PRODUKTIONSSPIEGEL
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FILM NEWS BAYERN – das Medienmagazin des FFF Bayern
Film, Serie, Games und XR | #3/24 |
www.fff-bayern.de
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis (verantwortlich)
Autor*innen dieser Ausgabe: Ingeborg Degener, Daniela Graf, Kathrin Hollmer, Jürgen Moises, Stefanie Zimmermann
Anzeigen: Veronika Barthelmess
München, 25. Juli 2024
Liebe Leser*innen,
schön, dass Sie wieder bei uns vorbeischauen. Wenn Sie Abonnent*in sind, benachrichtigen wir Sie automatisch, und Sie gehören zu den ersten, die unsere Fördermeldung des Vortages erhalten. Wenn Sie die Film News Bayern noch nicht abonniert haben, schreiben Sie uns gerne an redaktion@fff-bayern.de, damit wir Sie in unseren Verteiler aufnehmen können. Nehmen der Fördermeldung finden Sie in jeder Ausgabe eine Reihe von Artikeln über relevante Standort-Themen, geförderte Projekte und Veranstaltungen. Bei der Gelegenheit möchte ich allen unseren Autor*innen sehr herzlich danken, die regelmäßig für unser Magazin schreiben. In dieser Ausgabe finden Sie Artikel von Kathrin Hollmer über KI in der bayerischen Filmbranche, von Jürgen Moises über den geförderten und preisgekrönten 360°-Film Als Fremder im Bayerischen Wald sowie von Stefanie Zimmermann über den jüngst in Tribeca und beim Filmfest München prämierten Kinofilm Samia.
Und nun zur Vergabemeldung. Gestern war es wieder soweit: Der Vergabeausschuss des FFF Bayern für die Film- und Fernsehförderung hat zum dritten Mal in diesem Jahr getagt und entschieden, 31 Projekte mit insgesamt 4,7 Mio. Euro zu fördern. Mehr als 1,8 Mio. Euro gehen in die Produktion von sechs Filmen für die große Leinwand, rund 1,3 Mio. Euro gehen in die Produktion von vier Projekten für das Fernsehen. Ich freue mich, dass der FFF mit mehr als einer halben Million Euro fünf Talentfilme unterstützen kann. Mit rund 700.000 Euro fördert der FFF Bayern den Verleih von acht Kinofilmen. Weitere acht Vorhaben für Kino und TV unterstützt der FFF Bayern in ihrem Entwicklungsstadium mit insgesamt 365.000 Euro. Zur Fördersumme hinzu kommen weitere 650.000 Euro Finanzierungsmittel des Bayerischen Bankenfonds (BBF) für drei bereits produktionsgeförderte Kinofilmprojekte.
Einige der gestern empfohlenen Projekte sind:
Lügen über meine Mutter
Rosalie Thomass hat Daniela Dröschers Bestseller Lügen über meine Mutter als Drehbuch adaptiert. Aron Lehmann wird den Stoff inszenieren über das Aufwachsen in der westdeutschen Provinz der Achtzigerjahre, in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Die Firma Tobis Filmproduktion München realisiert das Projekt, das in Bayern gedreht wird.
Sauhund
Ebenfalls in den Achtzigerjahren spielt der Roman Sauhund, den Schriftsteller und Drehbuchautor Lion Christ mit der Produktionsfirma Lieblingsfilm nun als Stoff für einen Kinofilm weiterentwickelt. Der schwule Stenz Flori ist auf der Suche nach dem Mut, endlich jemanden wahrhaftig zu lieben – und das in Bayern während der ihn so beängstigenden Aids-Epidemie. Weitere FFF Stoffentwicklungsförderung geht u.a. an die neuen Projekte von Peter Kocyla, Julia Fuhr Mann, Narges Kalhor und Aydin Alinejadsomeeh.
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke
Komplizen Film bringt den dritten Teil von Joachim Meyerhoffs Bestseller-Serie Alle Toten fliegen hoch auf die große Leinwand. Der Münchner Regisseur Simon Verhoeven wird Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke inszenieren; das Drehbuch hat er gemeinsam mit Lars Hubrich verfasst. Der Stoff des neuen Films spielt Ende der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre in München, wo auch ein großer Teil der Dreharbeiten stattfinden wird.
Keep Her Quiet
Mit der Situation der Uiguren in Nordwestchina befasst sich der Kinothriller Keep Her Quiet, den Schubert Film produziert. Regie führen werden Franz Böhm und Suli Kurban; beide haben das Drehbuch gemeinsam mit Samuel Gheist geschrieben: Zwei uigurische Frauen müssen große persönliche Opfer bringen, um die Weltöffentlichkeit auf das Verschwinden von Menschen aufmerksam zu machen.
Kolmanskop
Die Münchner Produktionsfirma Elfenholz Film entwickelt das Serienprojekt Kolmanskop: Ein mysteriöser Todesfall führt die afrodeutsche Anwältin Maryam mit ihrem Verlobten in eine eingeschworene deutsche Gemeinschaft mitten in der Wüste Namibias. Als dort die Geister der Vergangenheit erwachen, entbrennt ein Kampf um Land, Gerechtigkeit und sogar ihr eigenes Leben. Für die Drehbücher sind Judith Rose Gyabaah und Sven Angene verantwortlich.
Abandoned
Wenn internationale Reedereiunternehmen ihre Kosten nicht mehr decken können, lassen sie immer wieder ihre Schiffe auf den Weltmeeren zurück – inklusive der Besatzung. Ohne Bezahlung, Vorräte oder eine Aussicht auf ihre Heimreise werden die Crew-Mitglieder zu Gefangenen an ihrem Arbeitsort. Zu diesem Thema entwickelt Autor und Regisseur Matthäus Wörle den Stoff für den Dokumentarfilm Abandoned (megaherz).
Camouflage
Als ein junger Mann seine Mutter und Schwester in der Ukraine zurücklässt, träumt er von einem neuen Leben als Student in München. Am 24. Februar 2022 platzt dieser Traum. Innerhalb von einer Nacht stehen plötzlich zwei harte Realitäten vor seiner Tür: die politische Weltlage und die eigene Familie. Davon handelt der kombinierte Abschluss- und Debütfilm Camouflage von Regisseur Mykyta Gibalenko, der das Drehbuch gemeinsam mit Sharyhan Osman schrieb. Realisieren wird das Projekt die junge Münchner Produktionsfirma kalekone film.
Consultants
Ein junger Werber mit italienischen Wurzeln arbeitet in einer der größten Strategie-Agenturen der Welt an einer digitalen Kampagne gegen eine neofaschistische Partei in Italien. Er wähnt sich als einer der Guten, bis er eines Tages entdeckt, dass er als Marionette in einer großen Intrige dient. Darum geht es in der ZDF-Mini-Serie Consultants, die die Münchner Produktionsfirma Violet Pictures realisiert. Inszenieren wird den Stoff Lars Kraume nach Drehbüchern von Richard Kropf (Head-Autor), Hanno Hackfort, Bob Konrad, Anneke Janssen, Niklas Trinkhaus, Eckehard Weis und Maja Costa. Ein großer Teil der Dreharbeiten wird in Bayern stattfinden.
Der Gentleman von Wimbledon
Mit Lars Kraume als Autor und Regisseur entwickelt wird das Projekt Der Gentleman von Wimbledon von der Münchner Firma KJ Entertainment. Darin geht es um das Wimbledon-Finale 1937 zwischen Donald J. Budge und Gottfried von Cramm. Niemals in der Geschichte des Tennis’ stand so viel auf dem Spiel: Amerika gegen Deutschland. Demokratie gegen Faschismus. Und die Begegnung zweier Männer, die mehr füreinander waren als Gegner.
Das Leichte und das Schwere
Die Sehnsucht nach ihrer Vergangenheit führt zwei durch einen Schicksalsschlag verbundene Fremde dazu, einen gemeinsamen Neuanfang ins Leben zu wagen – Regisseur Erec Brehmer inszeniert seinen Debütfilm Das Leichte und das Schwere, für den er bereits mit FFF Stoffentwicklungsförderung das Drehbuch gemeinsam mit Autorin Karla Cristóbal geschrieben hat. Produzieren wird das Projekt die Produktionsfirma Maverick Film mit Sitz in Inning am Ammersee.
Die Auflistung aller gestern empfohlenen Projekte finden Sie hier auf unserer Website.
Für einen Kinobesuch empfehle ich Ihnen diejenigen Filme, die gestern Verleihförderung erhalten haben: Sonnenplätze (Filmwelt Verleihagentur), Samia (Weltkino), Petra Kelly – Act now! (RFF Real Fiction Filmverleih), Jupiter (missingFILMs), Hagen – Im Tal der Nibelungen undSeptember 5 (Constantin Film Vertrieb), Die Schule der magischen Tiere 3 (Leonine Studios) und Woodwalkers (Studiocanal).
Wir sehen uns hoffentlich bei den Münchner Filmkunstwochen, die gestern begonnen haben und bis zum 14. August dauern. Oder spätestens beim Fünf Seen Festival!
Einen schönen Sommer,
Ihre Dorothee Erpenstein
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Redaktion: Dr. Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier
Verleih: Constantin
Start: 28.03.2024
Besucher seit Start: 2.699.317
Verleih: Warner Bros.
