.: Juliane Köhler, Tobias Moretti, Adrian Goiginger, August Zirner, Maike Conway, George Gachot, Aaron Arens, Narges Kalhor, Magda Zieba-Schwind, Stefan Paul (Arsenal Film) und Veronika Greskamp (Neue Visionen Filmverleih). Der Arri-Publikumspreis ging in diesem Jahr an die französische Musikkomödie Die leisen und die großen Töne, die im Mai ihre Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes hatte und am 2. Januar kommenden Jahres in den deutschen Kinos anläuft. Auf dem Foto: Schauspieler und Regisseur Aaron Arens, Schauspieler Tobias Moretti, Schauspielerin Juliane Köhler und Markus Aicher (Musikfilmtage Oberaudorf)

Foto: Dreharbeiten in München, Pantaleon Film

Für den Drehort

Auf Initiative der Film Commission Bayern wurde im Frühjahr 2023 via Stadtratsbeschluss eine Task Force “Filmfreundliches München“ eingerichtet. Im Juli gab es einen weiteren Stadtratsbeschluss, um die Internationalisierung und Förderreform in die Konzepte einzubeziehen.

Aus der Rathaus-Umschau: “Seit 2016 ist das jetzt im Mobilitätsreferat angesiedelte Servicebüro Film zentraler Ansprechpartner für die Anliegen von Produktionsfirmen (…). Zusätzlich gibt es im Referat für Arbeit und Wirtschaft den Filmbeauftragten der Landeshauptstadt München. Bei einem Runden Tisch, unter Leitung dieser beiden städtischen Stellen, werden laufend offene Punkte und kritische Themen mit der Film Commission Bayern diskutiert und Lösungen gesucht. Aktuell bemühen sich alle Beteiligten des Runden Tisches darum, mögliche Basisstellflächen in der Stadt auszumachen und die Informationen den Produktionsfirmen zur Verfügung zu stellen. Damit können Produktionsfirmen ihre Drehvorhaben besser planen. Ebenso soll der Zugang zu beliebten und für München typische städtische Motiven für Film und Fernsehen erleichtert werden.”

Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Mir ist es sehr wichtig, dass die Filmwirtschaft weiter gerne nach München kommt, um hier Filme zu drehen. Unser ,Servicebüro Film‘ ist dabei eine wichtige Stütze und ein echtes Erfolgsmodell: Es arbeitet schon seit Jahren vertrauensvoll und erfolgreich mit den Produktionsfirmen zusammen und unterstützt zudem die Filmwirtschaft im Umgang mit den Herausforderungen des Mobilitätswandels. Mit diesem Beschluss wird dieser Prozess nun noch intensiviert und ausgebaut.“

Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Die Stärkung des Filmstandorts München ist ein wichtiger und wertschöpfender Aspekt für die Kreativwirtschaft in unserer Stadt. Die Filmwirtschaft zahlt ebenso auf den wirtschaftlichen Erfolg wie auch auf die kulturelle Strahlkraft der Landeshauptstadt München ein. Nicht zuletzt wird durch Bilder ein positives Image Münchens weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinausgetragen. Das zieht neben Touristen auch Arbeitskräfte aus aller Welt an. Deshalb ist es mir wichtig, Filmproduktionen in München zu unterstützen und Verwaltungshemmnisse zu beseitigen.“

Marion Lüttig, Stadträtin der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste: „München ist für Produktionsfirmen ein spannender Standort, mit tollen Kulissen, einer ausgebauten Infrastruktur und vielen vernetzten Akteur*innen. Das müssen wir fördern und ausbauen. Deswegen geht die heutige Entscheidung im Stadtrat in eine richtige Richtung. Die Filmwirtschaft handelt aber global und die Konkurrenz ist groß. Deswegen werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass Produktionsfirmen in München attraktive Bedingungen vorfinden, damit hier auch in Zukunft erfolgreich für die große Leinwand, TV- oder Internetformate gedreht werden kann.“

Für die Jugend

Mitte Juli  wurden im Stadttheater Passau insgesamt zehn Preise und besondere Anerkennungen beim Bayerischen Kinder & Jugend Filmfestival (BKJFF) vergeben. Auch Medienminister Dr. Florian Herrmann besuchte die Preisverleihung. Kinder und Jugendliche aus ganz Bayern bis 26 Jahre hatten knapp 70 Filme präsentiert, die sich zuvor in sieben bezirksweiten Festivals und in München für das große Finale in Passau qualifiziert hatten. Die Preise wurden von je einer Jury für das Kinder- und das Jugendprogramm vergeben. Die Auswahl aus den  fiel selbst den Profis in der Jury nicht leicht, so Katrin Eder, Medienfachberaterin für den Bezirk Oberpfalz und Mitglied der Jugendjury: „Der Ideenreichtum, die Kreativität, aber auch die Professionalität haben mich wieder überzeugt. Ich kann nur allen filmbegeisterten Menschen – egal, ob jung oder alt – empfehlen, sich diese Filme anzusehen.“

