Medien-
szene
Bayern
im Bild

Auszeichnungen, Fachveranstaltungen, Dreharbeiten, Premieren von März bis Mai – der Rückblick in Bildern
10 Minuten Lesezeit
(c) Tobis-Film, Luis Zeno Kuhn

Am Set I

Vor drei Jahren erschien Daniela Dröschers Roman Lügen über meine Mutter und führte anhand ihrer Familiengeschichte im Rheinland das Patriarchat der Achtzigerjahre schmerzhaft vor Augen. Das Körpergewicht der Mutter, ununterbrochen reflektiert durch den Vater, ist Auslöser und Anlass für beinah jede Handlung. Die Erzählerin beschreibt das Aussehen der Mutter jedoch nie. Nun bringt die Tobis Filmproduktion München in Koproduktion mit dem ZDF den Stoff auf die große Leinwand, die Dreharbeiten haben im März in Bayern begonnen. Hauptdarstellerin Rosalie Thomass hat das Drehbuch adaptiert, Regie führt Aron Lehmann. Zum Ensemble gehören Golo Euler, Elise Lindner, Juliane Köhler, Anneke Kim Sarnau, Johanna Gastdorf und Rainer Laupichler. Die Kamera führt Cristian Pirjol. „Der bewegende Roman von Daniela Dröscher dient uns als inspirierende Vorlage für eine poetische filmische Reise, bei der wir immer durch die Augen des Kindes Ela in die Welt blicken“, sagen die Autorin und der Regisseur. „Das gibt uns eine künstlerische Freiheit, die der kraftvollen Befreiungsgeschichte der Protagonistin entspricht, die uns bei aller Wucht der Erzählung tanzen lässt. Dies ist eine von vielen weiblichen Geschichten, die wir unserem Publikum bislang vorenthalten haben. Es ist an der Zeit den Blickwinkel zu wechseln, endlich mit unseren üblichen Sehgewohnheiten zu brechen und die Geschichten von all unseren bisher verborgenen Heldinnen zu erzählen.“ 2026 startet Lügen über meine Mutter in den deutschen und österreichischen Kinos.

Im Forst

Zu Beginn des Frühjahrs gab es einen spannenden Austausch zwischen dem FFF Bayern und den Bayerischen Staatsforsten. Gemeinsam möchten die beiden Institutionen die Bedingungen für Dreharbeiten in Bayerns Wäldern weiter verbessern. Im Gespräch haben FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein, der Vorstandsvorsitzende der Staatsforsten Martin Neumeyer sowie Head of Film Commission Bayern Anja Metzger und Rainer Droste, Leiter Bereich Immobilien und Weitere Geschäfte, Möglichkeiten für Dreharbeiten im Waldgebiet der Staatsforsten ausgelotet und über Potenziale gesprochen. 

(c) nonfiktionale

Ans Licht

Vier Tage lang ging es in Bad Aibling „Ans Licht“. Und wie immer lebte das Festival intensiv von den Begegnungen vor Ort, den Diskussionen und Gesprächen, diesseits und jenseits des Kinosaals. 14 Wettbewerbsfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren ins Rennen um die Preise gegangen. Am Ende der 17. Festivalausgabe gab es glückliche Gewinner*innen, beseelte Gäste und inspirierte Festivalbesucher*innen. Auf dem Foto: Autorin und Regisseurin Steffi Niederzoll, die für ihren Dokumentarfilm Sieben Winter in Teheran den Bürgerpreis von der Schülerjury verliehen kam.