Start: 01.02.2024
Besucher seit Start: 1.122.778
Verleih: Leonine
Start: 21.12.2023
Besucher seit Start: 398.586
Verleih: Majestic
Start: 14.03.2024
Besucher seit Start: 234.655
Verleih: ProU/Filmwelt
Start: 14.12.2023
Besucher seit Start: 199.412
Verleih: Wild Bunch/Port-au Prince/Central
Start: 25.04.2024
Besucher seit Start: 197.030
Verleih: Tobis
Start: 07.03.2024
Besucher seit Start: 176.105
Verleih: DCM
Start: 25.01.2024
Besucher seit Start: 157.386
Verleih: Weltkino
Start: 01.05.2024
Besucher seit Start: 122.773
Verleih: Constantin
Start: 14.12.2023
Besucher seit Start: 103.127
Verleih: farbfilm/Filmwelt
Start: 22.02.2024
Besucher seit Start: 82.760
Verleih: Wild Bunch/Central
Start: 01.02.2024
Besucher seit Start: 58.069
Verleih: Majestic/Paramount
Start: 25.01.2024
Besucher seit Start: 57.100
Verleih: Wild Bunch
Start: 27.06.2024
Besucher seit Start: 49.790
Verleih: Wild Bunch/Central
Start: 11.01.2024
Besucher seit Start: 49.400
Verleih: Pandora Film
Start: 01.02.2024
Besucher seit Start: 44.822
Verleih: Constantin
Start: 01.05.2024
Besucher seit Start: 40.144
Verleih: DCM
Start: 11.04.2024
Besucher seit Start: 35.934
Verleih: Constantin
Start: 25.01.2024
Besucher seit Start: 32.190
Verleih: Wild Bunch/Central
Start: 18.07.2024
Besucher seit Start: 23.919
Verleih: Warner Bros.
Start: 21.12.2023
Besucher seit Start: 1.386.896
Verleih: Studiocanal
Start: 28.12.2023
Besucher seit Start: 21.786
Filme ab Start 14.12.2023. Quelle: AllScreens e.V./FFA (Stand: 21.7.2024)
* wurden vom FFF Bayern gefördert.
Das Regieduo hat sich während des Studiums in München kennengelernt: Camille Tricaud studierte Dokumentarfilmregie und Fernsehpublizistik an der HFF, Franziska Unger ist gelernte Architektin und bildende Künstlerin und bringt eine visuell-künstlerische Perspektive in die filmische Arbeit. Ralentir la Chute ist ihr drittes gemeinsames Filmprojekt. Mit Apocalypse Airlines (2020) haben sie zuvor den Short Tiger Award in Cannes gewonnen, mit ihrem zweiten Projekt Apocalypse Baby, We Advertise The End of The World (2021) waren sie Finalistinnen der Student Academy Awards.
Konventionen zu brechen, mit Bildern zu experimentieren, sie neu in Kontext zu setzen und dadurch zu reflektieren treibt die beiden Filmemacherinnen an, erzählt Camille Tricaud im Gespräch. Ralentir la Chute ist im Gegensatz zu den zwei Vorprojekten ein narrativer Spielfilm. „Dieses Mal wollten wir eine richtige Geschichte erzählen und nicht nur Bilder produzieren.“
Für einen Werbedreh vor der Kulisse eines prächtigen Alpenpanoramas treffen die beiden Spitzensportlerinnen Oceáne (Coline Mattel) und Ingeborg (Verena Altenberger) erstmals seit ihrer Trennung aufeinander. Die beiden Figuren stehen archetypisch für die zwei Generationen des Skisprungsports: Ingeborg gehört noch zur älteren Generation, die ihre Karriere abseits vom Selbstvermarktungsdruck begonnen hat, während sich die neue Generation um Océane bereits durch erhöhten Leistungsdruck und Stilisierung auszeichnet. Die Situation vor laufender Kamera öffnet eine Metaebene: Die beiden Sportlerinnen können sich nicht als sie selbst präsentieren; ihnen werden die Worte im Mund verdreht und sie werden für den Werbezweck instrumentalisiert. „In diesem Verhalten steckt etwas Gewaltvolles. Grenzen werden überschritten, die Menschen vor der Kamera werden nicht ernstgenommen und respektiert. Die sportliche Bewegung hingegen hat etwas Reines und Poetisches an sich“, sagt Camille Tricaud. „Der Spitzensport steht auch für Präzision und Fokus, während Werbung eine krasse Reizüberflutung darstellt. Diese Ambivalenz wollten wir thematisieren.“
Auffällig ist die Ästhetik des Films. Auch die gezeigten Totalen von den Bergen bieten etwas Gewaltvolles, eine Rohheit und Schönheit der Natur, konterkariert vor der stilisierten Werbewelt. „Mit genau solchen Motiven wollten wir spielen und die Situation überspitzen, gerade so, dass es nicht zu viel ist. Da wir eine Liebesgeschichte erzählen, haben wir uns auch vom Melodram inspirieren lassen, wir hatten Lust, mit dem Genre zu spielen: Die Kostüme, das Setting, die Dialoge, alles ist leicht übertrieben.“ Im Kontrast zu dieser konstruierten Inszenierung wurde auf 16mm gedreht. „Wir wollten dem Filmmaterial dadurch einen Wert geben: Es ist eben nicht berechenbar, dadurch erhält das Material eine lebendige Komponente, die wiederum abweicht von dem Werbesetting, in dem es genau um Perfektion geht.“
Der Entstehungsprozess hat insgesamt eineinhalb Jahre gedauert. Gedreht wurde an sechs Tagen in Oberstdorf. Während der Recherchearbeiten hat das Regieduo Coline Mattel kennengelernt, eine ehemalige Skispringerin und die Darstellerin von Océane. „Wir waren während der Stoffentwicklung viel mit ihr im Austausch, und irgendwann war es offensichtlich, dass sie die Rolle spielen würde. Verena Altenberger haben wir dann für die Rolle Ingeborg gecastet. Uns war wichtig, eine Person zu finden, die Kamerapräsenz hat und der man glauben kann, bereits am Ende einer Karriere zu stehen.“ Auch die Mehrsprachigkeit der Figuren ist für Unger und Tricaud ein wichtiges Element. „Der Spitzensport zeichnet sich aus durch Internationalität. Daher wollten wir eine Liebesgeschichte zeigen, die geprägt ist durch diese interkulturelle Dynamik. Ingeborg gibt ihre Muttersprache Deutsch auf und spricht mit Océane Französisch, das zeigt ihre Annäherung zu ihrer Ex, während Océane sich nicht darauf einlässt.“
Unger kommt ursprünglich aus Heilbronn, Tricaud aus Bordeaux. Bevor sie den Film gedreht haben, hatten beide keine Berührungspunkte mit den Bergen. „Wir wollten unbedingt ein Projekt dazu machen, weil der Spitzensport eine eigene Welt für sich ist, und wir fanden es auch etwas absurd, dass Sportlerinnen in ihrem Beruf den ganzen Tag springen. Im Gespräch mit Mattel haben wir dann gelernt, dass Springen nicht fliegen oder ‚frei sein‘ bedeutet, sondern der Versuch, mit ganzem Körpereinsatz den Fall zu verlangsamen. Daher kommt auch der Titel unseres Films.“
Für die Realisierung des Films war die Nachwuchsförderung des FFF Bayern notwendig: „Es hat uns ermöglicht, am recht teuren Drehort Oberstdorf zu drehen und das Team zu bezahlen. Das war uns sehr wichtig – vor allem, da es in unserem Film auch darum geht, wie Menschen benutzt werden.“ Allein die Zusage war schon ein gutes Gefühl: „Es ist toll, wenn Förderungen sich trauen, auch Filme zu unterstützen, die nicht ganz klassisch sind von der Machart und der Narration.“
Camille Tricaud hat mit Maximilian Bungarten und Felix Herrmann 2022 die Produktionsfirma Benedetta Films gegründet. Aus der Produktionsperspektive kann sie sagen, dass jede Förderung und jeder Preis als eine Form von Anerkennung auch gut für andere Projekte ist. „Wir freuen uns sehr, dass wir für Ralentir la Chute den Starter Filmpreis 2024 gewonnen haben. Das ist eine große Unterstützung, die auch Sichtbarkeit generiert.“ Als Regieduo wollen Tricaud und Unger weitermachen, aktuell haben die beiden zunächst eigene Projekte geplant. Tricaud arbeitet unter anderem an einem experimentellen Dokumentarfilm zum Thema Pflege. Das andere Projekt ist noch nicht offiziell, es soll eine Buch-Adaption von einem französischen Autor werden – ein weiteres Genre, mit dem Tricaud sich erstmals befasst. Das Experimentieren mit neuen Erzählmethoden geht also weiter.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Daniela Graf
Fotos: Benedetta Films
Redaktion: Olga Havenetidis
Gestaltung und digitales Storytelling: Schmid/Widmaier
„Sonnenplätze“ klingt nach Urlaub. Nach Tapas und Plastikstühlen. Nach Sehnsucht. Und vielleicht ist es auch die große Sehnsucht nach Anerkennung, die die Hauptfigur Sam (Julia Windischbauer) umtreibt. Ihr Vater Jo (Niels Bormann) ist ein ehemaliger Bestsellerautor, und Sam versucht alles, um ihm nachzueifern: Seit sieben Jahren schreibt sie an ihrem Debütroman Verbrannte Erde, doch ihre Verlegerin streicht nun das Nachwuchssegment. Zeitgleich geht Sams Situationship in die Brüche, und so steht sie geld- und wohnungslos bei ihrer Mutter Sybille (Juliane Köhler) vor der Tür. Sam nimmt unerlaubt die Schlüssel des Familienferienhauses auf Lanzarote, und will dort in Ruhe an ihrem Romanprojekt weiterarbeiten. Ihr Bruder Frederick (Jeremias Meyer) begleitet sie. Doch das Haus steht mittlerweile nicht leer, sondern Jo hat sich dort heimlich dauerhaft eingerichtet. Sybille reist mit ihrem neuen Partner Marc (Jeremy Mockridge) hinterher. Ein ungewöhnliches Ensemble trifft vor dem Hintergrund einer lebensfeindlichen Vulkanlandschaft aufeinander.