Die eingereichten Filme der jungen Filmemacher*innen bilden jedes Jahr eine große Bandbreite jugendkultureller und gesellschaftspolitischer Themen ab. Dieser Ansatz hatte auch Regisseur Tuna Kaptan überzeugt, der als künstlerischer Pate Ehrengast des BKJFF in Passau war: „Der Unterschied zwischen euern und meinen Filmen ist gar nicht so groß. Wir wollen etwas Unverwechselbares machen. Das gelingt dann, wenn ihr euer Herzblut in den Film steckt, eure ganz persönlichen Geschichten erzählt. Mut gehört dazu, seine Filme einem großen Publikum zu zeigen – wie hier beim BKJFF. Und ganz wichtig – habt weiter Spaß am Filmemachen!“

Das BKJFF, eine Veranstaltung des JFF – Institut für Medienpädagogik und des Bayerischen Jugendring (BJR) in Zusammenarbeit mit dem Bezirksjugendring Niederbayern, ist als Wanderfestival konzipiert und wird nach den bezirksweiten Filmfestivals im nächsten Jahr 2025 im Regierungsbezirk Schwaben stattfinden.

Copyright: Locarno Film Festival

Am Lago Maggiore

Das Locarno Film Festival, das am 7. August 2024 beginnt, widmet sich in seinem Rahmenprogramm auch dem Thema KI. Das Festival hat Jim Sengl vom Mediennetzwerk Bayern eingeladen, um beim Event „StepIn“ als KI-Experte teilzunehmen. StepIn ist laut Festival ein Think Tank für den interdisziplinären Austausch und wird organisiert in Zusammenarbeit mit Europa Cinemas, Europa Distribution and Europa International sowie gefördert von Eurimages. Als Partner fungiert das Branchenmagazin Variety. Während der eintägigen Konferenz wird es (auch in juristischer Hinsicht) um Chancen und Risiken von KI gehen, Arbeitsgruppen werden sich mit Disruption, Herausforderungen für den Independent Markt und Finanzierung, Fragen nach der Zukunft der Filmtheater und Gleichstellung und Diversität befassen.

Copyright: Constantin Film

An den Lido

Der FFF-geförderte Kinofilm September 5 wird bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig die Reihe Orizzonti Extra eröffnen. Der Film handelt vom Münchner Olympia-Attentat aus der Perspektive eines amerikanischen Korrespondenten-Büros. Das Drehbuch zu September 5 schrieben Moritz Binder und Tim Fehlbaum, der auch Regie führte. Für die Kamera ist Markus Förderer verantwortlich, für den Schnitt Hansjörg Weißbrich. Die Hauptrollen spielen Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin und Leonie Benesch. September 5 wurde produziert von Philipp Trauer, Thomas Wöbke, Tim Fehlbaum, Sean Penn, John Ira Palmer und John Wildermuth, BerghausWöbke Filmproduktion, Projected Works mit Constantin Film Produktion und ERF Edgar Reitz Filmproduktion. Der Weltvertrieb liegt bei Republic Pictures. Die Dreharbeiten haben im Studio und an Originalschauplätzen in München stattgefunden – das Foto hier ist beim Setbesuch vom FFF Bayern in den Bavaria Studios entstanden. Darauf zu sehen sind (v.l.): Szenenbildner Julian R. Wagner (Szenenbild), Produzent Philipp Trauer, Line Producer Mark Nolting, DOP Markus Förderer, Autor Moritz Binder , Michael Hilscher von Bavaria Film, Regisseur und Autor Tim Fehlbaum, FFF Förderreferentin Judith Erber, Darsteller John Magaro, Produzent John Wildermuth, Koproduzentin Constanze Guttmann, Darstellerin Leonie Benesch, Produzent Thomas Wöbke und Koproduzent Rüdiger Böss. Der FFF Bayern hat September 5 in der Phase der Projektentwicklung mit 75.000 Euro und in der Produktion mit 950.000 Euro gefördert. Die Uraufführung findet am 29. August 2024 am Lido statt.

Für den Film

Der Dachverband Filmstadt München e.V. wird 40 Jahre alt! Seit 1984 vereint die Filmstadt München Initiativen, Gruppen und Vereine unter ihrem Dach. Die derzeit 16 Mitgliedsgruppen engagieren sich größtenteils ehrenamtlich in der kommunalen Filmarbeit und bereichern und ergänzen die Münchner Kinolandschaft mit 18 unterschiedlichen Länder-, Themen- und Genre-Festivals sowie Filmreihen. Das Jubiläum wird gefeiert mit einem Festakt am 12. September 2024 im Filmmuseum für geladene Gäste und einem Filmprogramm vom 13. September bis 15. September für alle. Unter der Devise „Engagiert euch! –Filmische Perspektiven auf gesellschaftliches Engagement“ werden im Neuen Maxim im Spiel-, Dokumentar-, Experimental- und Kurzfilme zu persönlicher Selbstermächtigung und gesellschaftlichem Einsatz zu sehen sein.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Texte: Olga Havenetidis 
Gestaltung:
 Schmid/Widmaier

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