(c) Alexander Hartung für Games Bavaria

Im Spiel

Ende März verwandelte sich die Kleine Olympiahalle in München in die Kulisse für die GG Bavaria. Die Messe wurde ins Leben gerufen, um Indie Games und die Games-Branche in Bayern einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Für die Branche bietet sie eine Bühne für den Austausch und die Erweiterung ihrer Netzwerke. Die Veranstaltung wurde vom Staatsministerium für Digitales über die Standortinitiative Games/Bavaria gefördert. Am Business Day sagte Bayerns Digitalminister Dr. Fabian Mehring in der Keynote: „Für uns in Bayern sind Games-Developer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Zukunft, an den wir große Wachstumserwartungen knüpfen. Videospiele, E-Sport und virtuelle XR-Welten sind ein bedeutender Teil der modernen Medienkultur und ein hochdynamisch wachsender Wirtschaftszweig, auf dem wir eine bedeutende Rolle spielen wollen.“ Bayern werde die Games-Branche darum auch in Zukunft nach Kräften fördern und die Unternehmen angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage beim Aufbruch in bessere Zeiten unterstützen. 

(c) Jakob Lauber

Am Set II

Die wohnungslose Jeanie arbeitet vom Auto aus in einem dubiosen Network Marketing Job. Als sie zum JGA ihrer alten Schulfreundinnen eingeladen wird, wittert sie die Chance, ihnen ihre Produkte anzudrehen. Doch sie hat unterschätzt, wie gerne sie endlich wieder Teil der Gruppe sein möchte. Darum geht es im Film Fake it till you break shit, dem FFF-geförderten Abschlussfilm von Natascha Zink an der HFF München. Das Drehbuch schrieb die Regisseurin gemeinsam mit Timo Baer. Für die Kameraarbeit zeichnet Theresa Maué verantwortlich, für die Produktion Andreas und Tanja Schmidbauer. Die Dreharbeiten zum Kammerspiel in Spielfilmlänge fanden in Feldafing und München statt. Christine Haupt, FFF Referentin für die Talentförderung, hat während der Dreharbeiten im Frühjahr das Set besucht. Auf dem Foto (v.l.): Theresa Maué (Kamera), Timo Baer (Drehbuch), Henriette Nagel (Hauptdarstellerin, Rolle Jeanie), Natascha Zink (Regie & Drehbuch), Christine Haupt (FFF Bayern), Tanja Schmidbauer (Produktion) und Andreas Schmidbauer  (Produktion).

(c) FFF Bayern

In Paris

Das NewImages Festival ist ein führendes internationales Festival für immersive und digitale Kreation, das jährlich im Forum des Images in Paris stattfindet. Es wurde 2018 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem der bedeutendsten Events in Europa für Extended Reality (XR) entwickelt, das Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und andere innovative Erzählformate umfasst. FFF XR-Förderreferent Max Permantier war Anfang April vor Ort, um die Teams der geförderten Projekte Duchampiana, Frame Shift, Eddie and I und Den Klimawandel erleben zu begleiten. Bei der European XR Networking Reception tauschte er sich mit Vertreter*innen aus Luxemburg, den Niederlanden und von Creative Europe über die Zukunft immersiver Medien aus. Besonders Anlass zur Freude in Bayern boten zwei Auszeichnungen: Duchampiana (myndstorm productions) geweann den Impact-Preis in der XR Competition. Ein weiterer Preis ging an Bashira Cabbarra der Münchner Firma Synaesthetica: Sie hat im XR Development Market den Sunny Side of the Doc-Prize für die Experience Good Night Stories for Rebel Girls gewonnen. 

(c) FFF Bayern

Im VR Pop Up Kino

Mit einer Pressekonferenz wurde Anfang Mai das VR POP UP KINO im Rahmen des Dok.Fest München eröffnet. Neben der vom FFF Bayern geförderten und mit dem Impact-Preis der XR Competition in Paris ausgezeichneten Experience Duchampiana (s.o.) werden während des DOK.fest München 2025 zwei weitere VR-Experiences und eine AR-Anwendung gezeigt. Dr. Kathrin Brunner, Produzentin von mYndstorm productions, betonte in ihrer Ansprache, dass ihr Projekt in deutsch-französischer Zusammenarbeit entstanden sei. Es zeige, dass auch in Europa wegweisende Vorhaben realisiert werden können, die technologisch auf der Höhe der Zeit seien. Das VR POP UP Kino ist eine Kooperation zwischen dem DOK.fest München, dem XR HUB Bavaria und der Neuen Sammlung und befindet sich im Futuro-Haus, geöffnet vom 05. bis 11. Mai, der Eintritt ist frei, die Buchung eines Zeitslots ist erforderlich.