„Was, wenn sich ausgerechnet die Person, die einem vorlebt, wie das Leben sein soll, als jemand entpuppt, der diesem Ideal doch nicht entspricht? Das war für uns die zentrale Fragestellung für den Film“, sagt Autor und Regisseur Aaron Arens. Sams Illusion vom erfolgreichen Jo wird im Film sukzessiv gebrochen, und sie muss sich damit abfinden, dass ihr Idol gar nicht so toll ist, wie sie immer dachte.
Aaron Arens ist selbst in einer Familie von Kreativschaffenden aufgewachsen und kennt den inneren Konflikt der Hauptfigur, den Selbstwert vom Erfolg des eigenen Schaffens abhängig zu machen. Sonnenplätze ist sein Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Insgesamt zweieinhalb Jahre hat er mit Lukas Loose an dem Drehbuch geschrieben. Die Produktionsfirma Maverick Film war schon früh am Entstehungsprozess beteiligt, jede Treatment-Fassung wurde intensiv besprochen. Kameramann Tobias Blickle hat 2022 für Sonnenplätze den Franz Kraus Production Award erhalten. Mit der Zusage vom BR und ARTE (Redaktion: Natalie Lambsdorff, Daniela Muck) als Koproduktionspartner und der zusätzlichen Kombi-Nachwuchsförderung Abschluss-/Debütfilm vom FFF Bayern in Höhe von 165.000 Euro wusste Arens, dass das Projekt wirklich realisiert wird: „Ich weiß, dass ich aus einer privilegierten Position heraus spreche, aber ich finde es unfassbar toll, dass es diese Nachwuchsförderung in der Form gibt und dass sie so gut funktioniert. Ohne alle diese Bausteine hätte der Dreh nicht stattfinden können und ich bin dankbar für das Vertrauen aller Parteien in ein junges Team, das sich noch nicht in der Branche etabliert hat, insbesondere, da wir einen Großteil der Dreharbeiten im Ausland durchgeführt haben.“
Insgesamt fanden 19 Drehtage auf Lanzarote statt und sechs weitere in München. Der Auslandsdreh war herausfordernd, eine Koproduktion vor Ort kam aus finanziellen Gründen nicht infrage. Also war Arens selbst im kleinen Team vorab auf Motivsuche; das Hauptmotiv wurde komplett mit Requisiten aus den gemieteten Unterkünften ausgestattet. Die Technik wurde in einer Sprinterkolonne aus Deutschland transportiert. Wegen einer Autopanne unterwegs hätten sie beinahe die Fähre verpasst, die nur einmal wöchentlich von Cadiz nach Lanzarote fährt. Auch die Drehbedingungen vor Ort waren teilweise unberechenbar, während eines Nachtdrehs ist plötzlich die Sicherung durchgebrannt.
Stromausfälle, verpasste Fähren – das sind auch Motive aus dem Film. „Ich glaube fest daran, wenn man etwas schreibt, passieren einem diese Sachen irgendwann selbst.“, sagt Arens. „Lukas hat beispielsweise die Szene geschrieben, in der Jo mit einem Gewehr auf imaginäre Wachteln schießt. Das ist natürlich ein extremes Bild, aber er hat damit die Tonalität des Films gefunden. Ein Jahr später haben sich zum ersten Mal Tauben auf meinem Balkon eingenistet und mich beinahe in den Wahnsinn getrieben. Das war bestimmt kein Zufall. Ich konnte die Figur Jo plötzlich so gut verstehen.“ Kleinere Details haben Arens und Loose nach realen Ereignissen übernommen: „Die Google-Bewertungen sind teilweise echt. Der Kreisverkehr auf Lanzarote wurde wirklich mit 4,9 Sternen bewertet. Das fanden wir so schräg, dass wir es verwenden wollten.“ Der Schreibprozess sei eben beides: „Man lässt sich vom realen Leben inspirieren und erlebt wiederum die Realität aus dem Drehbuch.“
Der Drehort war auch wegen der Witterungsbedingungen eine Herausforderung: „Wir haben Lanzarote als Motiv gewählt, weil wir die Insel in seiner Kargheit als lebensfeindlichen Ort repräsentieren wollten, „die verbrannte Erde soll als emotionale Metapher für die Familie stehen“, sagt Arens. Das erklärt auch die Hauptfigur Sam im Film ihrer Verlegerin, wird dabei aber unterbrochen. „Ausgerechnet kurz vor Drehstart hat es geregnet, und die ganze Insel blühte. Wir mussten Gärtner engagieren und unsere Kameraperspektiven gewissenhaft wählen. In den Totalen sieht man am Fuß der Vulkane, dass sie grün sind, wir haben das dann im Grading korrigiert.“ Auch eine geplante Szene in den Bergen hätte bei schlechten Wetterbedingungen nicht gedreht werden können. An dem Drehtag war es beinahe windstill. „Das war glückliche Fügung.“
Ein Highlight ist der Cast von Sonnenplätze. Arens hat Juliane Köhler bei einem Abendessen kennengelernt und konnte sich ihre pragmatische und klare Spielweise sofort für die Rolle Sybille vorstellen. Julia Windischbauer kannte er aus anderen HFF-Produktionen. „Julia ist so vielfältig und in jeder Rolle nicht wiedererkennbar. Da hat sofort etwas in mir geklungen.“ Im Konstellations-Casting war zwischen ihr und Jeremias Meyer sofort eine Verbindung spürbar, als seien die beiden wirklich Geschwister. „Ich frage mich immer: Wie schafft man es, einen warmen Film zu machen, ohne ihn weich zu machen? Durch die tolle schauspielerische Arbeit ist der Film leicht, und hat doch einen bissigen Humor behalten. Für mich ist es ein Riesenglück, dass alle Zeit und Lust hatten mitzumachen.“
Das Team bei der Premiere in der Reihe Neues Deutsches Kino beim Filmfest München
Sonnenplätze feierte Weltpremiere beim Filmfest München 2024. Der Film wurde für den Förderpreis Neues Deutsches Kino in allen vier Kategorien (Produktion, Regie, Drehbuch, Schauspiel) nominiert und gewann den Preis für das Drehbuch. Arens hat auch den Starter Filmpreis 2024 erhalten: „Diesen Preis haben schon so viele tolle Filmemacher*innen bekommen, ich kann es gar nicht fassen, dass ich ihn nun auch habe. Er ist wirklich perfekt für die Übergangsphase von der Hochschule ins Berufsleben.“
Auch sein nächstes Projekt ist eine Eltern-Kind-Konstellation. Dabei soll es nicht um eine Desillusionierung der Elternfigur gehen wie bei „Sonnenplätze“, sondern vielmehr um eine „Annäherung nach der Entfremdung: eine 65-jährige Frau, die ihrem 35-jährigen Sohn zum Vorbild wird.“, sagt Arens. Das Projekt ist gerade in der Stoffentwicklung. Arens ist außerdem Schauspieler und Editor. Im Züricher Tatort hat er eine dauerhafte Nebenrolle im Ermittlerteam und er editiert derzeit den Abschluss-Debütfilm Bubbles von Sebastian Husak. „Gerade sind viele Projekte gleichzeitig angestoßen und ich bin glücklich, dass ich das alles parallel machen darf.“
Sonnenplätze läuft ab 22. August 2024 im Verleih von Filmwelt Verleihagentur in den Kinos.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Daniela Graf
Fotos: Filmwelt Verleihagentur, Filmfest München / Ronny Heine
Redaktion: Olga Havenetidis
Gestaltung und digitales Storytelling: Schmid/Widmaier
Es war der 10. Oktober 1981 in Bonn. 300.000 Menschen reisten aus dem ganzen Land in die Hauptstadt, nahmen den Weg sternenförmig auf sich, bis sie sich im Hofgarten versammelten. Auftaktkundgebung, Demonstration, Abschlusskundgebung. 13 Jahre zuvor, 1968, war der Hofgarten Schauplatz der Demonstration gegen die Notstandsgesetze. Zwei Jahre zuvor, 1979, hatte die NATO entschieden, als Reaktion auf die Bewaffnung der Sowjetunion, nukleare Mittelstreckenraketen zu stationieren, was vielen Menschen Angst machte. Irgendwann steht sie auf der Bühne und spricht zu den Leuten, Petra Kelly, jung und weiblich, schnell und laut. Unten steht Doris Metz, Volontärin bei der Süddeutschen Zeitung, angereist aus dem Allgäu. Und staunt.
Fast vierzig Jahre später, im Februar 2020, trifft Doris Metz, mittlerweile Autorin und Regisseurin von preisgekrönten Dokumentarfilmen wie dem FFF-geförderten Trans – I Got Life! die Filmemacherin Birgit Schulz während der Berlinale in einem Café am Alexanderplatz. Die beiden stellen fest, dass sie, wie so viele ihrer Generation, mal zur selben Zeit am selben Ort waren, damals, bei der in die Geschichte eingegangene Friedensdemo im Bonner Hofgarten. Sie sprechen über Petra Kelly, wie sie da so auf der Bühne stand und welche Bedeutung das für sie bis heute hat. Birgit Schulz, Geschäftsführerin der Kölner Bildersturm Filmproduktion und Autorin und Regisseurin von aufsehenerregenden Dokumentarfilmen wie Die Anwälte, schlägt Doris Metz vor, die Regie bei einem Kino-Dokumentarfilm über die Politikerin und Aktivistin zu übernehmen.
Dass eine Frau auf der Bühne steht und spricht, das kam in den damaligen Zeiten noch nicht so oft vor, erinnert sich Doris Metz bei einem Gespräch am Telefon. Und dann hat sie auch noch auf eine so besondere Weise gesprochen, glaubwürdig, modern, klar. „Sie hat jeden erreicht, man fühlte sich direkt angesprochen.“ Dass so viele Menschen, die sie kennt, an jenem Tag im Hofgarten waren, nicht nur Birgit Schulz, sondern etliche andere auch, ist für Doris Metz kein „Zufall“. Vielmehr habe Anlass und Organisation der Demonstration ihre Generation geprägt. So als sei es klar, dass auch neue Bekanntschaften gleichen Alters höchstwahrscheinlich damals dort waren.
Insofern musste Doris Metz gar nicht lange überlegen. Sie nahm das Angebot an und den Dokumentarfilm über die Ikone der Anfangsjahre der Grünen in Angriff. Durch die Unterstützung des FFF Bayern, der das Projekt für Stoffentwicklungsförderung empfahl (später kam noch die FFF Produktionsförderung hinzu), konnte die Regisseurin intensiv recherchieren. Sie, die ein Jahrzehnt als Redakteurin bei der Süddeutschen Zeitung gearbeitet hat, geht nach eigenen Worten journalistisch an die Themen und Phänomene heran. Sie recherchierte, teilweise während der Pandemie-Lockdowns, in den Archiven: im Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung, im Archiv der Havemann Gesellschaft, im Stasi-Unterlagen-Archiv. Durch Gespräche und viele Fragen arbeitete sie sich auch vor in private Archive. Sie studierte mehrere Regalmeter des Nachlasses, unzählige Korrespondenzen, Briefe, Postkarten. Dabei fand sie einiges an Material, das bisher offenbar der Öffentlichkeit unbekannt war. So finden sich Bilder über Petra Kellys Auseinandersetzung mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die sie nach Ansicht von Doris Metz in ihr Engagement in Deutschland mitgebracht hatte. Ihre Besuche und Gespräche in der und Korrespondenzen mit der DDR (die Briefe und Texte von Petra Kelly liest Nina Kunzendorf), auch mit Erich Honecker, sind ebenso zu sehen wie ihr Bedrohtsein durch eine rechtsextreme Bewegung in den USA. Auch wenn einiges an Archivbildern schon woanders zu sehen war, gibt es neben den bisher unsichtbaren Bildern auch solche, die oft thematisiert wurden, hier aber eher im Hintergrund bleiben, so wie das Rätsel um die letzte Nacht, dem Sky eine vierteilige Serie widmete.
Leitgedanke für den Film war für Doris Metz, die internationale Dimension von Petra Kellys Wirken deutlich zu machen, und mit ihrem Film nicht nur Zuschauer*innen zu erreichen, sondern sie zum Nachdenken darüber zu bewegen, ob sie selber auch etwas tun müssten. „Es gibt ja genug Themen zur Zeit“, sagt sie. Aus dem Grund ging es ihr darum, die Spuren in der Gegenwart aufzuzeigen. Es war bei einer Fridays for Future Demo, bei der Doris Metz hörte, wie junge Anführerinnen der Bewegung auf Petra Kelly verwiesen und damit bewusst machten, dass die 1947 im bayerischen Günzburg geborene und 1992 in Bonn durch einen Schuss im Schlaf gestorbene Politikerin und Aktivistin immer noch als Vorbild, Ikone und Leuchtfigur gilt und zum Denken wie Handeln inspiriert. Sie war ihrer Zeit voraus oder wir haben uns nicht weiterentwickelt. „Wir müssen uns selbst riskieren in dieser Zeit“ war ihr Plädoyer, wie Doris Metz im Presseheft berichtet. In Petra Kelly – Act Now! kommt auch Luisa Neubauer zu Wort, die für diese Spur bis in die Gegenwart steht. Daneben sprechen auch die frühere Büroleiterin von Gert Bastian Ina Fuchs, der indigene Menschenrechts- und Umweltaktivist sowie Freund Petra Kellys Milo Yellow Hair, die Weggefährten Lukas Beckmann und Otto Schily, Grünen-Gründungsmitglied Eva Quistorp, Friedensaktivistin Cora Weiss sowie Petra Kellys Halbbruder John Lee Kelly. Fotografiert hat auch dieses Mal, wie schon bei früheren Projekten von Doris Metz, Sophie Maintigneux.
Premiere als Eröffnungsfilm der Reihe Neues Deutsches Kino beim Filmfest München: Birgit Schulz und Doris Metz mit BKM Claudia Roth und Festivaldirektor Christoph Gröner
Uraufgeführt wurde der Film beim Filmfest München, wo er die Reihe Neues Deutsches Kino eröffnete. Drei gut besuchte Vorführungen mit langen Q&A gab es, bei der ersten war BKM Claudia Roth zu Gast und hielt eine persönliche Rede. Berührend und emotional sei das gewesen, wie die Regisseurin sagt, und eine perfekte Einstimmung auf den Film. Das Filmfest München habe sich als wunderbarer Ort für den Film erwiesen, hier war es auch, wo Doris Metz mit ihrer Co-Regisseurin Imogen Kimmel vor drei Jahren den Publikumspreis für Trans – I Got Life! von Bayern 2 und Süddeutscher Zeitung gewann. Die Reaktionen des Publikums seien überwältigend gewesen, erzählt sie, eine fulminante Premiere nicht nur für das Publikum, sondern auch für sie und ihren Mischtonmeister, denn: Sie haben gemeinsam lange an der Tonfassung gearbeitet, einer 7:1 Mischung. Das Kino war ausgezeichnet, Bild und Ton brillant. Viele Kolleg*innen saßen im Publikum und sind nach dem Q&A noch mit ihr an die Bar gegangen, um über den Film zu sprechen. Kein Neid, keine Konkurrenzgedanken, nur Sprechen über Film. Das ist das Schönste, sagt sie, und das wäre für sie typisch für die bayerischen Filmfestivals. Sehr zufrieden ist sie auch mit der Sichtbarkeit, die das Filmfest München dem Film verschafft hat. So gab es unter anderem große journalistische Berichte in der Abendzeitung, dem Tagesspiegel und bei kinokino.
Interfilm-Akademieleiter Pfarrer Eckart Bruchner
überreicht den One-Future-Preis an Doris Metz
Neben dem Publikum kam der Film auch bei Jurys gut an: Die internationale Jury der Interfilm-Akademie zeichnete den Film mit dem One-Future-Preis aus. „Gezielt lässt Doris Metz authentisch Zeitzeug:innen zu Wort kommen und zeigt Petra Kelly als globale Aktivistin und Kämpferin für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Gewaltlosigkeit und für die ökologische Bewegung“, heißt es in der Begründung der Jury. „Das filmische Porträt dieser willensstarken und leidenschaftlichen Persönlichkeit, die Veränderungen wollte, rüttelt uns zu zivilem Ungehorsam auf und zeigt uns zugleich als Zuschauer:innen beschämend auf, was wir als Mitmenschen in den letzten Jahrzehnten aus Bequemlichkeit versäumt und verdrängt haben.“ Die Jury empfiehlt: „Der Film sollte überall in Kinos, Schulen, Akademien, Kirchen etc. gezeigt und diskutiert werden, denn er manifestiert die Aktualität und Modernität im Denken dieser großartigen Frau, die „die Politik als Geschäft“ ablehnte, die heute immer noch unverändert überall grassiert. Dieser Film ist Aufruf und zugleich Programm für eine gemeinsame, bessere Zukunft, auch im Sinne ihres letzten Buches Mit dem Herzen denken – Texte für eine glaubwürdige Zukunft.“ Die Interfilm Akademie nahm den Film außerdem zum Anlass, Petra Kelly posthum mit dem Ehrenpreis zu würdigen.
Nun steht neben weiteren Festivaleinladungen der Kinostart an. Am 12. September 2024 bringt RFF Real Fiction Filmverleih den Dokumentarfilm in die Kinos. Produziert hat Petra Kelly – Act Now! die Bildersturm Filmproduktion, als Sender beteiligt sind der RBB, der BR und Arte. Fördermittel kamen von FFF Bayern, Film- und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg und dem DFFF. Den Weltvertrieb hat New Docs übernommen.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text und Redaktion: Olga Havenetidis
Fotos: RFF Real Fiction Film, Filmfest München/ Joel Heyd
Gestaltungund digitales Storytelling: Schmid/Widmaier
Maike Conways Dokumentarfilm 2unbreakable, der beim DOK.fest München 2024 uraufgeführt wurde und über den wir in der Mai-Ausgabe berichtet haben, feierte Premiere im Münchner Rio Filmpalast. Cine Global hat den Film in die deutschen Kinos gebracht. FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein besuchte die Premiere und traf dort das Filmteam und die Protagonist*innen.