(c) Leander Hartung, Maverick Film

Am Set III

Die Dreharbeiten zu Erec Brehmers FFF-geförderten Film Das Leichte und das Schwere sind im April zu Ende gegangen. Am letzten Drehtag war FFF Förderreferentin Christine Haupt zu Besuch am Set im Taxisgarten in München. Der Film erzählt die Geschichte von zwei Fremden, die durch einen Schicksalsschlag verbunden sind und einen gemeinsamen Neuanfang ins Leben wagen. Das Drehbuch haben Erec Brehmer und Karla Cristóbal geschrieben. Produziert wird der Film von Maverick Film in Koproduktion mit dem ZDF – Das kleine Fernsehspiel und Arte. Auf dem Foto v.l.: Tristan Bähre, Melodie Simina, Lion S., Sven Zellner, Erec Brehmer, Philipp Maron, Thomas Schubert, Hassan Akkouch und Christine Haupt.

(c) Gerald von Foris Walker + Worm Film

Am Set IV

Nach Finsterworld und Sisi & Ich folgt nun Eurotrash, die dritte Zusammenarbeit zwischen Autorin und Regisseurin Frauke Finsterwalder, Schriftsteller Christian Kracht und der Münchner Produktionsfirma Walker+Worm Film. Bei allen drei Filmen war der FFF Bayern als Förderer beteiligt, bei Finsterworld als alleiniger Länderförderer, bei Eurotrash als Hauptländerförderer. Der Dreh von Eurotrash, der Verfilmung von Christian Krachts gleichnamigem Roman, hat im Frühjahr begonnen, FFF Förderreferentin Judith Erber hat das Set in der Hyperbowl der Penzing Studios besucht. Darum gehts: Mutter und Sohn begeben sich auf einen höchst surrealen Roadtrip durch die Schweiz, mitten hinein in die Abgründe der eigenen Existenz und der Familie. Der Roman war für den International Booker Prize 2025 nominiert. Christian Kracht und Frauke Finsterwalder haben den Stoff gemeinsam für die große Leinwand adaptiert. „Ich liebe das Reisen, schon immer, die Bewegung durch Zeit und Raum“, sagt Frauke Finsterwalder. „Daher bin ich mehr als begeistert, Christian Krachts fantastischen Roman ‚Eurotrash‘ jetzt als Roadmovie zu inszenieren, also wirklich auf eine atemberaubende Reise mit Mutter und Sohn zu gehen – eine kathartische Reise, die wir uns vielleicht alle mit unseren eigenen Eltern gewünscht hätten.“ Die Dreharbeiten finden in München, Hamburg, Zürich, Walis und Kenia statt. Die Hauptrollen spielen Barbara Sukowa und Alexander Fehling. In weiteren Rollen sind u.a. Luna Wedler und Stefan Kurt zu sehen. Als Produzenten fungieren Philipp Worm und Tobias Walker in Koproduktion mit C Films  und DOR Film mit dem ZDF und in Zusammenarbeit mit Arte und dem SRF. DCM bringt Eurotrash 2026 in Deutschland und der Schweiz in die Kinos.