Alter weißer Mann heißt das aktuelle Projekt von Autor und Regisseur Simon Verhoeven und seiner Produzent*innen Quirin Berg, Max Wiedemann und Kirstin Winkler. Der FFF Bayern war während der Dreharbeiten im Juni zu Gast am Set: (v.l.): Lisa Giehl (Leonine Studios), Jo Heim (Kamera), Dorothee Erpenstein (FFF Bayern), Max Wiedemann (Produzent), die Darsteller:innen Nadja Uhl, Friedrich von Thun, Jan Josef Liefers, Momo Beier, Simon Verhoeven (Regie), Kirstin Winkler (Produzentin) sowie Darsteller Juri Sam Winkler. Leonine Studios bringt Alter weißer Mann am 31. Oktober 2024 bundesweit in die Kinos.
Setbesuch bei den Dreharbeiten der bayerischen Komödie Karli und Marie (AT) Mitte Juli in einem Kieswerk in Haar: ImFilm geht es um die beiden verlorenen Seelen Karli und Marie, die von den bayerischen Kabarettisten Sigi Zimmerschied und Luise Kinseher verkörpert werden. Regie führt Christian Lerch nach einem Drehbuch von Ulrich Limmer, für die Produktion zuständig ist Perathon Film in Koproduktion mit Dor Film, Schubert International, Magic Media Production, SquareOne Entertainment und Glory Film, in Zusammenarbeit mit BR und Servus TV. Gedreht wird bis Ende Juli in München sowie im näheren Umland, 2025 wird die Komödie dann auf der großen Leinwand zu sehen sein. Auf dem Foto (v.l.): Luise Kinseher, Christian Lerch, Sigi Zimmerschied, D.O.P. Armin Golisano, Ralf Zimmermann und Ulrich Limmer, Christine Haupt und Al Munteanu.
Mitte Juli besucht der FFF Bayern die Drehabrieten von Das Leben der Wünsche in München. Regie führte bei dem Projekt Erik Schmitt, der auch gemeinsam mit Friedemann Karig das auf der gleichnamigen Romanvorlage von Thomas Glavinic basierende Drehbuch geschrieben hat. In der Hauptrolle stand Matthias Schweighöfer vor der Kamera, an seiner Seite spielten u.a. Luise Heyer, Verena Altenberger, Benno Fürmann, Henry Hübchen und Ruby O. Fee. Das Leben der Wünsche ist eine Produktion von PANTALEON Films und ProU Producers United Film in Koproduktion mit SevenPictures Film. Die Produzenten sind Dan Maag, Marco Beckmann, Matthias Schweighöfer, Alexander Dreissig und Willi Geike, als Koproduzenten sind Stefan Gärtner, Yekta Scriba und Ben Höller beteiligt. Auf dem Foto (v.l.): Ben Höller, Stephanie Schettler-Köhler, Friedemann Karig, Johannes Louis, Luise Heyer, Erik Schmitt, Willi Geike, Alexander Dreissig, Jan Krauter, Dorothee Erpenstein, Elena Erbenich, Matthias Schweighöfer, Dan Maag. Das Leben der Wünsche startet 2025 im Verleih von ProU Producers United Film und im Vertrieb von Filmwelt Verleihagentur in den deutschen Kinos.
Die Dreharbeiten von Wunderschöner unter der Regie von Karoline Herfurth sind seit Juli abgeschlossen. Die Hellinger / Doll Filmproduktion hat einen Teil des Films in Regensburg gedreht, wo der FFF Bayern das Set besucht hat. Wunderschöner ist die Fortsetzung der episodisch erzählten, dramatischen Komödie Wunderschön und begleitet viele der Figuren aus dem ersten Teil auf ihrem weiteren Weg zu sich selbst. Das Drehbuch schrieben Monika Fäßler und Karoline Herfurth. Der Film ist eine Produktion der Hellinger/Doll Filmproduktion und Warner Bros. Film Productions Germany. Kinostart ist am 13. Februar 2025. Auf dem Foto (v.l.): Lothar Hellinger, Darstellerin Dilara Aylin Ziem, Judith Erber, Regisseurin und Darstellerin Karoline Herfurth, Christopher Doll und DOP Daniel Gottschalk.
Ende Juni wurde in München der 23. Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke verliehen. Zu den gewürdigten Filmen gehörte der FFF-geförderte Kinofilm Treasure – Familie ist ein fremdes Land. Autorin und Regisseurin Julia von Heinz (Co-Autor: John Quester) nahm den Preis entgegen, die Laudatio sprach Hauptdarsteller Stephen Fry. Julia von Heinz wies in ihrer Rede auf die Bedeutung von öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Förderung für die Demokratie und Erinnerungskultur hin. Sowohl Sender als auch Förderungen sind am Film Treasure, in dem die Protagonistin (gespielt von Lena Dunham) mit ihrem Vater ins dessen Heimatland Polen und auch in die Gedenkstätte von Auschwitz fährt, beteiligt. Ebenfalls mit dem Friedenspreis ausgezeichnet wurden Jonathan Glazer und Christian Friedel für The Zone of Interest und Mstyslav Chernov für 20 Tage in Mariupol. Vor allem letzterer betonte in seiner Dankesrede, wie wichtig es sei, sich den schmerzvollen Kinobildern auszusetzen, um den Ernst der Lage zu erkennen. Auf dem Foto (v.l.): Christian Friedel (Schauspielerpreis für The Zone of Interest), Julia von Heinz (Regiepreis National für Treasure – Familie ist ein fremdes Land), Produzentin Ewa Puszczynska stellvertretend für Jonathan Glazer (Regiepreis International für The Zone of Interest) sowie Mstyslav Chernov (Spezialpreis für 20 Tage in Mariupol)
Die Film Commission des FFF Bayern hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, um die CineCoPro Conference, die Filmfest München und FFF Bayern in diesem Jahr mit dem Gastland Kanada organisiert haben, um einen Programmpunkt zu erweitern: Sie hat die Teilnehmer*innen der Konferenz sowie weitere wichtige Player, die beim Filmfest München zu Gast waren, zur Floßfahrt auf der Isar eingeladen. In zwei Gruppen ging es die Isar hinauf und hinunter. Auf unvergessliche und außergewöhnliche und ja aber für München typische Weise konnten die Passagier*innen ihre Gespräche führen und Kontakte vertiefen.
Mehr als 2.300 Besucher*innen besuchten die diesjährigen Musikfilmtage Oberaudorf. Eine beträchtliche Zahl, zumal in der Inntal-Gemeinde 5.000 Menschen leben. Viele Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Verleiher*innen stellten die Filme persönlich vor. Zu Gast waren u. a.: Juliane Köhler, Tobias Moretti, Adrian Goiginger, August Zirner, Maike Conway, George Gachot, Aaron Arens, Narges Kalhor, Magda Zieba-Schwind, Stefan Paul (Arsenal Film) und Veronika Greskamp (Neue Visionen Filmverleih). Der Arri-Publikumspreis ging in diesem Jahr an die französische Musikkomödie Die leisen und die großen Töne, die im Mai ihre Weltpremiere bei den Filmfestspielen in Cannes hatte und am 2. Januar kommenden Jahres in den deutschen Kinos anläuft. Auf dem Foto: Schauspieler und Regisseur Aaron Arens, Schauspieler Tobias Moretti, Schauspielerin Juliane Köhler und Markus Aicher (Musikfilmtage Oberaudorf)
Auf Initiative der Film Commission Bayern wurde im Frühjahr 2023 via Stadtratsbeschluss eine Task Force “Filmfreundliches München“ eingerichtet. Im Juli gab es einen weiteren Stadtratsbeschluss, um die Internationalisierung und Förderreform in die Konzepte einzubeziehen.
Aus der Rathaus-Umschau: “Seit 2016 ist das jetzt im Mobilitätsreferat angesiedelte Servicebüro Film zentraler Ansprechpartner für die Anliegen von Produktionsfirmen (…). Zusätzlich gibt es im Referat für Arbeit und Wirtschaft den Filmbeauftragten der Landeshauptstadt München. Bei einem Runden Tisch, unter Leitung dieser beiden städtischen Stellen, werden laufend offene Punkte und kritische Themen mit der Film Commission Bayern diskutiert und Lösungen gesucht. Aktuell bemühen sich alle Beteiligten des Runden Tisches darum, mögliche Basisstellflächen in der Stadt auszumachen und die Informationen den Produktionsfirmen zur Verfügung zu stellen. Damit können Produktionsfirmen ihre Drehvorhaben besser planen. Ebenso soll der Zugang zu beliebten und für München typische städtische Motiven für Film und Fernsehen erleichtert werden.”
Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Mir ist es sehr wichtig, dass die Filmwirtschaft weiter gerne nach München kommt, um hier Filme zu drehen. Unser ,Servicebüro Film‘ ist dabei eine wichtige Stütze und ein echtes Erfolgsmodell: Es arbeitet schon seit Jahren vertrauensvoll und erfolgreich mit den Produktionsfirmen zusammen und unterstützt zudem die Filmwirtschaft im Umgang mit den Herausforderungen des Mobilitätswandels. Mit diesem Beschluss wird dieser Prozess nun noch intensiviert und ausgebaut.“
Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft: „Die Stärkung des Filmstandorts München ist ein wichtiger und wertschöpfender Aspekt für die Kreativwirtschaft in unserer Stadt. Die Filmwirtschaft zahlt ebenso auf den wirtschaftlichen Erfolg wie auch auf die kulturelle Strahlkraft der Landeshauptstadt München ein. Nicht zuletzt wird durch Bilder ein positives Image Münchens weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinausgetragen. Das zieht neben Touristen auch Arbeitskräfte aus aller Welt an. Deshalb ist es mir wichtig, Filmproduktionen in München zu unterstützen und Verwaltungshemmnisse zu beseitigen.“
Marion Lüttig, Stadträtin der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste: „München ist für Produktionsfirmen ein spannender Standort, mit tollen Kulissen, einer ausgebauten Infrastruktur und vielen vernetzten Akteur*innen. Das müssen wir fördern und ausbauen. Deswegen geht die heutige Entscheidung im Stadtrat in eine richtige Richtung. Die Filmwirtschaft handelt aber global und die Konkurrenz ist groß. Deswegen werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass Produktionsfirmen in München attraktive Bedingungen vorfinden, damit hier auch in Zukunft erfolgreich für die große Leinwand, TV- oder Internetformate gedreht werden kann.“
Mitte Juli wurden im Stadttheater Passau insgesamt zehn Preise und besondere Anerkennungen beim Bayerischen Kinder & Jugend Filmfestival (BKJFF) vergeben. Auch Medienminister Dr. Florian Herrmann besuchte die Preisverleihung. Kinder und Jugendliche aus ganz Bayern bis 26 Jahre hatten knapp 70 Filme präsentiert, die sich zuvor in sieben bezirksweiten Festivals und in München für das große Finale in Passau qualifiziert hatten. Die Preise wurden von je einer Jury für das Kinder- und das Jugendprogramm vergeben. Die Auswahl aus den fiel selbst den Profis in der Jury nicht leicht, so Katrin Eder, Medienfachberaterin für den Bezirk Oberpfalz und Mitglied der Jugendjury: „Der Ideenreichtum, die Kreativität, aber auch die Professionalität haben mich wieder überzeugt. Ich kann nur allen filmbegeisterten Menschen – egal, ob jung oder alt – empfehlen, sich diese Filme anzusehen.“
Die eingereichten Filme der jungen Filmemacher*innen bilden jedes Jahr eine große Bandbreite jugendkultureller und gesellschaftspolitischer Themen ab. Dieser Ansatz hatte auch Regisseur Tuna Kaptan überzeugt, der als künstlerischer Pate Ehrengast des BKJFF in Passau war: „Der Unterschied zwischen euern und meinen Filmen ist gar nicht so groß. Wir wollen etwas Unverwechselbares machen. Das gelingt dann, wenn ihr euer Herzblut in den Film steckt, eure ganz persönlichen Geschichten erzählt. Mut gehört dazu, seine Filme einem großen Publikum zu zeigen – wie hier beim BKJFF. Und ganz wichtig – habt weiter Spaß am Filmemachen!“
Das BKJFF, eine Veranstaltung des JFF – Institut für Medienpädagogik und des Bayerischen Jugendring (BJR) in Zusammenarbeit mit dem Bezirksjugendring Niederbayern, ist als Wanderfestival konzipiert und wird nach den bezirksweiten Filmfestivals im nächsten Jahr 2025 im Regierungsbezirk Schwaben stattfinden.
Das Locarno Film Festival, das am 7. August 2024 beginnt, widmet sich in seinem Rahmenprogramm auch dem Thema KI. Das Festival hat Jim Sengl vom Mediennetzwerk Bayern eingeladen, um beim Event „StepIn“ als KI-Experte teilzunehmen. StepIn ist laut Festival ein Think Tank für den interdisziplinären Austausch und wird organisiert in Zusammenarbeit mit Europa Cinemas, Europa Distribution and Europa International sowie gefördert von Eurimages. Als Partner fungiert das Branchenmagazin Variety. Während der eintägigen Konferenz wird es (auch in juristischer Hinsicht) um Chancen und Risiken von KI gehen, Arbeitsgruppen werden sich mit Disruption, Herausforderungen für den Independent Markt und Finanzierung, Fragen nach der Zukunft der Filmtheater und Gleichstellung und Diversität befassen.
Der FFF-geförderte Kinofilm September 5 wird bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig die Reihe Orizzonti Extra eröffnen. Der Film handelt vom Münchner Olympia-Attentat aus der Perspektive eines amerikanischen Korrespondenten-Büros. Das Drehbuch zu September 5 schrieben Moritz Binder und Tim Fehlbaum, der auch Regie führte. Für die Kamera ist Markus Förderer verantwortlich, für den Schnitt Hansjörg Weißbrich. Die Hauptrollen spielen Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin und Leonie Benesch. September 5 wurde produziert von Philipp Trauer, Thomas Wöbke, Tim Fehlbaum, Sean Penn, John Ira Palmer und John Wildermuth, BerghausWöbke Filmproduktion, Projected Works mit Constantin Film Produktion und ERF Edgar Reitz Filmproduktion. Der Weltvertrieb liegt bei Republic Pictures. Die Dreharbeiten haben im Studio und an Originalschauplätzen in München stattgefunden – das Foto hier ist beim Setbesuch vom FFF Bayern in den Bavaria Studios entstanden. Darauf zu sehen sind (v.l.): Szenenbildner Julian R. Wagner (Szenenbild), Produzent Philipp Trauer, Line Producer Mark Nolting, DOP Markus Förderer, Autor Moritz Binder , Michael Hilscher von Bavaria Film, Regisseur und Autor Tim Fehlbaum, FFF Förderreferentin Judith Erber, Darsteller John Magaro, Produzent John Wildermuth, Koproduzentin Constanze Guttmann, Darstellerin Leonie Benesch, Produzent Thomas Wöbke und Koproduzent Rüdiger Böss. Der FFF Bayern hat September 5 in der Phase der Projektentwicklung mit 75.000 Euro und in der Produktion mit 950.000 Euro gefördert. Die Uraufführung findet am 29. August 2024 am Lido statt.
Der Dachverband Filmstadt München e.V. wird 40 Jahre alt! Seit 1984 vereint die Filmstadt München Initiativen, Gruppen und Vereine unter ihrem Dach. Die derzeit 16 Mitgliedsgruppen engagieren sich größtenteils ehrenamtlich in der kommunalen Filmarbeit und bereichern und ergänzen die Münchner Kinolandschaft mit 18 unterschiedlichen Länder-, Themen- und Genre-Festivals sowie Filmreihen. Das Jubiläum wird gefeiert mit einem Festakt am 12. September 2024 im Filmmuseum für geladene Gäste und einem Filmprogramm vom 13. September bis 15. September für alle. Unter der Devise „Engagiert euch! –Filmische Perspektiven auf gesellschaftliches Engagement“ werden im Neuen Maxim im Spiel-, Dokumentar-, Experimental- und Kurzfilme zu persönlicher Selbstermächtigung und gesellschaftlichem Einsatz zu sehen sein.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Texte: Olga Havenetidis
Gestaltung: Schmid/Widmaier
Fröhlich-aufgeregt blickt Samia Yusuf Omar in die Kameras beim Einmarsch der Athleten und Athletinnen zum Auftakt der Olympischen Spiele in Peking 2008. Stolz trägt die junge Sprinterin die Flagge ihres Heimatlandes Somalia durch die Arena. Vier Jahre später ertrinkt sie im Mittelmeer beim verzweifelten Versuch, mit einem Schleuserboot von Libyen nach Italien zu gelangen. Samia Yusuf Omar wurde nur 21 Jahre alt.
Wer befürchtet, es handle sich bei dem Film um ein gut gemeintes Betroffenheits-Drama, liegt falsch. Spannend, berührend, aber auch humorvoll erzählt der Film Samias Geschichte in ansprechenden Kinobildern (Kamera: Florian Berutti). Die Geschichte beginnt mit der jungen Frau auf der langen Fluchtroute durch die Sahara und blendet zurück zur neunjährigen Samia, die in bescheidenen Verhältnissen in der Geborgenheit ihrer Familie in Mogadischu aufwächst und entdeckt, dass sie schneller rennen kann als alle anderen Kinder. Schnell entwickelt sich daraus ihre Passion für das Laufen, und sie beginnt, mit Hilfe ihres besten Freundes für die Teilnahme am jährlichen Stadtlauf zu trainieren. Doch in den Wirren des somalischen Bürgerkriegs übernehmen bald islamische Extremisten die Macht, Sport ist Frauen und Mädchen nun verboten. Gegen alle Widerstände – und ohne vernünftige Laufschuhe – gibt Samia ihren Traum von einem besseren Leben aber nicht auf, sondern trainiert von nun an heimlich nachts auf dem Sportplatz. Am Ende gewinnt sie nicht nur den Stadtlauf, sondern vertritt als 17-Jährige sogar ihr Land bei den Olympischen Spielen in Peking. Danach haben die Islamisten Samia erst recht im Visier. Die Gängelungen werden so unerträglich, dass sie sich, da sie weder Papiere noch ein Visum besitzt, zur Flucht entschließt. Ihr Ziel: Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in London.
Ilham Mohamed Osman spielt Samia
Samias Geschichte klingt fast zu unglaublich, um wahr zu sein. Wie kann es sein, dass eine gefeierte Olympionikin diesen gefährlichen Fluchtweg auf sich nehmen musste?
Das dachte sich auch Yasemin Şamdereli, als sie vor sieben Jahren zum ersten Mal von der Geschichte hörte. „Meine Schwester Nesrin und ich waren zutiefst berührt, und wir wollten alles dafür tun, das auf die große Leinwand zu bringen. Es wurde zu meinem absoluten Herzensprojekt“, erzählt sie im Gespräch.
Produzent*innen der Indyca Film aus Turin hatten sich bei Yasemin Şamdereli gemeldet. Sie hielten die Verfilmungsrechte am Roman „Sag nicht, dass Du Angst hast“ von Guiseppe Catozzella, der Samias Geschichte recherchiert hatte. Schnell war den Italienern klar, dass sich dieser Stoff nur mit internationalen Partner*innen realisieren lassen würde. Als sie über eine deutsche Beteiligung nachdachten, kamen sie auf Yasemin Şamdereli als mögliche Regisseurin. Ihr Film Almanya war sehr erfolgreich in Italien gelaufen und sie ahnten, dass sie eine gute Wahl für dieses Projekt wäre. Zu der Zeit hatten die Şamdereli-Schwestern noch eine gemeinsame Produktionsfirma mit Anja-Karina Richter, die als Produzentin in das Projekt einstieg. „Ich fand es wichtig, die Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, auf dem Weg durch Afrika verdursten, misshandelt und erpresst werden, aus ihrer Anonymität zu holen“, betont sie.
Produzentin Anja-Karina Richter
Mit Hilfe der Drehbuch- und Projektentwicklungsförderung des FFF Bayern (Produktionsförderung kam zu gegebener Zeit ebenfalls hinzu) legte das Team los. Drei Jahre später stieß Dietmar Güntsche mit seiner Neue Bioskop Film und dem Verleih Weltkino dazu. Er und Anja-Karina Richter hatten gerade bei der ebenfalls FFF-geförderten Prime-Miniserie German Crime Story: Gefesselt zusammengearbeitet, so kam eins zum anderen. Am Ende wurde Samia als italienisch-deutsch-belgisch-schwedische Koproduktion realisiert. „Es ist ein schöner und wichtiger Film, der auch gut in unser Verleih-Programm passt“, sagt Güntsche. „Ich bin mit eingestiegen, da ich Yasemin für eine ausgezeichnete Regisseurin halte und der Film so ein gravierendes Thema behandelt. Ich finde, dass man sich da klar positionieren muss.“
Produzent Dietmar Güntsche
Yasemin Şamdereli war es wichtig, die Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen. Da die Sicherheitslage in Mogadischu zu riskant war, wich die Produktion nach Kenia und Tunesien aus, wo entsprechende Serviceproduktionen engagiert wurden. Außerdem sollte der Film mit somalischen Darsteller*innen auf Somali gedreht werden. Um die Sprachbarriere zu überwinden, wurde Şamdereli mit Deka Osman eine kompetente somalische Filmemacherin zur Seite gestellt. Sehr aufwändig gestaltete sich die Suche nach den Darsteller*innen. Es gibt zwar somalische Schauspieler*innen, doch die somalische Diaspora ist groß. Die Casting Directors arbeiteten unter anderem mit einer Kollegin in Kenia zusammen, die sich in den dortigen somalischen Communities, in Schulen, Moscheen und Kulturcentern nach geeigneten Kandidaten umsah. So entstand eine gute Mischung aus Laiendarsteller*innen und erfahrenen Schauspieler*innen. Auch die Hauptdarstellerin Ilham Mohamed Osman stand zum ersten Mal vor der Kamera. Ein besonderer Coup ist der Gastauftritt von Waris Dirie, somalisches Model und Menschenrechtsaktivistin (Wüstenblume). „Sie war sofort dabei, als sie von dem Projekt gehört hat und fand es toll, eine Geschichte aus Somalia in ihrer eigenen Sprache zu erzählen“, so Yasemin Şamdereli.
Teile des Films wurden in Apulien gedreht, das sich landschaftlich für die Erzählung eignet und darüber hinaus mit einem Tax Credit von bis zu 70 Prozent lockt. Dort entstand auch die Flucht übers Meer, die die Şamdereli-Schwestern so realistisch wie möglich erzählen wollten. Eine Ausnahmesituation für die Kompars*innen, die zum Teil selbst Fluchterfahrungen gemacht hatten. „Wir stellten ihnen frei, diese Szene zu spielen, es gab auch eine Psychologin am Set. Eine Komparsin hat zuerst bitterlich geweint, wollte es dann aber unbedingt machen und sagte: Ich will, dass die Menschen das sehen. Das hat mich zutiefst beeindruckt“, erinnert sich Yasemin Şamdereli.
Wie war es für sie als Frau in den afrikanischen Ländern zu drehen? „In Kenia völlig unproblematisch, es wird ja viel dort gedreht und sie haben eine tolle Struktur. In Tunesien dagegen taten sich einige Leute schwer damit, dass eine Frau die Ansagen macht“, erzählt die Regisseurin. Gleichzeitig ließe sich aber so auch der Horizont erweitern. Gerade der Kindercast registrierte demnach mit Interesse, dass Frauen auch hinter der Kamera arbeiten.
Die italienische RAI war von Anfang an mit an Bord, die deutschen Sender reagierten dagegen zurückhaltend auf das Projekt, argumentierten etwa mit einem mangelnden Deutschlandbezug. „Ich frage mich dann schon: Hat das wirklich nichts mit uns zu tun?“, wundert sich Şamdereli. Ist sie enttäuscht von dieser Reaktion? Sie denkt kurz nach und sagt dann: „Ich bin den Förderern sehr dankbar. Es ist großartig, dass sie an ein Projekt wie Samia glauben. Dank der Förderer können solche Filme überhaupt erst entstehen. Bei den Sendern würde ich mir noch mehr Vielfalt wünschen. Mehr Stoffe, die auch die Realität der jüngeren Menschen abbildet. Alles hat seine Existenzberechtigung, aber müssen es immer Krimis und Komödien sein?“ Ob die RAI nach den politischen Entwicklungen in Italien auch heute noch in ein Projekt wie Samia einsteigen würde, ist eine andere Frage. Filme mit ähnlicher Thematik, wie Io Capitano sind jedenfalls in Italien bisher sehr erfolgreich gelaufen.
Yasemin Şamdereli mit ihrer Co-Regisseurin Deka Mohamed Osman aus Somalia
Auch wenn es durchaus Mentalitätsunterschiede gab, lief die deutsch-italienische Kooperation gut. „Die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen von Indyca war eine tolle Erfahrung. Wir waren viel stärker in das Projekt involviert, als wir das am Anfang dachten und agierten auf Augenhöhe“, berichtet Dietmar Güntsche. „Dieser Film ist wirklich ein Produzentenprojekt“, betont auch Anja-Karina Richter. „Wenn nicht alle an einem Strang gezogen hätten, wäre er nicht entstanden. Da steckt viel Idealismus drin, die Italiener sind mit Bürgschaften und Darlehen sogar persönlich ins Risiko gegangen. Bis zum Ende war viel Bewegung in der Finanzierung.“ So kam überraschend eine französische Senderbeteiligung nicht zustande, was zu Abstrichen zwang. Dreharbeiten auf zwei Kontinenten, eine nicht enden wollende Regenzeit und andere Hindernisse galt es zu meistern.
Nach diesem Kraftakt ist den Beteiligten eine gewisse Erleichterung anzumerken. Ihre Nachfolge-Projekte muten im Vergleich zu Samia fast schon entspannt an. Yasemin Şamdereli hat Lust auf eine Komödie. Mit ihrer Schwester entwickelt sie gerade einen Kinofilm (Arbeitstitel: Der Lappen), eine um 1980 im Ruhrgebiet angesiedelte Geschichte, inspiriert von ihrer Mutter, die erst beim neunten Versuch die Führerschein-Prüfung bestand. Auch Dietmar Güntsche produziert eine Komödie: „Ein deutsches Remake des französischen Films Oh la la, den wir hier mit Weltkino ins Kino gebracht haben, mit prominenter Regie. Autoren sind Stefan Holtz und Florian Iwersen.“ Anja-Karina Richter wiederum produziert Das Sams als Animationsfilm für die Tradewind Pictures. „Animation ist für mich noch Mal etwas ganz Neues – und ganz ohne Drehteams“, erklärt sie mit einem scherzhaften Lächeln.