(c) Barbara Bauriedl, maze pictures

Am Set VI

Himmel, Herrgott, Sakrament! Die FFF-geförderte zweite Staffel der beliebten BR-Serie wird gerade gedreht. FFF TV-Referentin Saskia Wagner hat das Set in München besucht. Darum gehts: Pfarrer Hans Reiser und Lisa Kirchberger sind nun offiziell ein Paar. Das sorgt für Überforderung – nicht nur bei den beiden selbst, sondern auch bei Kardinal Brunnenmayr, dessen Empörung langsam aber sicher ins Unermessliche wächst. Es brodelt gewaltig zwischen Reiser und dem Kardinal. Schließlich entlädt sich der Druck im großen Showdown: Alle Wege führen nach Rom. Regie führt Franz Xaver Bogner, der auch mit Carolina Zimmermann für die Drehbücher verantwortlich ist. Diese beruhen auf dem gleichnamigen Sachbuch von Rainer Maria Schießler unter Mitarbeit von Stefan Linde. Die Redaktion liegt bei Elmar Jaeger, Bernhard Natschläger, Produzent ist Philipp Kreuzer mit maze pictures in Koproduktion mit BR und ORF. Der Dreh in München und Umgebung läuft bis Mitte Juli. Die Ausstrahlung ist für 2026 in BR Fernsehen und ARD Mediathek geplant. Ab 9. Mai 2025 wird übrigens die erste Staffel von „Himmel, Herrgott, Sakrament“ im BR Fernsehen in Doppelfolgen jeweils freitags ab 20.15 Uhr noch einmal gezeigt. Die Folgen sind nach Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar. Die erste Staffel war 2023 die erfolgreichste Serie im BR Fernsehen mit einem Marktanteil zwischen 21% und 28% und insgesamt über 2,6 Mio. Abrufen in der ARD Mediathek. Auf dem Foto (v.l.): Kay Gauditz (Kamera), Franz Xaver Bogner (Regie), Anastasia Bublikova (Producerin), Marlene Schlegel (Producerin), Erwin Steinhauer (Rolle: Kardinal G. Brunnenmayr), Stephan Zinner (Rolle: Pfarrer Hans Reiser), Saskia Wagner (FFF Bayern), Anna Schäfer (Rolle: Lisa Kirchberger), Elmar Jaeger (BR, Leitung Redaktion Serie) und Philipp Kreuzer (Produzent).

(c) Yao Zhongzixia

Am Set VII

Im Frühjahr fanden die Dreharbeiten zu Mykyta Gibalenkos FFF-gefördertem Abschlussfilm Camouflage in Litauen und München statt. FFF Förderreferentin Christine Haupt hat das Team am Set im Münchner Werksviertel besucht. Der Film handelt von Vitaly, der seine Mutter und Schwester in der Ukraine zurücklässt und von einem neuen Leben als Student in München träumt. Am 24. Februar 2022 platzt dieser Traum. Innerhalb von einer Nacht stehen plötzlich zwei harte Realitäten vor seiner Tür: die politische Weltlage und die eigene Familie. Das Drehbuch stammt von Mykyta Gibalenko und Sharyhan Osman. Produziert wird der Film von kalekone Film in Koproduktion mit ZDF / Das kleine Fernsehspiel und der HFF München.

(c) Camgaroo

Beim Camgaroo Film Festival

Am 7. Mai fand in der ASTOR Film Lounge im ARRI München das Camgaroo Film Festival statt. Tagsüber gaben Expert*innen ihr Wissen in Workshops und Masterclasses an junge Filmschaffende weiter. Ein Schwerpunkt war KI und Film: Kessy Eberlein, Michael Augustin, Michael Lehmann-Horn und Tristan Post sprachen in ihren Keynotes über verschiedene Aspekte des Themas: von kreativen Anwendungen generativer KI über rechtliche Aspekte bis hin zu konkreten Hardware-Setups für die Postproduktion. Zum Abschluss diskutierten sie und Produzent Max Wiedemann bei einem von Tina Kaiser moderierten Panelgespräch. Am Abend wurden die Camgaroo Awards in neun Kategorien verliehen. Sie zählen zu den wichtigsten Filmpreisen für Nachwuchs- und Independent-Filmemacher*innen im deutschsprachigen Raum und werden schon seit 24 Jahren verliehen. In der Zeit hat der Preis ein großes Renommee erworben – und so war die ASTOR Film Lounge im ARRI München mit 350 Gästen voll besetzt. Am Ende bat Camgaroo-Initiatorin Gabriele Lechner alle erfolgreichen Filmteams zum Gewinnerfoto auf die Bühne. Und danach vernetzten sich die Teilnehmer*innen bei einem Get-Together.

Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Texte: Olga Havenetidis
Gestaltung:
 Schmid/Widmaier

Zum nächsten Artikel

Tutzing
leuchtet
wieder