„Jetzt hoffen alle erst einmal, dass Samia möglichst viele Menschen erreicht. Die Publikumsreaktionen auf den Festivals in Tribeca und München waren in diesem Sinne sehr ermutigend“, so Güntsche. In Deutschland startet Weltkino den Film am 19. September in den Kinos. Es folgen Italien und Frankreich, der Weltvertrieb Mk2 hat darüber hinaus schon einige weitere Territorien abgeschlossen. Samias Reise, so scheint es, ist noch lange nicht zu Ende.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Text: Stefanie Zimmermann
Fotos: Weltkino
Redaktion: Olga Havenetidis
Gestaltung und digitales Storytelling: Schmid/Widmaier
Im Mittelpunkt des FFF Empfangs standen die Teams der 9 FFF-geförderten Projekte im Festivalprogramm: Petra Kelly – Act now! (One Future Preis), Sonnenplätze, (Förderpreis Neues Deutsches Kino/ Drehbuch), Samia (International Audience Award), Alles Fifty-Fifty, Die Akademie, Call me Levi, Die Kür, Münter & Kandinsky und Memory.
FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein betonte in ihrer Rede, wie wichtig Filmschaffen für die Demokratie ist: „Welche Inhalte und Erzählweisen in der heutigen Zeit der vielen Umbrüche geeignet sind, das Publikum abzuholen, das ist eine Frage, die uns alle mehr denn je beschäftigen muss.“
„Bayern soll ein starker und national wie international attraktiver Filmstandort bleiben“, sagte Film- und Medienminister Dr. Florian Herrmann in seiner Rede. „Für die gesamte Staatsregierung ist das ein absolutes Herzensanliegen.“ Bei der Gelegenheit verkündete der Minister, dass im Doppelhaushalt 2024/2025 die Mittel für die Filmförderung pro Jahr um 2 Mio. Euro erhöht wurden. „Das ist Bayern: Während andere Länder sparen, legen wir eine Schippe drauf.“
Bei der Preisverleihung des Festivals wurde der vom FFF Bayern gestiftete CineCoPro Award an das Projekt To a Land Unknown von Mahdi Fleifel und damit an den deutschen Ko-Produzenten François Morisset von Salaud Morisset. Produzentin Victoria Braunholz nahm die CineWave entgegen.
Der vom FFF Bayern gestiftete CineCoPro Award 2024 ging an To a Land Unknown. Produzentin Victoria Braunholz nahm die CineWave vom FFF Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Florian Herrmann entgegen.
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF-geförderte Podiumsdiskussion „Wir sind nicht jung genug!? Ist eine Verjüngungskur im Programm die zukunftsweisende Antwort auf die prekäre Lage des ÖRR?“, organisiert von: Deutsche Akademie für Fernsehen e.V.
Premiere des FFF-geförderten Films Sonnenplätze in der Reihe Neues Deutsches Kino
Premiere des FFF-geförderten Dokumentarfilms Petra Kelly – Act Now! als Eröffnungsfilm der Reihe Neues Deutsches Kino und mit BKM Claudia Roth
FFF-gefördertes Panel „Raus aus der Nische: Wieviel Queerness verträgt der Mainstream?“, organisiert von der Queer Media Society und mit FFF-Förderreferentin Dr. Silvia Tiedtke
Premiere des FFF-geförderten Fernsehfilms Kati – Eine Kür, die bleibt in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen
Premiere des FFF-geförderten Films Die Akademie in der Reihe Neues Deutsches Kino
Premiere des FFF-geförderten Spielfilms Alles Fifty-Fifty in der Reihe Spotligt
Premiere der FFF-geförderten Serie Call me Levi in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen
Premiere von Münter & Kandinsky (FFF Verleihförderung) in der Reihe Spotlight
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
FFF Empfang beim Filmfest München
„Das Begehrten der Anderen – eine Masterclass zum vielfältigen Erzählen“ von Letícia Milano und Johanna Faltinat (Büro für vielfältiges Erzählen), veranstaltet von Creative Europe Desk München, einer hundertprozentigen Tochter des FFF Bayern
Die CineCoPro-Teilnehmer*innen aus dem Gastland Kanada mit dem Filmfest München-Leitungsduo Christoph Gröner und Julia Weigl und FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein
International Audience Award für den FFF-geförderten Spielfilm Samia: Regisseurin Yasemin Şamderelii mit ihrer Co-Regisseurin Deka Mohamed Osman
Aaron Arens (r.) und Lukas Loose mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino für das Drehbuch zu Sonnenplätze
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Fotos: FFF Bayern/Kurt Krieger und Andreas Buettner
Gestaltung: Schmid/Widmaier
Mit zwei eigenen Fachveranstaltungen war der FFF Bayern im Mai 2024 beim Festival de Cannes präsent. Gastland des FFF Business Lunchs war in diesem Jahr Spanien, das Fokusland des Marché du Film 2023. Gemeinsam mit der Spain Film Commission und der Andalucía Film Commission hatte der FFF Bayern je 22 Filmschaffende aus Spanien und Deutschland eingeladen. Bereits seit 2010 organisiert der FFF Bayern den Business Lunch in Cannes. Zu Gast waren bisher Produzent*innen aus Kanada, allen Benelux-Ländern, allen Ländern Skandinaviens, aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Spanien und dem Netzwerk ACE. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, eine Plattform zum Gespräch und zur globalen Vernetzung anzubieten. Internationale Zusammenarbeit sowie Kooperationen seien heute wichtiger denn je, sagte FFF Geschäftsführerin Dorothee Erpenstein in ihrer Rede. Nicht nur aus finanziellen Gründen sei dies notwendig, sondern auch um Brücken zwischen den Kulturen zu bauen. Juan-Manuel Guimerans, Secretary General der Spain Film Commission und gemeinsam mit der Andalucia Film Commission Partner bei diesem Event, stellte alle Film Commissioner im Raum vor: Vertreten waren die Film Commissions aus Mallorca, Madrid und den Kanarischen Inseln. Außerdem stellte er die anwesenden Repräsentant*innen von Finanzierungsinstitutionen sowie von Invest in Spain vor. Aus Spanien nahmen in diesem Jahr die Filmemacher*innen Emilia Fort, Antonio Saura, Ignacio la Casa, Iván Sánchez, Antonio Pérez, Mario Pagano, Marisa Ferndandez Armenteros, Olivia Fernández-Castano teil. Deutsche Gäste waren Caroline Daube, Ingo Fliess, Sophie Ahrens, Veronica Ferres, Karsten Stöter, Wiebke Andresen, Sophya Frohberg, Joe Neurauter, Viola Fügen, Uisenma Borchu, Jonas Dornbach, Fabian Driehorst, Sven Pannicke, Roman Paul etc. Einige bayerische Produzent*innen planen Koproduktionen und Dreharbeiten in Spanien, der Business Lunch gab ihnen die Gelegenheit, die nötigen Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen.
Jonas Dornbach, Dorothee Erpenstein, Sven Pannicke, Wiebke Andresen beim FFF Business Lunch 2024
Dorothee Erpenstein, Christian Siée, Christoph Degenhart beim FFF Business Lunch 2024
Gastland beim FFF Business Lunch 2024 war Spanien.
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024: Juan-Manuel Guimerans, Secretary General der Spain Film Commission
Dorothee Erpensein beim FFF Business Lunch 2024
Dorothee Erpenstein, Piluca Querol, Anja Metzger, Juan-Manuel Guimerans beim FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Business Lunch 2024
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Joe Neurauter, Molly Hassell
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Leo Barraclough und Susanne von Kessel-Doelle
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Céline Rotterman, Joe Neurauter
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Jonas Katzenstein, Kate Roach
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Susanne von Kessel-Doelle, Anja Metzger
FFF Press Dinner International 2024 in Cannes: Jason Garber, Olga Havenetidis, Thomas Schultze
Die andere FFF Fachveranstaltung war das FFF Press Dinner. Dieses fand zum zweiten Mal statt und dient dazu, internationale Fachpresse mit Produzent*innen, die mit FFF Förderung international koproduzieren, zu vernetzen. Gesprächsthema ist dabei auch immer das Förderprogramm für internationale Filme und Serien, das der Freistaat Bayern beim FFF vor mehr als zehn Jahren installiert hat, um die Internationalisierung des Standortes zu stärken. Zuletzt förderte der FFF Bayern in diesem Programm die Produktion der 2. Staffel von Nine Perfect Strangers und die Fortsetzung von Cliffhanger. Teilgenommen beim Press Dinner haben die Produzent*innen geförderter Projekte Joe Neurauter, Molly Hassell und Jonas Katzenstein und sprachen mit Vertreter*innen von Fachblättern wie Variety und Deadline sowie mit Blickpunkt Film und SPOT.
Zudem war der FFF Bayern als Mitglied von Focus Germany, dem Zusammenschluss der neun größten deutschen Länderförderungen, beteiligt am Coproduction Breakfast. Mit dem Coproduction Breakfast 2024 setzte FOCUS Germany sein Engagement für internationale Zusammenarbeit in der Filmbranche fort. Deutsche Filmschaffende und Produzent*innen kamen mit Branchenmitgliedern aus dem Vereinigten Königreich und Irland – den diesjährigen Partnerländern des Networkingevents – zusammen. Am Deutschen Pavillon an der Croisette tauschten sich die Teilnehmenden aus und erkundeten potentielle Partnerschaften. Jedes Jahr richtet Focus Germany das Coproduction Breakfast mit einem anderen Land oder einer Partnerregion aus. Der Deutsche Pavillon wird von German Films, dem nationalen Informations- und Beratungszentrum für die internationale Verbreitung deutscher Filme, und FOCUS Germany organisiert.
Herausgeber: FilmFernsehFonds Bayern GmbH – Presse und Information
Fotos: Kurt Krieger
Gestaltung: Schmid/Widmaier